Bettgeflüster: Warum wir während des Geschlechtsverkehrs mehr sprechen sollten

Eine kanadische Sexologin untersuchte, wie Partner:innen während des Geschlechtsverkehrs miteinander kommunizieren.

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Auf einen Blick

  • Eine kanadische Sexologin untersuchte, inwiefern Partner:innen während des Geschlechtsverkehrs auf verbale bzw. nonverbale Weise miteinander kommunizieren.
  • Es wurden 27 Männer und Frauen in festen Beziehungen zu ihrer sexuellen Kommunikation befragt.
  • Die Studienteilnehmenden berichteten, dass sie während des Sexes verbal, mit der Stimme und durch Körpersprache kommunizieren.
  • Die meisten Studienteilnehmenden bevorzugten allerdings nonverbale Formen der Kommunikation.
  • Das, was gefällt, verbal zum Ausdruck zu bringen fiel ihnen leichter als das, was nicht gefällt, verbal zu kommunizieren.
  • Die Sexologin Vivian Green verrät, wie man das Kommunizieren während des Geschlechtsverkehrs in seine Partnerschaft integrieren kann und was man gegen Scham- oder Unbehaglichkeitsgefühle tun kann.

Sprichst du offen mit deinem Partner oder deiner Partnerin über deine sexuellen Wünsche, Bedürfnisse und Fantasien? Oder lebst du eher nach dem Motto “Wenn mein:e Partner:in mich wirklich liebt, weiß er/sie, was ich beim Sex brauche“?

Und wie sieht es mit eurer Kommunikation während des Liebesaktes aus? Sprichst du mit deinem Partner oder deiner Partnerin oder lasst ihr nur eure Körper sprechen?

Falls der verbale Austausch noch nicht zu deinen Sexpraktiken zählt, könnte dich dieser Beitrag dazu inspirieren.

Besserer Sex und mehr Orgasmen

Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass es die Beziehung sowie die intimen Momente noch schöner machen kann, wenn beide Partner:innen miteinander über den partnerschaftlichen Sex reden.

Eine Umfrage aus dem Jahr 2017 zeigt zum Beispiel, dass sexuelle Kommunikation mit mehr Orgasmen und einer höheren Beziehungszufriedenheit sowie Zufriedenheit mit der Sexualität einhergeht.

Sprechen beide Partner:innen allerdings nicht über sexuelle Themen, kann sexuelle Unzufriedenheit entstehen. Wie Studienergebnisse aus dem Jahr 2019 zeigen, werden zudem häufiger Orgasmen vorgetäuscht, wenn es an sexueller Kommunikation mangelt.

Kommunikation im Bett birgt großes Potenzial

Ein Großteil der bisherigen Forschungsprojekte zur sexuellen Kommunikation fokussierte sich jedoch lediglich auf den verbalen Austausch und die sexuelle Kommunikation in Kontexten abseits des eigentlichen Akts.

Kommunikationsweisen während des Geschlechtsverkehrs wurden bislang von der Forschung vernachlässigt. Dabei steckt hinter dem Ausdrücken von dem, was gefällt oder nicht gefällt während des Geschlechtsverkehrs ein großes Potenzial für die Verbesserung des sexuellen Erlebnisses.

3 Fragen zur sexuellen Kommunikation während des Geschlechtsverkehrs

Die Sexologin Léa Séguin der Université du Québec in Montréal führte vor Kurzem eine Studie durch und ging dem Thema sexuelle Kommunikation während des Geschlechtsverkehrs näher auf den Grund. Séguin suchte Antworten auf die folgenden 3 Fragen:

  1. Wie kommunizieren Partner:innen während des Geschlechtsverkehrs miteinander, um ihre Bedürfnisse und Wünsche sowie das, was gefällt bzw. nicht gefällt auszudrücken?
  2. Welchen Nutzen ziehen Partner:innen aus der Kommunikation während des Geschlechtsverkehrs?
  3. Was fällt Partner:innen besonders schwer bzw. leicht bei der sexuellen Kommunikation während des Geschlechtsverkehrs?

Für die Studie interviewte die Sexologin 27 Personen in festen Beziehungen unterschiedlichen Geschlechts (15 Frauen, 11 Männer, 1 queere Person). Die Studienteilnehmenden waren zwischen 21 und 68 Jahre alt.

