Traumdeutung: Was unsere nächtlichen Fantasien über unsere Beziehungen verraten

So interpretierst du den Stoff, aus dem die Träume gemacht sind.

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Was unsere nächtlichen Fantasien über unsere Beziehungen verraten - Konzept Illustratioj
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Erwachsene Menschen benötigen zwischen sechs und zehn Stunden Schlaf pro Tag. Eine Schlafstudie fand heraus, dass der Großteil der Deutschen täglich sechs Stunden (28 %) bzw. sieben Stunden (32 %) schläft. 14 % gaben an, dass sie acht Stunden schlafen und nur 2 % kommen auf neun Stunden oder mehr. 17 % schlafen nur fünf Stunden und 7 % maximal 4 Stunden.

So viel schlafen die Deutschen pro Nacht
Laut einer Schlafstudie bekommen die Deutschen so viel Schlaf pro Nacht.

In diesen Stunden des Schlafs, genauer gesagt in der REM-Phase, träumen wir. Obwohl jede:r träumt, variiert der Inhalt der Träume von Person zu Person – genauso wie die Interpretation der einzelnen Träume.

„Träume erschließen unser Unterbewusstsein, spiegeln unsere Gedanken, Gefühle und Wünsche in Bezug auf unsere Beziehungen wider und zeigen ungelöste Konflikte, unerfüllte Bedürfnisse oder verborgene Ängste auf“, hält Beziehungsexpertin und Matchmaker Sameera Sullivan fest.

Sowohl in stressigen als auch in aufregenden Zeiten verarbeiten wir in unseren Träumen das, was gerade passiert. Manchmal bieten sie uns sogar Lösungen an. Dies gilt nicht nur für uns als Individuen, sondern auch in einer Partnerschaft. Wie genau du durch Traumdeutung deine Beziehung besser verstehen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Was sind Träume und wie funktionieren sie?

Träume sind ein faszinierendes Phänomen, das uns seit jeher beschäftigt und in Staunen versetzt. Jede:r hat sie, auch wenn wir uns nicht immer daran erinnern können. Sie umfassen teils mysteriöse und sogar surreale Bilder, Geschichten und Empfindungen. Doch was sind Träume eigentlich?

Im Gespräch mit Fraulila schildert Dr. David Helfand, US-amerikanischer Psychologe und Paartherapeut, dass Träume nächtliche Halluzinationen seien. Sie beinhalten meist Metaphern, die mit Gefühlen zu tun haben, die unser Verstand entweder zu verarbeiten oder zu verstehen versucht.

Laut Dr. Harold Hong, Psychiater und ärztlicher Leiter der New Waters Recovery Klinik können sie als das Produkt psychologischer Prozesse, die im Gehirn ablaufen, bezeichnet werden. „Es wird angenommen, dass beim Träumen verschiedene Teile des Gehirns beteiligt sind – darunter auch die Bereiche der Gedächtnisbildung und der Verarbeitung von Gefühlen.“

„Oft sind sie seltsamer Natur und können Einblicke in unterbewusste Gedanken, Wünsche und Ängste geben. Sie können eine tiefgreifende Wirkung auf unser Leben im Wachzustand haben. Wenn wir verstehen, wie sie funktionieren und welchen Zweck sie erfüllen, können wir unsere Schlafqualität verbessern und mehr über uns selbst erfahren.“

Tiffany McGee, Expertin für Spiritualität und Beziehungen vergleicht Träume mit einer Leinwand, auf welche unser Unterbewusstsein komplexe Erzählungen projiziert. „Sie enthalten oft Fragmente unseres täglichen Lebens und können ein breites Spektrum an Emotionen hervorrufen.“

Kurzer Überblick: die unterschiedlichen Schlafphasen

Um unseren Träumen besser auf den Grund gehen zu können, müssen wir zuerst unseren Schlaf und seine unterschiedlichen Phasen verstehen.

Unser Schlaf kann in mehrere Zyklen eingeteilt werden. Jeder Zyklus besteht aus einer Reihe von Schlafphasen. Während dieser Phasen zeigen sich spezifische elektrische Aktivitäten im Gehirn, welche mittels Elektroenzephalografie (EEG) erfasst werden können. Es gibt zwei unterscheidbare Schlafarten:

  • REM-Schlaf
  • Non-REM-Schlaf

Die Abkürzung REM steht für „Rapid Eye Movement“. Während dieser Schlafphase bewegen wir unsere Augen schnell hin und her. Die Augenlider haben wir stets geschlossen. Der REM-Schlaf wird auch als Traumschlaf bezeichnet, da wir in dieser Phase intensiv träumen.

