Vaginal Fisting ins Sexleben einbauen: 20 Fragen, Techniken, Tipps und mehr

Wie Du Deine Faust in ein effektives Sextoy verwandeln kannst

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Vaginales-Fisten
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“Fist me with kindness”, wünscht sich Noelle, die mit YouTuberin Arielle Scarcella auf der Couch sitzt und über eine Sexualpraktik spricht, die sogar sie als lesbische Frau liebt: Fisting. “Es ist ein sehr intimer Moment. Es ist nicht, wie es in Pornofilmen gezeigt wird. Es fühlt sich wirklich gut an”, so die US-Amerikanerin, die gemeinsam mit Arielle sogleich mit einigen Fisting-Mythen aufräumt.

“Tut Fisting nicht total weh?”

“Wird meine Vagina durch Fisting ausgeleiert?”

“Ist das nicht was, was nur Pornostars machen?”

“Was, wenn meine Hand steckenbleibt?”

Fisting hat wirklich nicht den besten Ruf. Wenn die Sexualpraktik richtig durchgeführt wird, kann sie jedoch ein ungemeines Verlangen auslösen. Wir widmen uns in diesem Artikel daher intensiv dem “Faust-Fick” – eine Bezeichnung, die leider sehr unschön ist und die Vorurteile daher noch weiter schürt. Wir möchten Fisting daher lieber als “Magische Fingerspielchen” bezeichnen, bei welchen es jedoch einiges zu beachten gilt.

Einige häufig gestellte Fragen zu Vaginal Fisting vorab

Bevor wir Dir und Deinem Partner/Deiner Partnerin einige Tipps an die Hand geben, wie Ihr Eure erste Fisting-Session am besten durchführt, möchten wir noch einige Fragen beantworten, die uns häufig zum Thema “Fisten” gestellt werden.

Hierzu haben wir zwei ausgewählte SexpertInnen ins Boot geholt, die uns Rede und Antwort gestanden haben.

1. Was bedeutet Vaginal-Fisting?

“Du kannst Dir Fisting als Fingern auf einer höheren Stufe vorstellen”, erklärt August McLaughlin, zertifizierter Sex-Coach und Moderatorin des Podcasts “Girl Boner Radio“. “Hierbei kommt nicht nur ein Finger ins Spiel, der dir sexuelles Vergnügen verschafft, sondern dein Partner/deine Partnerin führt gleich seine/ihre ganze Hand in deine Vagina ein.”

Der Begriff “Fisting” leitet sich vom englischen Wort für Faust – “fist” – ab. Durch diese Bezeichnung sowie spezielle Videos, auf welchen diese Sexualpraktik gezeigt wird, könnte schnell der Eindruck entstehen, dass Fisting sehr brachial ist, da die Hand einfach mal so in die Vagina gesteckt wird. Gerade für viele unerfahrene Paare ist Fisting daher eher mit dem Gedanken an große Schmerzen als mit lustvoller Erregung verbunden.

Vaginales Fisting bedeutet aber natürlich nicht, dass jemand im wahrsten Sinne des Wortes die Fäuste spielen lässt und mit Gewalt in die Scheide seiner Partnerin eindringt. Vielmehr gehört zu dieser Spielart ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen. Auch eine gute Kommunikation, Einvernehmen, Entspannung, viel Gleitgel und einer hoher Erregungsgrad sind unverzichtbar, wenn Du Fisting mit Deinem Liebsten/Deiner Liebsten ausprobieren möchtest.

2. Ist Vaginal-Fisting normal und kommt die Praktik häufig vor?

“Es ist schwierig zu sagen, wie beliebt es ist, aber vaginales Fisting ist jedenfalls so weit verbreitet, dass hierfür bereits eine Menge Spitznamen erfunden wurden und dass die Praktik auch ihren Weg auf die Pornoleinwand gefunden hat”, so McLaughlin. “Natürlich sind Pornos auf Entertainment ausgelegt, sodass es dort extremer wirkt. Extreme Aktivitäten sind wiederum häufiger in Pornos zu sehen.”

