Feuchte Träume und Orgasmen im Schlaf

Alles, was du über die intensiven Nächte wissen musst

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Feuchte Träume assoziierst du vielleicht am ehesten mit Jungs, die gerade in die Pubertät kommen und die eigene Sexualität erst entdecken. Dies ist auch das Bild, das uns am häufigsten in Filmen und den Medien begegnet.

Doch feuchte Träume oder Schlaforgasmen sind weder an ein Geschlecht noch an ein bestimmtes Alter gebunden. Da das Thema komplexer ist, als man im ersten Moment denkt, haben wir ihm einen eigenen Artikel gewidmet. Lies weiter, um mehr zu erfahren.

Was sind feuchte Träume?

Für feuchte Träume gibt es viele unterschiedliche Begriffe. Mit Schlaforgasmus, nächtliche Ejakulation, nächtliche Pollution oder auf Englisch “noctural emission” ist das Gleiche gemeint. Wobei nächtliche Ejakulation oder Pollution und noctural emission sich eher auf das männliche Geschlecht bezieht. Die Begriffe feuchter Traum, Schlaforgasmus oder nächtlicher Orgasmus können hingegen geschlechtsunabhängig verwendet werden.

Wie man es auch bezeichnet, gemeint ist damit ein Orgasmus im Schlaf, der nicht durch Masturbation, sondern durch andere Einflüsse zum Beispiel durch Träume mit sexuellem Inhalt hervorgerufen wird. Es kann passieren, dass du von einem feuchten Traum aufwachst, das muss aber nicht sein.

Eine Studie (American Academy of Sleep Medicine) fand heraus, dass etwa acht Prozent der Träume von Männern und Frauen irgendeine Form von sexueller Aktivität enthält.

Dabei war Geschlechtsverkehr die häufigste Form sexueller Trauminhalte, gefolgt von sexuellen Angeboten, Küssen, Fantasien und Masturbation.

Die Studie ergab weiterhin, dass sowohl Männer als auch Frauen in etwa vier Prozent ihrer sexuellen Träume einen Orgasmus hatten.

Jedoch müssen nicht immer sexuelle Träume für einen Schlaforgasmus verantwortlich sein. Auch äußere Einflüsse zum Beispiel die Stimulation durch die Bettdecke oder die Matratze können für Erregung sorgen und einen feuchten Traum hervorrufen.

Es gibt eine Studie, die nahe legt, dass die Schlafposition einen Einfluss darauf haben könnte, wie häufig feuchte Träume vorkommen. So soll auf dem Bauch zu Schlafen die Wahrscheinlichkeit für sexuelle Träume erhöhen. Jedoch müssen noch weitere Studien durchgeführt werden um dies endgültig zu belegen.

Feuchte Träume – Ursachen und Häufigkeit

Für einen nächtlichen Samenerguss oder auch einen weiblichen Orgasmus während dem Schlaf kann es viele verschiedene Ursachen geben.

Zum Beispiel können die Hormone, die sich während der Pubertät verändern, für feuchte Träume verantwortlich sein. Bei Männern zum Beispiel steigt in der Pubertät das männliche Hormon Testosteron. Aus diesem Grund kommt ein nächtlicher Orgasmus im Erwachsenenalter in der Regel auch seltener vor.

Wie viele feuchte Träume ein Mensch hat, ist sehr unterschiedlich. Du solltest dich also weder dafür schämen oder verurteilen, sie zu haben, noch über das Ausbleiben von Schlaforgasmen wundern. Manche Menschen haben nie feuchte Träume und manche nur sporadisch. Manche haben sie während der Pubertät aber im Erwachsenenalter nicht mehr und manche haben sie ihr Leben lang mit unterschiedlicher Häufigkeit.

Auch wenn es von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ist, wie häufig feuchte Träume vorkommen, hier ein paar Zahlen einer Studie von 2015 im Überblick:

  • Fast 100 % aller Männer der Studie sind schon einmal durch einen nächtlichen Orgasmus aufgewacht.
  • Bei den Frauen sind es ungefähr 70 % die mindestens einmal von einem Orgasmus wach wurden.
  • Etwa 37 % aller befragten Frauen und 83 % aller teilnehmenden Männer hatten bis zu ihrem 45. Lebensjahr mindestens einen Schlaforgasmus.