Ein gesamter Schlafzyklus dauert zwischen 90 und 110 Minuten und wiederholt sich ungefähr vier bis sieben Mal. Jeder Schlafzyklus beginnt mit der Einschlafphase und endet mit dem REM-Schlaf, wobei N2 und N3 alternierend in der Mitte auftreten.

Einschlafphase (N1)

In der Einschlafphase haben wir einen sehr leichten Schlaf. Zudem kann unsere Muskulatur noch vereinzelt Anspannung aufweisen. Wir bewegen unsere Augen langsam und unsere Gehirnaktivität wechselt von den Alpha-Wellen der Wachphase auf die langsameren Theta-Wellen.

Leichter Schlaf (N2)

In der zweiten Phase entspannen wir sämtliche Muskeln und unsere Glieder fühlen sich schwer an. Der Puls sowie die Atmung werden regelmäßig und unsere Körpertemperatur verringert sich. Unsere Augen bewegen sich nicht mehr.

Tiefschlaf (N3)

Wenn der Blutdruck sinkt, der Herzschlag und die Atmung ruhig sind und wir noch weiter entspannen, befinden wir uns in der Tiefschlafphase. Die Delta-Wellen zeigen im EEG den Tiefschlaf an. Wer schlafwandelt oder Zähne knirscht, wird nun aktiv.

Traumschlaf (REM-Schlaf)

Während des REM-Schlafs ist die rapide Augenbewegung unter den Lidern sichtbar und die Muskelaktivität reduziert, jedoch kann es zu willkürlichem Zucken kommen. Wir atmen häufiger und tiefer und es sind sowohl Theta- als auch Alpha- und Beta-Wellen im EEG erkennbar. In dieser Phase erleben wir die intensivsten Träume, an welche wir uns nach dem Aufwachen manchmal noch erinnern.

„Die Zirbeldrüse im Gehirn schüttet einen DMT-ähnlichen Stoff aus, der für die bizarren Traumszenarien sorgt. Gleichzeitig legt unser Gehirn alle motorischen Funktionen lahm, sodass wir die Handlungen im Traum nicht ausführen können“, erzählt Dr. Helfand.

Traumdeutung in der historischen und modernen Psychologie

Die Traumdeutung hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert. Ende des 19. Jahrhunderts manifestierte der österreichische Neurophysiologe Sigmund Freud erstmals die potenzielle Wichtigkeit der Träume. Daraufhin wurden Träume sowohl in den Neurowissenschaften als auch in der Psychologie eines der wichtigsten Forschungsobjekte. Doch Traumdeutung existierte schon vor Freud und Co.

Traumdeutung in der historischen Psychologie

„In der Antike glaubte man, dass Träume prophetisch und voller spiritueller oder religiöser Bedeutung seien. Historische Traumdeuter:innen glaubten zudem, dass Träume ein Fenster zu einer anderen Dimension jenseits unserer physischen Realität öffnen“, verratet uns Dr. Hong.

„Die historische Psychologie ist stark in den verschiedenen Kulturen und Traditionen verwurzelt und alle erkannten die Wichtigkeit der Träume. Von der Weisheit der alten Ägypter bis zu den Lehren der amerikanischen Ureinwohner wurden Träume als kraftvolle Botschaften des Göttlichen oder des kollektiven Unbewussten angesehen“, fügt Tiffany McGee hinzu.

Traumdeutung in der modernen Psychologie

„Obwohl viele moderne Psycholog:innen der historischen Traumdeutung skeptisch gegenüberstehen, glauben einige, dass Träume potenziell stark heilende Eigenschaften haben“, weist uns Dr. Hong hin. „Heute geht es bei der Traumdeutung dennoch eher darum, Einblick in die unterbewussten Wünsche und Motivationen eines Menschen zu erhalten.“

„In der modernen Psychologie wird die Traumanalyse oft mit dem psychoanalytischen Ansatz in Verbindung gebracht – genauer gesagt mit der Arbeit von Sigmund Freud und Carl Jung:

  • Sigmund Freud: Freud glaubte, dass Träume ein Tor zum Unbewussten sind, das verdrängte Wünsche, Ängste und Konflikte enthält. Ihm zufolge geben Träume Aufschluss über unsere innere Welt und ihre Auswirkungen auf unsere Beziehungen.
  • Carl Jung: Jung hingegen ging bei der Traumdeutung von einer symbolischen und archetypischen Perspektive aus. Seine Traumanalyse betont die Erforschung wiederkehrender Symbole, den Individuationsprozess und die Integration unserer Schattenaspekte, die unsere Beziehungen stark beeinflussen können“, ergänzt Tiffany McGee.