Dass Fisting häufig in Sexfilmen gezeigt wird, bedeutet also noch lange nicht, dass die Praktik auch im echten Leben angekommen ist. Gefestigte Studien oder Umfragen zu diesem Thema gibt es nicht, was zeigt, dass Fisting sicherlich keine Mainstream-Aktivität ist. Außerdem haftet dieser Art des erotischen Vorspiels ein negatives Stigma an und ist – wie oben bereits angedeutet – gerade für Frauen eher mit Begriffen wie “schmerzhaft”, “unvorstellbar”, “grob” oder “zu extrem” belegt.

Dass Fisting bei vielen Paaren auf Ablehnung stößt, bedeutet andererseits nicht, dass Du “anormal” bist, weil Du es gerne mal ausprobieren möchtest. “Wenn die ZuhörerInnen meines Podcasts mich auf einen speziellen Fetisch oder Kink wie Fisting ansprechen, liegt darin oft die Frage, ob sie anormal sind oder ob etwas mit ihnen nicht stimmt. Die Antwort lautet in den meisten Fällen – Fisting eingeschlossen – ‘Nein’ und ‘Nein'”, sagt McLaughlin entschieden.

“Wenn dich die Vorstellung von Fisting anmacht oder du es bereits genossen hast, ob ab und zu oder routinemäßig, dann mach es. Sorge nur dafür, dass es sicher und respektvoll abläuft. Jede sexuelle Aktivität, die Vergnügen spendet und niemanden verletzt, hat ihre Berechtigung und darf ausgelebt werden. Gleichzeitig ist es wichtig zu wissen, dass Fisting nicht etwas ist, das du unbedingt gemacht haben musst, nur weil du es in einem Porno gesehen hast. Wenn es nichts für dich ist, dann ist das vollkommen in Ordnung. In Sachen Sex gibt es keine Hierarchie, der man sich unterordnen muss.”

3. Warum stehen manche Menschen auf Fisten?

Wer vaginales Fisting noch nie ausprobiert hat, wird sich sicherlich fragen, was genau der Reiz an dieser Variante des Liebesspiels ist. Fühlt es sich überhaupt gut an, wenn eine Faust in die Vagina eingeführt wird? “Fisting macht aus verschiedenen Gründen Spaß”, erklärt BDE-Coach Rachael Z.

“Der wichtigste Grund ist, dass ‘die Löcher gierig sind’. Mit seiner Hand komplett in mir kann mein Partner Bereiche erreichen, die bei anderen Arten des penetrativen Geschlechtsverkehrs nicht erreichbar wären. Als Lingam-Masseurin ist mein Mantra: ‘Hände sind die am meisten unterschätzten und am seltensten genutzten Körperteile, die sexuelle Erregung hervorrufen können’. Hände sind mit zahlreichen Nerven durchzogen und sehr geschickt, sodass sie Empfindungen kreieren können, die andere Gliedmaßen nicht genauso erzeugen können. Unsere Hände sind so mächtig.”

Rachael erklärt weiter, dass viele Menschen, sie selbst eingeschlossenen, dieses Gefühl des völligen Ausgefülltseins mögen würden. Außerdem gebe es auch psychische Komponenten, die Fisting angenehm machen. Hierzu zähle vor allem das Spiel zwischen Dominanz und Unterwerfung.

“Manchmal geht es darum, sich zu unterwerfen und verletzlich zu sein. Ich denke, es gibt nur wenige Dinge, die dich so verletzlich und ausgeliefert erscheinen lassen, wie eine komplette Hand in dir zu haben. Für mich ist dieses Vertrauen und die Offenheit, die ich beim Fisting gegenüber einem Partner haben muss, wirklich berauschend. Als jemand, der emotional sehr verletzlich ist, ist dies ein großer Schritt für mich. Du kannst nicht einfach von irgendjemandem gefistet werden. Es braucht auf jeden Fall ein tiefes Maß an Kommunikation.”