So wird während des Sexes kommuniziert

Die Studienteilnehmenden berichteten, dass sie während des Geschlechtsverkehrs mit ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin auf folgende Weisen kommunizieren:

  • Verbal, mit der Stimme (z. B. Stöhnen, Keuchen usw.)
  • Durch Körpersprache (z. B. Gesten, Schütteln, die Hand an eine bestimmte Körperstelle führen)

Sexuelle Kommunikation während des Geschlechtsverkehrs schafft Intimität

Die Studienteilnehmenden schreiben der Kommunikation während des Geschlechtsverkehrs großen Nutzen zu. Sie sind der Meinung, dass

  • die sexuelle Lust und emotionale Intimität gesteigert werden,
  • dass sie es leichter macht, herauszufinden, was der Partner bzw. die Partnerin mag oder nicht mag und
  • dass Unsicherheiten reduziert

Die Studienteilnehmenden sind überzeugt, dass “wahre” Intimität und emotionale Verbindung nur durch authentische und transparente Kommunikation möglich ist. Das Vortäuschen von Lust, Orgasmus und Vergnügen verhindert ihren Aussagen nach, dass Intimität in der Partnerschaft entstehen kann.

Nonverbale Formen der Kommunikation werden bevorzugt

Obwohl sich die Studienteilnehmenden der Wirksamkeit und Bedeutung der verbalen Kommunikation bewusst waren, bevorzugten die meisten der teilnehmenden Personen nonverbale Formen der Kommunikation während des Geschlechtsverkehrs.

Und zwar aus verschiedenen Gründen:

  • Zur Aufrechterhaltung der sexuellen Erregung und Erotik
  • Um die Gefühle des Partners bzw. der Partnerin nicht zu verletzen/ um ihn oder sie nicht in Verlegenheit zu bringen
  • Um zu vermeiden, dass negative Gefühle aufkommen
  • Um zu vermeiden, dass man verurteilt wird

Einige Teilnehmende gaben Preis, dass es ihnen schwerfällt, mit ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin während des Sexes zu kommunizieren. Sei es auf verbale oder nonverbale Weise.

Gefallen verbal auszudrücken fällt leichter

Weiterhin gaben die Studienteilnehmenden an, dass es ihnen leichter fällt, verbal über “positive Dinge” zu kommunizieren. Zum Beispiel über das, was sie sexuell angenehm finden.

Verbal über “negative Dinge” zu kommunizieren, wie etwa sexuelle Aktivitäten, die sie als langweilig oder unangenehm empfinden, fällt ihnen schwerer. Hier drücken sie sich häufiger durch nonverbale Formen der Kommunikation aus.

Faktoren, die Einfluss darauf haben, wie im Bett kommuniziert wird

Die Studienteilnehmenden berichteten außerdem, dass die Kommunikation während des Sexes durch den Partner bzw. die Partnerin sowie durch persönliche Faktoren beeinflusst wird.

So spielt es für die Studienteilnehmenden beispielsweise eine Rolle, ob der Partner kommunikativ, fürsorglich, aufgeschlossenen und respektvoll ist. Auch das älter und reifer werden sowie die Anhäufung von sexuellem Wissen und Erfahrungen sind Faktoren, die die sexuelle Kommunikation während des Geschlechtsverkehrs fördern.

Wie die Studienergebnisse zeigen, findet sexuelle Kommunikation überwiegend auf zwei Weisen statt:

  1. Verbal, allerdings nicht während des Sexes: Um sich über sexuelle Vorlieben und Abneigungen auszutauschen.
  2. Nonverbal während des Sexes: Um Bedürfnisse und Wünsche zu kommunizieren und dem Partner mitzuteilen, dass etwas gefällt bzw. nicht gefällt.

Warum sprechen wir nicht während des Sexes?

Wie lassen sich die Studienergebnisse erklären? Warum sprechen wir während des Geschlechtsverkehrs tendenziell eher nicht miteinander?

Die Studienautorin vermutetet, dass diese Gewohnheit kulturell bedingt ist. Daher kann verbale Kommunikation während des Geschlechtsverkehrs Unbehagen hervorrufen, unpassend erscheinen und die sexuelle Lust mindern.