Analyse der häufigsten Traumthemen

Laut Dr. Helfand gibt es keine Standarddeutung für einen Traum. „In der weitgehend auf der Psychoanalyse nach Freud basierenden Traumdeutung heißt es, dass bestimmte Merkmale eines Traums etwas Bestimmtes bedeuten. So klar ist das jedoch nicht“, erklärt er.

„Nehmen wir an, du hättest geträumt, dass dein:e Partner:in von einem Dinosaurier gefressen wurde. Daraus ergeben sich folgenden Deutungsoptionen:

  • Wünschst du dir, dass er/sie stirbt?
  • Hast du Angst, ihn/sie zu verlieren?
  • Hast du gerade einen Jurassic Park-Marathon hinter dir?

Es gibt zu viele personenspezifische Zusammenhänge, um alle Träume auf dieselbe Weise zu analysieren“, fügt Dr. Helfand hinzu.

Dennoch zeichnet sich manchmal ein bestimmtes Muster ab, sodass bei einigen Träumen ungefähr klar ist, was in dem/der Träumenden vor sich geht. Im Interview mit Fraulila teilt Tiffany McGee die häufigsten Träume und ihre Bedeutungen:

  • Hochzeitstraum: Dieser Traum symbolisiert den Wunsch nach einer bedeutenden Verpflichtung oder die Integration verschiedener Aspekte deines Lebens. Ein Hochzeitstraum steht für Vereinigung, Freude und potenzielle Neuanfänge.
  • Sextraum: Ein Traum über Sex spiegelt das Bedürfnis nach Intimität, Verbindung oder den Wunsch, die eigene Sinnlichkeit zu erkunden, wider. Er kann auch für das Verschmelzen von verschiedenen Aspekten deiner Persönlichkeit oder das Streben nach Vergnügen und Leidenschaft.
  • Traum vom Fremdgehen: Diese Art von Traum deutet auf Gefühle der Unsicherheit, des Misstrauens oder der Angst vor Verrat in einer Beziehung hin. Er kann auch das Bedürfnis nach emotionaler oder sexueller Erfüllung offenbaren oder auf grundlegende Probleme hinweisen, die eine offene Kommunikation und Lösung erfordern.
  • Intime Situation: Wer von einer intimen Situation träumt, sehnt sich nach emotionaler Nähe, Verletzlichkeit oder einer tieferen Verbindung in einer Beziehung. Dieser Traum kann auch bedeuten, dass man seine eigenen emotionalen oder sexuellen Wünsche in einer sicheren und nährenden Umgebung erkunden möchte.
  • Fliegen im Traum: Dieser Traum symbolisiert ein Gefühl von Freiheit oder Macht. Es kann für die Überwindung von Hindernissen stehen, für neue Perspektiven oder für ein gesteigertes Gefühl von Kontrolle und Vertrauen in deiner Beziehung und deinem Privatleben.

„DU kannst den ‚Code‘ für deine Träume knacken, indem du darauf vertraust, dass die meisten Träume Metaphern sind. Worauf macht dich der entsprechende Traum aufmerksam? Das kann mit dem Berufs- oder Privatleben, der Familie oder mit dir selbst zu tun haben“, erklärt Psychologin Dr. Nancy Irwin.

How-to: Umgang mit beunruhigenden Träumen

Wer kennt das nicht? Man wacht schweißgebadet auf und weiß nicht genau, ob das soeben Erlebte real oder doch nur ein böser Traum war. Erst nach einigen Minuten realisiert man, dass man einen Albtraum hatte. Beunruhigende Träume sind jedoch keine willkürliche Fantasie unseres Gehirns, sondern das Resultat einer ungelösten Situation im Wachleben.