Hier die wichtigsten Anturner beim Fisting im Überblick:

  • Die erogenen Zonen im Inneren der Vagina können besser erreicht werden.
  • Eine erregende Liebesspiel-Variante für Fans von BDSM.
  • Du musst Deinem Partner/Deiner Partnerin beim Fisten hundertprozentiges Vertrauen entgegenbringen. Dieses Vertrauen selbst kann ein großer Anturner sein. Zudem entsteht eine sehr intime Atmosphäre.
  • Während des Fistings wird ein wahrer Adrenalin-Cocktail durch Dein Blut gepumpt.
  • Du fühlst Dich komplett ausgefüllt. Dieses Gefühl können gerade kleinere Penisse oft nicht hervorrufen.
  • Du musst nicht Unmengen an Geld für einen Vibrator oder Dildo ausgeben.
  • Die Hand des Partners/der Partnerin ist wärmer und intimer als ein Vibrator oder Strap-on-Dildo.
  • Eine neuartige Erfahrung, die man einfach mal ausprobiert haben sollte.
  • Bringt Abwechslung in Eure Beziehung.

4. Kann ich von Vaginal-Fisting einen Orgasmus bekommen?

Bei dieser Frage sind sich die ExpertInnen einig und antworten mit einem eindeutigen “Ja!”. “Ja, wenn du normalerweise auch einen vaginalen Orgasmus haben kannst oder deine Klitoris von außen stimuliert wird, dann stehen die Chancen für einen himmlischen Orgasmus hoch”, sagt August McLaughlin. “Während einige Menschen vaginales Fisting speziell aufgrund des Orgasmus-Potenzials bevorzugen, setzen es andere nur zur Stimulation ein. Es kann sogar eine Art vor-orgasmisches ‘Vorspiel’ sein.”

Rachael fügt hinzu: “Die Orgasmen, die durch Fisting entstehen, sind intensiver, bauen sich langsam auf und strahlen Lust aus. All deine Punkte werden berührt. Der G-Punkt, A-Punkt, einfach alle Punkte!! Ich persönlich liebe dieses ausgefüllte Gefühl und den langsamen, sexy Ablauf. Ich fühle mich dann wie eine Marionette und die Person, die ihre Hand in mir hat, ist der Strippenzieher. Ich mag es, wenn mein Loch sich öffnet und es langsam mehr und mehr einsaugt.”

5. Ist vaginales Fisten gefährlich? Können Krankheiten übertragen werden?

“Zuallererst, überrasche niemanden jemals mit Fisting. Hierfür benötigt es eine gewisse Vorbereitung sowie Fürsorge und natürlich Einvernehmen”, warnt August McLaughlin. Wer also einfach so mal fisten möchte und seine Hand mit Gewalt in die Vagina seiner Partnerin steckt, missbraucht nicht nur deren Vertrauen, sondern kann ernsthafte Verletzungen hervorrufen. Auch ein zu schnelles Vorgehen oder spitze Fingernägel können das empfindliche Gewebe im Inneren der Vagina oder im Eingangsbereich der Scheide verletzen. Schon im Falle von sehr kleinen Rissen im Vaginagewebe besteht die Gefahr, dass Infektionen entstehen. Beim Fisting ist also stets Vorsicht geboten. Wer keine Geduld aufbringen kann oder will, sollte von dieser Praktik Abstand nehmen.

Darüber hinaus kann es wie bei fast allen Sexualpraktiken auch beim Fisting zu einer Übertragung von Geschlechtskrankheiten kommen. Das Risiko ist zwar nicht so hoch wie beim ungeschützten Geschlechtsverkehr, jedoch solltest Du trotzdem bedenken, dass Du Dich mit Krankheiten wie Trichomonaden, Herpes (HSV), Syphilis und selten auch HPV schon beim Fingern anstecken kannst.

Denke zudem daran, dass bei intensivem Fisting Risse in der Vaginalschleimhaut entstehen können, wodurch Krankheiten noch leichter übertragen werden können. Haben beide Partner ferner offene Wunden, kann auch eine Infektion etwa mit Hepatitis B oder HIV nicht komplett ausgeschlossen werden. Bei einer Schmierinfektion über die Hände ist es zudem möglich, sich einen Tripper oder Feigwarzen einzufangen.