In den Mainstream-Medien wird während des Sexes kaum gesprochen

Die kanadische Sexologin erläutert in ihrem Bericht, dass mangelnde verbale Kommunikation während des Sexes womöglich darauf zurückzuführen ist, dass in Sexszenen in Filmen und Videos der Mainstream-Medien meist keine verbale sexuelle Kommunikation stattfindet.

So zeigt eine Studie aus dem Jahr 2020, die die Kommunikation zwischen Sexpartner:innen in den fünfzig meistverkauften pornografischen Videos untersuchte, dass nur 22,5 % der sexuellen Kommunikation verbal stattfindet.

Ähnliches zeigt eine Studie aus dem Jahr 2019, die die fünfzig populärsten Mainstream-Filme analysierte. Die Ergebnisse zeigen, dass überwiegend nonverbal oder implizit miteinander kommuniziert wird. Wie etwa in Situationen, in denen der anderen Person mitgeteilt/ gezeigt wird, ob man Lust auf Sex hat oder nicht.

Mehr Erotik, wenn nicht gesprochen wird

Die Studienautorin führt weiter aus, dass die Abwesenheit von Wortwechsel bei sexuellen Begegnungen oft mit Erotik in Verbindung gebracht wird. Dies würde sich teilweise in den Überzeugungen der Teilnehmer widerspiegeln.

Sie verweist auf Studiennachweise, die zeigen, dass Medien wie das Fernsehen, Musik, Magazine und das Internet unsere Überzeugungen, Einstellungen und Verhaltensweisen beeinflussen. Einschließlich derer, die sich auf Sexualität beziehen.

Daher sei es sehr wahrscheinlich, dass die Studienteilnehmenden Gesehenes verinnerlicht haben und deshalb angaben, nonverbale Kommunikationsweisen während des Geschlechtsverkehrs zu bevorzugen.

Sexuelle Wünsche ohne Worte erkennen und erfüllen

Dass viele der Studienteilnehmenden beim Sex nicht verbal kommunizieren, um die Gefühle oder das Ego ihres Partners zu schützen, sei laut der kanadischen Sexologin darauf zurückzuführen, dass Männer in der Regel (aber zunehmend auch Frauen) ihre sexuellen Fähigkeiten daran messen, ob sie die sexuellen Bedürfnisse ihrer Partnerin bzw. ihres Partners erkennen und erfüllen können.

Insbesondere der Orgasmus diene als Beweis dafür, dass man ein guter Sexualpartner ist. Das Mitteilen bestimmter sexueller Bedürfnisse und Wünsche beim Sex könne daher als Zeichen dafür interpretiert werden, dass man nicht in der Lage ist, diese Bedürfnisse und Wünsche intuitiv zu erkennen. Daraus resultierend könne der Glaube entstehen, dass man als gute:r Sexualpartner:in “versagt” hat.

Es ist wichtig, dass wir sexuelle Kommunikationsfähigkeiten entwickeln

Wir haben mit einer Beziehungsexpertin über die Studie gesprochen. Vivian Green, die als Sexologin, Sexualpädagogin und Paartherapeutin sowie als Redakteurin beim Online-Shop Sexsitoys tätig ist und dort ihre Expertise teilt, betont: „Es ist wichtig, dass Menschen ihre sexuellen Kommunikationsfähigkeiten entwickeln, um ihre sexuellen Erfahrungen zu verbessern.“

Als Sexologin wisse sie, dass eine wirksame Kommunikation für den Aufbau von Vertrauen und Intimität in Beziehungen entscheidend ist. Es sei nicht nur wichtig beim Sex zu kommunizieren, sondern auch eine Vielzahl von Kommunikationsweisen zu nutzen, um Bedürfnisse, Wünsche und Gefallen zum Ausdruck zu bringen.

Wo fängt man am besten an?

Du fragst dich, wie man das mit dem Kommunizieren während des Sexes am besten angeht?

Vor allem dann, wenn man mit seinem Partner oder seiner Partnerin seit mehreren Jahren zusammen ist, aber noch nie miteinander während des Liebesaktes gesprochen hat, kann der Anfang schwer erscheinen.