„Albträume machen uns darauf aufmerksam, was wir im Leben bewältigen oder verarbeiten sollten“, schildert Dr. Irwin. „Wichtig ist, den Auslöser (z. B. Stress, ungelöste Konflikte, emotionale Probleme) zu (er)kennen und ihm auf die Spur zu gehen“, ergänzt Tiffany McGee.

Eine Studie fand heraus, dass beginnend im Jugendalter Frauen eher unter Albträumen leiden als Männer. Dies erstreckt sich ebenso über das Erwachsenenleben. Erst im Seniorenalter – sowie im Kindesalter – zeigt sich kein eindeutiger Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Proband:innen mehr.

„Ich fordere meine Patient:innen auf, Träume sowie Albträume als Geschenke zu sehen. Der Verstand spiegelt wider, wie wir uns zum Zeitpunkt des Traums fühlen – der Kontext ist dabei entscheidend. Wir sind Individuen und viele Faktoren beeinflussen die Handlung in einem Traum“, unterstreicht Dr. Irwin.

Während uns Träume jedoch den Schlaf versüßen, verursachen Albträume – neben den Schweißbädern – Unwohlsein, Angst oder Traurigkeit. Hier kommen die besten Tipps, um diesen negativen Emotionen entgegenzuwirken.

Professionelle Hilfe

„Wenn du regelmäßig besorgniserregende Träume hast, solltest du mit einem Profi sprechen. Der erste Schritt bei der Behandlung von Albträumen ist die Ermittlung der Ursache“, schlägt Dr. Hong vor.

„Sobald diese geklärt ist, kann dein:e Therapeut:in dir helfen, die Probleme aufzuarbeiten und ihre Auswirkungen auf dein Traumleben zu verringern. Es kann hilfreich sein, auffällige Details des Traums aufzuschreiben (siehe nächster Punkt), damit sie in der Therapie weiter besprochen werden können.“

Albträume können Schlafmangel verursachen, welcher wiederum zu Herzkreislaufkrankheiten, Depressionen und Fettleibigkeit führen kann. Zögere also nicht und nimm professionelle Hilfe in Anspruch!

Traumtagebuch

„Das ist meine persönliche Lieblingstechnik, wenn es darum geht, Albträume zu vermeiden“, beschreibt Tiffany McGee. „Wenn du deine Träume regelmäßig aufschreibst, erhältst die Einblicke in dein Inneres. Du entdeckst Muster und wiederkehrende Symbole, die in deinen Träumen auftauchen. Außerdem kannst du dich klarer an deine Träume erinnern.“

Das Aufschreiben der Träume kann jedoch nicht nur für eine:n persönlich unterstützend wirken, sondern auch in einer Partnerschaft zur Konfliktlösung beitragen. „Wenn ihr dafür offen seid, führt ein Traumtagebuch und teilt eure Geschichten miteinander“, rät Dr. Helfand.

„Jede:r sollte ausreichend Zeit haben, um die Themen zu erforschen und eigene Interpretationen zu entdecken. Sag nicht sofort, was etwas deiner Meinung nach bedeutet, sonst fühlt sich dein:e Partner:in womöglich wie ein Exemplar in einem wissenschaftlichen Labor.“

Ausreichend Schlafhygiene & ein fester Schlafrhythmus

„Achte auf eine gute Schlafhygiene, indem du vor dem Schlafengehen nicht in einen Bildschirm starrst“, kommentiert Dr. Hong. Dein Schlafzimmer sollte ein entspannter Ort sein, der ausschließlich dem Schlaf und dem Sex vorbehalten ist. Dadurch bringst du ihn nicht mit stressigen Aktivitäten in Verbindung.

Achte außerdem auf deinen Nikotin-, Alkohol- und Koffeinkonsum. Diese Substanzen können über zwölf Stunden in deinem Körper bleiben und deinen Schlafrhythmus sowie deine Träume erheblich beeinflussen.

„Halte einen regelmäßigen Schlafrhythmus ein, um ausreichend Erholung zu gewährleisten. Ein unregelmäßiger Schlafrhythmus kann deinen Schlafzyklus stören und zu lebhafteren und intensiveren Träumen beitragen. Beachte zusätzlich deine Schlaf- und Aufwachzeit – auch am Wochenende“, schlägt Tiffany McGee vor.

