Anale Stimulation: Studie verrät, was Frauen spannend finden
Was, wie tief und wann? Eine neue Studie gibt Antworten
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Was, wie tief und wann? Eine neue Studie gibt Antworten
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In der Regel wird Analsex ausschließlich mit Penetration gleichgesetzt – zumal es nur wenige differenzierte Bezeichnungen für verschiedene Arten der analen Stimulation gibt. Die Macher einer US-amerikanischen Studie wollten das ändern und befragten zu diesem Zweck über 3.000 Frauen zu unterschiedlichen Varianten analer Berührungen.
Im Rahmen der Untersuchung wurden 3.017 US-amerikanische Frauen im Alter zwischen 18 und 93 zu ihren Erfahrungen mit analen Berührungen befragt. Ein überwiegender Teil der Teilnehmerinnen war heterosexuell und zum Zeitpunkt der Befragung sexuell aktiv.
Durchgeführt wurde die Studie von Forschenden der Indiana University School of Medicine in Zusammenarbeit mit For Goodness Sake, einem Unternehmen, das unter anderem ein E-Learning-Portal für weibliche Sexualität betreibt. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Journal PLOS ONE veröffentlicht.
Für die Analyse wurden Daten des OMGYES Pleasure Reports verwendet, einer jährlichen repräsentativen Untersuchung zur Erforschung sexueller Vorlieben von Frauen.
In einer Online-Umfrage hatten die Frauen unter anderem Angaben zu ihren Erfahrungen mit Anal Surfacing, Anal Shallowing und Anal Pairing gemacht – drei Kategorien sexueller Stimulation, welche die Forschenden zuvor in einer qualitativen Analyse identifiziert hatten.
Während Analsex lange als Tabuthema galt, entdecken auch in Deutschland immer mehr Frauen wie Männer die sexuelle Praktik für sich. Aus einer repräsentativen Umfrage des deutschen Ärzteblattes ging 2017 hervor, dass in Deutschland 4 Prozent der Männer und 17 Prozent der Frauen mindestens einmal im Leben die passive Rolle beim Analsex eingenommen hatten. Etwa jeder fünfte Mann gab an, den aktiven Part übernommen zu haben.
Viele bisher existierende Studien beschäftigten sich vornehmlich mit der Penetration des Anus – wie etwa mit dem Penis oder einem Toy. Laut den Forschenden der kürzlich erschienenen Untersuchung befassten sich informative Beiträge darüber hinaus häufig vorwiegend mit den Risiken und den Stigmata von Analsex.
Vor diesem Hintergrund erforschten die Wissenschaftler in dem Forschungsprojekt die Frage, ob und welche Art von analer Stimulation Frauen als erregend empfinden. In diesem Zuge sollte außerdem ein Bewusstsein für das breite Spektrum der Möglichkeiten von Analsex geschaffen werden.
Die Befragten gaben an, die erfragten Formen von Analsex zu folgenden Anteilen als angenehm zu empfinden:
40 % der Frauen empfanden Lust, wenn sexuelle Berührungen des Fingers, des Penis oder eines Sexspielzeugs auf oder um den Anus herum stattfanden.
35 % der Frauen empfanden es als angenehm, wenn ein Finger, Penis oder ein Sexspielzeug die anale Öffnung eine Fingerspitze oder einen Fingerknöchel tief penetrierte.
40 % der Frauen bewerten Berührungen am oder im Anus als positiv, die mit anderen sexuellen Berührungen wie vaginaler Penetration oder klitoraler Stimulation einhergingen.
Da sich am Anus eine Vielzahl an Nervenenden befinden, gilt seine Stimulation als sexuell potenziell äußerst befriedigend.
Über ein Viertel der Frauen berichtete, dass ihnen die zusätzliche anale Stimulation parallel zu anderen sexuellen Berührungen zu lustvolleren Erfahrungen verhalf.
Jede sechste Frau gab an, dass es ihr durch Anal Pairing leichter fiel, zum Orgasmus zu kommen. Und etwa gleich viele Befragte berichteten, dass sich der Sex durch anale Stimulation zutiefst intim und emotional anfühlte.
Viele Frauen, die anale Stimulation gegenwärtig als lustvolle Erfahrung beschrieben, hatten die Praktik erst im Laufe der Zeit für sich entdeckt und beim ersten Mal noch nicht als angenehm empfunden.
Beinahe die Hälfte berichtete, anale Stimulation erstmals als lustvoll wahrgenommen zu haben, als ein Partner anale Stimulation auf eine für sie angenehme Art anwandte. Vier von zehn Frauen gaben an, dass bei der Erforschung analer Praktiken die emotionale Verbindung zum Partner für sie eine entscheidende Rolle spielte.
Außerdem berichteten die Frauen, dass sie anale Stimulation, in absteigender Reihenfolge, durch folgende Faktoren für sich entdeckt hatten:
Während das Durchschnittsalter der ersten positiven sexuellen Erfahrung mit analer Stimulation bei 27 Jahren lag, bewegte sich die Altersspanne zwischen 14 und 72 Jahren. Anale Stimulation ist damit eine Praktik, die Frauen allen Alters zur Entdeckung offenstehen kann.
Eine einfache und zugängliche Benennung befriedigender sexueller Praktiken kann von wichtiger Bedeutung für ein positives Sexleben sein – dies gilt auch und insbesondere für den lange tabuisierten Bereich der analen Stimulation.
Bestehende Begriffe für Analsex beziehen sich vorwiegend auf oral-anale Stimulation und tiefe Penetration, so etwa Rimming und Fisting.
Die neue Studie zeigt und benennt auch dazwischen eine Menge Möglichkeiten und liefert wertvolle Informationen zu sexuellen Vorlieben von Frauen in Bezug auf anale Stimulation. Das Wissen um verschiedene Wege der analen Stimulation kann zu einem noch selbstbestimmteren Umgang mit der eigenen Sexualität befähigen.
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