Also, wenn Ihr keinerlei Wunden an den Händen und Genitalien habt, Euch so gut kennt, dass Ihr Geschlechtskrankheiten nahezu hundertprozentig ausschließen könnt und beim Fisten sehr behutsam vorgeht, dann ist die Sexualpraktik nicht gefährlich.

Vorsicht ist bei Gelegenheitskontakten geboten. Lasse Dich von niemandem, den Du nicht gut kennst, in eine Fisting-Session “hineinquatschen” und bestehe unbedingt auf Handschuhe, wenn Du es doch ausprobieren möchtest. Sage sofort “Stopp!”, wenn es Dir zu viel wird, da ansonsten die Gefahr von Verletzungen besteht.

Wir raten Dir, vaginales Fisting nur mit jemandem auszuprobieren, den Du gut kennst und dem Du vertraust. Fisting ist eine höchst intime Angelegenheit, die viel Ruhe und Einfühlungsvermögen braucht. Gerade Anfängerinnen sollten daher bei der Sexualpartnerwahl aufpassen.

6. Könnte meine Vagina durch Fisting “ausleiern”?

“Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass die Vagina aufgrund von exzessivem Geschlechtsverkehr oder Aktivitäten wie Fisting ausleiern kann”, sagt August McLaughlin. “Das ist komplett falsch. Die Vagina ist sehr elastisch und wird nach der Session zu ihrer normalen Größe zurückkehren.”

“Die Scheide ist ein Muskelschlauch”, erklärt auch Andrea, Sexualwissenschaftlerin und Sexualpädagogin. “Dieser Muskelschlauch kann sich erst einmal an alles anpassen, was da so reinkommt oder durchkommt.” Allerdings gibt die Sexualwissenschaftlerin zu bedenken, dass wenn die Scheide sehr krass gedehnt wird, der Muskelschlauch nicht mehr komplett in seine Ausgangsposition zurückkehrt. Dies könne etwa bei einer vaginalen Geburt der Fall sein, aber auch bei intensivem Fisting.

Damit Deine Vagina jedoch tatsächlich dauerhaft geweitet wird, müsstest Du wirklich exzessives Fisting betreiben. Zudem kommt es auch dann nicht zu einem “Ausleiern”, sondern eher zu einer gewissen Dehnung und Weitung. Dieser kann jedoch durch Beckenbodentraining entgegengewirkt werden.

Mache Dir also keine Sorgen um Deine Scheide, wenn Du ab und zu mal gefistet wirst. Dies sollte für den elastischen Muskelschlauch keinerlei Problem darstellen.

Was sollten ich und mein Partner/meine Partnerin vor und während des Fistens beachten?

Nun gehen wir zum richtigen Akt über. Falls Du hierzu Bewegtbilder benötigst, um Dir die Bewegungen von Fingern und Händen beim Fisting genauer anzuschauen, dann empfehlen wir Dir DIESES Video des erfahrenen Kinksters und Sex-Coaches John C. Luna, der bereits zahlreiche Frauen gefistet und auch zum Orgasmus gebracht hat.

7. Redet vorher intensiv miteinander

Es versteht sich von selbst, dass gerade bei einer solch intensiven und intimen Aktivität wie Fisting ein vorheriges Gespräch ein absolutes Muss ist. Hierbei ist Einfühlungsvermögen gefragt und alle Ängste sollten angesprochen sowie ernst genommen werden. Dies gilt auch für eine Ablehnung. Wenn Dein Partner/Deine Partnerin Fisting nicht ausprobieren möchte, dann musst Du dies akzeptieren. Keinesfalls solltest Du weiter nachbohren oder Deine Liebste/Deinen Liebsten gar unter Druck setzen. Fisting MUSS unter entspannten, einvernehmlichen Bedingungen stattfinden.