„Wenn man zuvor noch nie mit seinem Partner oder seiner Partnerin beim Sex kommuniziert hat, kann es eine Herausforderung sein, damit anzufangen“, meint Vivian Green. Man könne sich aber langsam Schritt für Schritt an das Kommunizieren herantasten. Und zwar auf eine Weise, die sich für beide angenehm und natürlich anfühlt.

Die Sexologin hat fünf Tipps für dich:

1. Suche das Gespräch außerhalb des Schlafzimmers

Bevor du anfängst, während des Sexes zu kommunizieren, kann es hilfreich sein, mit deinem Partner bzw. deiner Partnerin ein Gespräch über die Bedeutung der sexuellen Kommunikation zu führen. Sprich an, warum du sie ausprobieren möchtest. Dies könne laut Green dabei helfen, die Sichtweise des Gegenübers zu verstehen und die Kommunikationswege zu öffnen.

2. Beginne mit kleinen Schritten

Beginne mit einfachen Gesten oder Lauten, um deine Lust oder dein Unbehagen auszudrücken. Steigere dich allmählich bis zur verbalen Kommunikation.

3. Verwende “Ich”-Formulierungen

Versuche, deine Gefühle und Wünsche mit “Ich”-Aussagen auszudrücken, anstatt deinen Partner bzw. deine Partnerin zu beschuldigen oder zu verurteilen. Du könntest zum Beispiel sagen: “Es fühlt sich sehr gut an, wenn du mich hier berührst” oder “Ich fände es toll, wenn du diese Stellung mit mir ausprobieren würdest.”

4. Sei offen und ehrlich

Kommuniziere ehrlich, was du magst und was nicht. Ermutige deine:n Partner:in, das Gleiche zu tun. Denke daran, dass es bei der sexuellen Kommunikation darum geht, die Bedürfnisse und Wünsche des anderen zu verstehen und nicht darum, den anderen zu beurteilen oder zu kritisieren.

5. Sei geduldig und verständnisvoll

Sei geduldig mit dir selbst und deinem Partner bzw. deiner Partnerin und versuche, Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse deines Gegenübers zu haben. Laut der Sexologin brauche sexuelle Kommunikation Zeit, um sich zu entwickeln. Und perfekt sei sie auch nicht immer. Mit etwas Übung sei es aber möglich, die sexuellen Kommunikationsfähigkeiten sowie sexuellen Erfahrungen zu verbessern.

Wie du Scham- oder Unbehaglichkeitsgefühle überwinden kannst

Es mag anfangs vielleicht unangenehm sein, mit seinem Partner oder seiner Partnerin beim Sex zu kommunizieren. Doch Vivian Green versichert, dass man mit diesen Gefühlen nicht alleine ist.

Um eventuelle Scham- oder Unbehaglichkeitsgefühle zu überwinden, rät die Beziehungsexpertin:

1. Sprich darüber

Eine der besten Möglichkeiten, Scham- oder Unbehaglichkeitsgefühle zu überwinden, sei, mit seinem Partner oder seiner Partnerin darüber zu sprechen. Versuche, ein offenes und ehrliches Gespräch darüber zu führen, warum du dich so fühlst und was du von deinem Partner oder deiner Partnerin brauchst, um dich wohler zu fühlen.

2. Verstehe, woher deine Gefühle kommen

Schamgefühle oder Unbehagen im Zusammenhang mit sexueller Kommunikation rühren oft vom gesellschaftlichen Glauben her, dass Sex “perfekt” sein sollte. Viele glauben auch, dass es eine “richtige” Art und Weise gibt, Sex zu haben. Wichtig ist, diese Glaubenssätze zu erkennen und sie zu hinterfragen. Denke daran, dass es beim Sex um Genuss und Intimität geht, nicht um Perfektion.

3. Übe dich in Selbstmitgefühl

Verurteile dich nicht und denke daran, dass jeder Mensch andere Erfahrungen und Bedürfnisse hat, wenn es um Sex geht. Vergleiche dich nicht mit anderen oder denke, dass du eine Art “Standard” erfüllen müssen, um “normal” zu sein.

4. Suche dir Unterstützung

Wenn du Schwierigkeiten hast, Schamgefühle oder Unbehagen zu überwinden, kannst du dich an eine:n Therapeut:in oder Berater:in wenden, der/die dir helfen kann, diese Gefühle zu verarbeiten und deine sexuellen Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern.