Abendroutine

Eine Abendroutine unterstützt deinen Körper dabei, sich zu entspannen. „Überlege dir eine beruhigende Routine, um ruhigen Schlaf zu fördern. Dazu zählen etwa

  • lesen,
  • ein warmes Bad,
  • oder Achtsamkeitsübungen

vor dem Schlafengehen. Dies trägt zu deinem Wohlbefinden bei und reduziert mögliche Angstzustände, die zu unruhigen Träumen führen können“, empfiehlt Tiffany McGee.

Wiederholung der Traumsequenz

„Eine der besten Möglichkeiten, einen schwierigen Traum zu bewältigen, ist, die Augen zu schließen und die Traumszene absichtlich noch einmal zu erleben – dabei musst du nicht schlafen. Versetze dich in die Situation, die dich beunruhigt hat, und versuche Stärke zu finden“, schlägt Dr. Helfand vor.

Traumdeutung als Mittel zur Konfliktlösung

„Traumdeutung kann für Paare ein wirkungsvolles Instrument sein, um Einblicke in ihre Gefühle und Gedanken zu erhalten. Durch den Austausch von Träumen können die Partner:innen ein besseres Verständnis für ihre eigenen unbewussten Motivationen und Wünsche sowie für die ihres Gegenübers gewinnen. Sie erkennen Probleme oder Konflikte, die im Wachleben nicht so offensichtlich sind“, beschreibt Dr. Hong.

„Traumdeutung lädt zu einem produktiven Dialog über schwierige Themen ein, der es den Partner:innen ermöglicht, effektiver zu kommunizieren – ohne Angst vor Verurteilung oder Kritik durch die andere Person. Zudem kann Traumdeutung Hinweise darauf geben, wie die Kommunikation verbessert werden kann, einschließlich der Möglichkeit, Gefühle und Bedürfnisse besser auszudrücken.“

Sameera Sullivan definiert Träume als Fenster zu unseren Gefühlen, die uns einen Perspektivenwechsel ermöglichen. Dadurch kommen Gefühle zum Vorschein, die wir nicht bewusst wahrnehmen. „Die Metaphern und Symbole stellen die Dynamiken, Kommunikationsprobleme oder das Wachstumspotenzial in unseren Beziehungen dar.“

„Traumdeutung kann wahre Wunder bewirken, wenn es darum geht, Probleme zu lösen und die Kommunikation mit dem/der Partner:in zu verbessern“, fügt Tiffany McGee hinzu.

„Wenn du deine Träume mit deinem/deiner Partner:in teilst, schaffst du einen Raum für Verletzlichkeit und offene Gespräche, der dir hilft, mehr über dich zu erfahren und eure Bindung zu stärken. Wenn ihr versucht, eure Träume gemeinsam zu erforschen und zu deuten, könnt ihr ein hohes Maß an Empathie und Mitgefühl entwickeln.“

Fazit: Traumdeutung lässt Beziehungsträume wahr werden

Trotz des fortschreitenden Wissensstandes werfen unsere Träume nach wie vor noch einige Frage auf, allen voran die grundlegendste Frage: Warum träumen wir überhaupt? Wir durchlaufen jede Nacht mehrere Schlafzyklen und träumen mehrmals – oft von den gleichen, oft von ganz unterschiedlichen Dingen.

Doch nicht jeder Traum ist ein Traum – im wahrsten Sinne des Wortes. Manchmal konfrontieren uns unsere Träume mit negativen Gefühlen. Es gibt jedoch eine Reihe von Möglichkeiten, um Albträume zu bekämpfen. Wichtig ist, die Ursache zu ermitteln. Dazu eignet sich neben einem Traumtagebuch und einer gesunden Schlafhygiene auch Traumdeutung.

Träume sind der Weg zu unserem Unterbewusstsein. Sie zeigen unsere tiefsten Wünsche, Ängste und Bedürfnisse – sowohl allein als auch in einer Beziehung – auf. Deswegen eignet sich Traumdeutung besonders gut als Mittel zu Konfliktlösung.

„Dennoch sollten wir Traumdeutung mit Vorsicht genießen und nicht nur basierend auf ihr Entscheidungen über unsere Beziehungen treffen. Träume sind subjektiv und offen für Interpretationen. Wir sollten sie in Verbindung mit Selbstreflexion und professioneller Beratung betrachten, um ein tieferes Verständnis von uns selbst und unseren Beziehungen zu gewinnen“, schließt Sameera Sullivan das Interview.

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