8. Pornofilme sind kein Maßstab!

Ein ganz falscher Ansatz ist es auch, Deiner Partnerin/Deinem Partner Fisting näherzubringen, nur weil Du es in einem Pornofilm gesehen hast. “Vergiss alles über Fisting, was du in Pornos gesehen hast, außer die Entenschnabel-Handposition, wenn Du überhaupt das Glück hattest, diese Position in einem Porno beobachten zu können”, sagt Rachael. “Das, was Du in Pornos siehst, geht komplett über die Aufwärmphasen hinweg. Das sind geübte und vorgedehnte Professionelle, die häufig (punch) gefistet werden.”

Nehmt Euch also kein Beispiel an Sexfilmen. Im wahren Leben braucht es ein gutes Vorspiel sowie viel Erregung, Vertrauen und Geduld, um Fisting genussvoll durchführen zu können.

9. Probiere vaginales Fisten erst einmal bei Dir selbst aus

Vielleicht hast Du als Frau ein wenig Bammel davor, vaginales Fisting auszuprobieren. Vielleicht weißt Du auch gar nicht, ob es Dein Ding ist. “Wenn dich der Gedanke an Fisting reizt, du aber nicht genau weißt, ob du es wirklich ausprobieren möchtest, dann nutze doch zunächst Fisting Erotika (also etwa Filme, Bücher etc.). Allein das kann Menschen manchmal schon zum Abschuss bringen und eine eigene Erregungsmethode darstellen”, erklärt August McLaughlin. “Oder vergnüge dich stattdessen mit breiten Sextoys, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es wohl sein mag, total ausgefüllt zu werden. Vielleicht genießt du es ja auch schon, wenn zwei oder drei Finger in dich gleiten, aber nicht mehr. Das ist auch etwas Wundervolles.”

Es gibt auch Spielzeug, welches wie eine kleine Faust oder Hand aus Silikon aussieht. Hiermit kannst Du den Ernstfall proben. Ein großer Dildo oder ein Vibrator mit dickem Kopf sind aber genauso geeignet.

10. Bringt Euch vorher in Stimmung

Falls Du herausgefunden hast, dass Du es höchst erregend findest, wenn Deine Vagina weit gedehnt wird, und auch Dein Partner/Deine Partnerin zugestimmt hat, dann kann Eure Fisting-Session losgehen.

Startet jedoch nicht sofort mit wilden Faustspielchen. Nehmt Euch viel Zeit und bringt Euch erst mal in Stimmung. Hierzu könnt Ihr Euch gegenseitig massieren, gemeinsam duschen, Euch mit Sextoys verwöhnen oder auch schon ein wenig Sex haben. Tut einfach, was Ihr auch sonst tut, um Euch so richtig heiß zu machen.

Wenn Du schön entspannt, feucht und erregt bist, ist es viel einfacher eine Hand in Deine Vagina gleiten zu lassen.

11. Nutze zunächst Sextoys, um Deine Vagina ein wenig vorzudehnen

Genau wie Dein Analbereich vor einer Analsex-Session beispielsweise mit Analplugs vorgedehnt werden sollte, solltest Du auch Deine Vagina vor dem Fisting ein wenig vordehnen.

Nutze hierzu Dildos oder Vibratoren und fokussiere Dich auf das Gefühl, das etwas in Deiner Scheide steckt. Versuche nun, Dich zu entspannen, und atme tief ein und aus. Sobald Du Dich vollkommen wohlfühlst, kannst Du Deinen Partner bitten, ein etwas größeres und breiteres Sextoy zu nutzen. So könnt Ihr die Dehnung schrittweise steigern.

TIPP: Du kannst Toys wie Druckwellenvibratoren oder Massagestäbe auch während des Fistings nutzen. So wird nicht nur die Vagina, sondern auch die Klitoris Deiner Liebsten stimuliert.

12. Plündert Euren Gleitgel-Vorrat

Zu Beginn dieses Artikels haben wir Noelle zitiert, die ein echter Fan von Fisting ist. Sie erzählte, dass sie hierfür keinerlei Gleitgel benötige. Dies ist jedoch wohl eher ein Einzelfall bzw. der Fall einer bereits sehr erfahrenen Frau.