„Es ist normal, sich beim Sex zu schämen oder sich unwohl zu fühlen, wenn man mit seinem Partner oder seiner Partnerin kommuniziert. Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass die sexuelle Kommunikation ein wichtiger Bestandteil eines gesunden und befriedigenden Sexuallebens ist“, führt Vivian Green weiter aus.

Sie betont, dass es sich lohnt, sich zu überwinden: „Wenn man diese Gefühle überwindet und effektiv kommuniziert, kann man seine sexuellen Erfahrungen und seine Beziehung deutlich verbessern“.

Wie du am besten kommuniziert, was dir gefällt

Vivian Green erklärt, dass man klare und deutliche Formulierungen verwenden sollte, um zu vermitteln, was man beim Sex möchte: „Man sollte vage oder zweideutige Formulierungen vermeiden, da dies zu Missverständnissen oder Verwirrung führen kann. Stattdessen sollte man versuchen, genau zu sagen, was man will und warum.“

„Anstatt zu sagen: “Ich möchte, dass du mich berührst”, könnte man zum Beispiel sagen: “Ich mag es sehr, wenn du meine Brüste berührst” oder “Ich fände es toll, wenn du diese Stellung mit mir ausprobieren würdest.”“, erläutert Green.

Vorwürfe oder Kritik vermeiden

Um den Partner oder die Partnerin nicht zu verletzen, sei es wichtig, Vorwürfe oder Kritik zu vermeiden. Anstatt “Du tust nie, was ich will”, sollte man laut der Beziehungsexpertin sagen: “Ich habe das Gefühl, dass ich im Bett nicht das bekomme, was ich brauche” oder “Ich würde gerne etwas Neues ausprobieren, hast du irgendwelche Ideen?”

„Bringt man seine Bedürfnisse und Wünsche auf eine nicht konfrontative Weise zum Ausdruck, kann ein offener und ehrlicher Umgang stattfinden. Gleichzeitig kann vermieden werden, dass die Gefühle der Partnerin oder des Partners verletzt werden“, hält Green abschließend fest.

Fazit: Probieren geht über Studieren!

Die meisten von uns führen während des Sexes wohl keine großen Gespräche. Schließlich kann verbale Kommunikation manchmal sehr unangenehm sein. Daher vermeiden wir sie oft und verwenden stattdessen häufiger andere Formen der nonverbalen Kommunikation.

Wenn du jedoch auf die Vorteile nicht verzichten möchtest, die verbale Kommunikation im Bett mit sich bringt, solltest du dich unbedingt herantasten!

Und auch dann, wenn sowieso bereits alles wie am Schnürchen läuft – denn Beziehungen entwickeln sich im Laufe der Zeit weiter und so können sich auch die Bedürfnisse und Wünsche verändern.

Egal ob altvertraute:r oder neue:r Partner:in – sprich darüber, was du im Bett willst! Es ist völlig in Ordnung, deinem Partner oder deiner Partnerin zu sagen, dass du gerne eine neue Stellung oder etwas anderes ausprobieren würdest, dich dabei aber unsicher fühlst. Dich verletzlich zu zeigen, kann sogar noch mehr Intimität schaffen.

Wo weitere Studien anknüpfen könnten

Es wäre interessant, anknüpfend an die Forschungsergebnisse der kanadischen Sexologin weitere Studien durchzuführen. So könnte man beispielsweise untersuchen, in welchem Zusammenhang die sexuelle Kommunikation während des Sexes mit der Beziehungszufriedenheit steht.

Kommunizieren glückliche Paare weniger miteinander, weil sie bereits ein eingespieltes Team sind und die Bedürfnisse des jeweils anderen kennen? Kommunizieren Paare mit Beziehungsproblemen weniger miteinander im Bett und könnte vielleicht genau dies der Grund für die mangelnde Beziehungszufriedenheit sein?

Untersuchungen der Kommunikation während des Geschlechtsverkehrs zwischen Partner:innen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen könnten ebenfalls spannende Ergebnisse liefern.

Weiterhin könnte untersucht werden, ob es kulturelle Unterschiede hinsichtlich der sexuellen Kommunikation während des Geschlechtsverkehrs gibt.

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