Gerade Anfängerinnen raten wir dringend dazu, so viel Gleitgel wie möglich zu verwenden. Gemeinsam mit Deiner Scheidenflüssigkeit, die durch Erregung entsteht, bildet Gleitgel eine hervorragende Grundlage dafür, dass jemand seine Hand geschmeidig in Deine Vagina gleiten lassen kann. Bist Du nicht ausreichend feucht, so muss Dein Gegenüber viel mehr Kraft aufwenden, um in Dich einzudringen. Hierdurch können wiederum Schmerzen und Verletzungen entstehen. Haltet also stets genügend Gleitgel bereit, bevor Ihr mit dem Fisten loslegt.

13. Kein Gleitgel mit betäubenden Inhaltsstoffen verwenden

Achtung! Gleitgel ist zwar wichtig, Ihr solltet jedoch keines mit betäubenden Inhaltsstoffen verwenden. Solche Flüssigkeiten werden häufig für Analsex oder zum Herauszögern des Orgasmus genutzt, eignen sich für Fisting aber nur bedingt. Denn wenn Du nicht spüren kannst, ob Dir etwas wehtut, kannst Du nicht rechtzeitig “Stopp!” sagen. Hierdurch können wiederum Verletzungen entstehen. Nutzt also ganz “normales” Gleitgel.

14. Legt Euch alles, was Ihr für Eure Session benötigt, bereit

Wenn Du mitten in einer Fisting-Session ins Badezimmer laufen musst, um mehr Gleitgel oder ein bestimmtes Sextoy zu holen, ist dies mehr als suboptimal. Legt Euch also alle Fisting-Utensilien schon vorher bereit, sodass Ihr die Sitzung nicht unterbrechen müsst.

15. Achtet auf Hygiene und nutzt wenn möglich spezielle Handschuhe

Es versteht sich von selbst, dass schmutzige, ungepflegte Hände nichts in einer Vagina zu suchen haben. Wasche Dir also die Hände, bevor Du Deine Liebste fistest und achte auch darauf, dass Deine Fingernägel nicht zu lang sind und keine scharfen Kanten aufweisen, denn schon kleinste Unebenheiten könnten die Vaginalschleimhaut verletzen. Lege außerdem Ringe, Armbänder oder Uhren ab, da diese ebenfalls eine gewisse Gefahrenquelle darstellen und sogar in der Scheide steckenbleiben könnten – wenn es ganz dumm läuft.

Um ganz sicherzugehen und auch eine Übertragung von Geschlechtskrankheiten oder Bakterien auszuschließen, kannst Du Dir Handschuhe, die für Fisting geeignet sind, überstreifen. Mit Handschuhen und Gleitgel fluppt es zudem viel besser als ohne.

Aufgepasst! Kombiniert niemals anales und vaginales Fisting! Wenn Darmbakterien in die Scheide gelangen, kann dies hartnäckige Infektionen auslösen.

16. Lasst es weiterhin langsam angehen

Fisting ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Nachdem Ihr also einige Sextoys zum Aufwärmen genutzt habt, sollte Deine Partnerin/Dein Partner erst mit einem Finger anfangen, in Dich einzudringen, also nicht sofort versuchen, seine/ihre ganze Hand auf einmal einzuführen. Es folgt der zweite und der dritte Finger.

Dein Schatz sollte Dir zwischendurch zudem genügend Zeit geben, Dich an die Fülle in Deiner Vagina zu gewöhnen. Diese Entspannungsphasen sind wichtig, da sich Deine Scheide nur so angemessen weiten kann.

17. Mache keine Faust, sondern einen “Entenschnabel”

Es heißt zwar “Fisting”, außer in Pornofilmen wird jedoch nicht wirklich eine zusammengeballte Faust eingeführt. Forme Deine Hand vielmehr zu einer Art “Entenschnabel”, bevor Du in Deine Partnerin eindringst. Mache hierzu eine flache Hand und presse Deine Finger zusammen. Verstecke dann Deinen Daumen unter Deinem Handteller und platziere Deinen kleinen Finger unter dem Ringfinger sowie Deinen Zeigefinger unter dem Mittelfinger.

So wird Deine Hand am oberen Ende schön schmal, was das Eindringen erleichtert. Da der Handteller jedoch nur geringfügig verkleinert werden kann, bleibt Deine Hand trotzdem breit genug, um die Vagina Deiner Liebsten vollkommen auszufüllen.

18. Bleibt stets in Kontakt

Nicht nur vor Eurer Fisting-Session ist es wichtig, verbal und nonverbal zu kommunizieren, sondern auch währenddessen. Wenn Du der aktive Part bist, solltest Du also stets auf die Körpersprache Deines Gegenübers achten. Ist Deine Liebste entspannt, stöhnt sie vor Erregung und streckt sie Dir ihr Becken entgegen? Oder zeichnet sich auf ihrem Gesicht Schmerz ab, wirkt sie angespannt und bewegt sich immer weiter von Dir weg? Passe Deine Bewegungen an diese Reaktionen an. So kannst Du nichts falsch machen.

Es ist außerdem wichtig, zwischendurch immer wieder nachzufragen, wie sich Dein Gegenüber fühlt: “Möchtest Du, dass ich noch einen Finger einführe?”, “Fühlt sich das gut an?”, “Soll ich meine Hand noch etwas tiefer gleiten lassen?”

Natürlich sollte aber auch der passive Part nicht einfach nur stumm daliegen und sich verführen lassen. Wenn Du gefistet wird, solltest Du aktiv sagen, was Dir gefällt und Dich auch nicht scheuen, laut auszusprechen, wenn es Dir zu viel wird. So könnt Ihr gegenseitiges Vertrauen aufbauen und vermeidet, dass es zu Schmerzen oder Unwohlsein kommt.

19. Keine ruckartigen Bewegungen ausführen

Bitte beachte auch, dass Du beim Fisting keine ruckartigen Bewegungen ausführen solltest. Anstatt heftig vor- und zurückzustoßen, wie es in vielen Pornos zu sehen ist, solltest Du also behutsam vorgehen und Deine Hand eher hinein- und hinausgleiten lassen oder drehen. Nutze auch Deine Knöchel und Fingerspitzen, um den G- oder A-Punkt Deiner Partnerin gezielt zu massieren.

Ist Deine Liebste zum Orgasmus gekommen oder möchte sie, dass Du aufhörst, dann ziehe Deine Hand zudem nicht plötzlich aus ihr heraus, sondern lasse auch hier Vorsicht walten.

20. Kein Problem, wenn es nicht auf Anhieb klappt

Obwohl Ihr alle Vorkehrungen getroffen habt und beide schön entspannt seid, kann es dazu kommen, dass es Dir nicht auf Anhieb möglich ist, Deine gesamte Hand in Deine Partnerin einzuführen. Das ist aber natürlich kein Problem. Nicht jede Frau ist so gebaut, dass größere Körperteile oder Gegenstände problemlos in sie hineingesteckt werden können.

Wenn Deine Partnerin später immer noch den Wunsch verspürt, gefistet zu werden, dann versucht es einfach nochmal. Mit der Zeit wird sie lockerer und ein wenig weiter werden, sodass es nach ein paar Anläufen dann doch klappt.

Und wenn nicht… macht das auch absolut nichts, denn es ist ebenfalls höchst erregend, einfach nur mit zwei Fingern oder einem Vibrator stimuliert zu werden. Alles kann, nichts muss!

Fazit – Fisten, ja oder nein?

Vaginales Fisten ist keine alltägliche Sexualpraktik, die bei allen Frauen Freudensprünge auslöst. Der “Faust-Fick” ist vielmehr mit zahlreichen Mythen und Vorurteilen, die vor allem von Pornos geschürt wurden, verbunden. Wer diese Horrorgeschichten und Fehlurteile jedoch überwindet, kann den Reiz von Fisting durchaus erkennen: eine voll ausgefüllte Vagina, erogene Zonen, die noch und nöcher gereizt werden, ein Gefühl des Ausgeliefertseins und ein spannender Adrenalin-Cocktail, der beim Sex nicht fehlen sollte. Wer einen Partner/eine Partnerin hat, dem/der er vertraut, sollte Fisting also durchaus in Erwägung ziehen.

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