Häufige Fragen und Mythen

Es existieren einige hartnäckige Mythen rund um feuchte Träume und Fragen, die du dir zu dem Thema vielleicht stellst. Wir wollen ein paar davon aufgreifen und hartnäckige Mythen entlarven.

Können auch Frauen feuchte Träume haben?

Wie bereits vorweg gegriffen, können auch Frauen feuchte Träume haben. Ein feuchter Traum bei einer Frau muss aber nicht jedes Mal zum Orgasmus führen. Manchmal erhöht sich auch einfach nur die Bildung von Vaginalsekret.

Eine Studie aus dem Jahr 1986 ergab, dass die meisten Frauen, die nächtliche Orgasmen hatten, ihren ersten vor dem 21. Lebensjahr hatten.

Haben nur Teenager feuchte Träume?

Ein weiterer weit verbreiteter Mythos ist, dass nur Teenager feuchte Träume haben. Zwar treten feuchte Träume aufgrund hormoneller Veränderungen häufiger bei Jugendlichen auf, doch auch im Erwachsenenalter können sie vorkommen und sind ganz normal.

Kann Masturbation dabei helfen weniger feuchte Träume zu haben?

Masturbieren vor dem Schlafengehen kann dabei helfen, die Anzahl an feuchten Träumen zu reduzieren. Eine Garantie, dass sie nicht mehr vorkommen, gibt es jedoch nicht. Für eine Verbindung zwischen Masturbation und feuchten Träumen fehlen aktuell die Beweise. Die gleiche Wirkung kann regelmäßiger Sex haben, einen Beweis dafür gibt es jedoch auch hier nicht.

Andererseits können sexuelle Gedanken vor dem Schlafengehen die Wahrscheinlichkeit eines nächtlichen Orgasmus auch erhöhen, denn die nächtlichen Orgasmen haben wenig mit physischer Stimulation zu tun, sondern werden wahrscheinlich hauptsächlich durch unser Gehirn ausgelöst.

Sind Schlaforgasmen gesund oder ungesund?

Bei Männern kann ein regelmäßiger Orgasmus, ob im Schlaf, durch Sex oder durch Masturbation hervorgerufen, dabei helfen, ältere Spermien loszuwerden und neue, gesunde Spermien zu produzieren. Aus dieser Sichtweise betrachtet, kann ein Schlaforgasmus für Männer durchaus gesund sein. Wenn du mehr darüber erfahren willst, wie du die Spermaqualität verbessern kannst, lies gerne unseren Beitrag dazu.

Männer müssen sich aber auch keine Sorgen machen, wenn sie über einen längeren Zeitraum keine Ejakulation hatten, denn der Körper ist in der Lage, Samenzellen eigenständig wieder abzubauen.

Unabhängig davon können mit Sex und Masturbation zahlreiche gesundheitliche Vorteile verbunden werden. Sex kann zum Beispiel gegen Kopfschmerzen helfen oder die mentale Gesundheit verbessern. Es liegt nahe zu vermuten, dass einige der gesundheitlichen Wirkungen auch auf einen nächtlichen, unbewussten Orgasmus zutreffen.

Auch die Influencerin Charlotte Weise wirbt auf ihrem Kanal unter anderem für einen gesunden Umgang mit der eigenen Sexualität und mit Selbstbefriedigung.

Muss jeder feuchte Traum mit einem Orgasmus enden?

Bei Männern, die am Morgen mit einer nassen Boxershort, Unterhose oder mit feuchtem Bettlaken aufwachen, ist es relativ eindeutig, dass sie in der Nacht einen Samenerguss hatten.

Bei Frauen ist das schwieriger zu sagen. Eine Frau kann durch erotische Träume oder andere Stimulation feucht werden, ohne einen nächtlichen Orgasmus zu haben. Oder aber sie hatte einen Orgasmus, ohne es zu merken.

Sind häufige Schlaforgasmen normal?

Regelmäßig feuchte Träume zu haben ist kein Grund zur Besorgnis und auch das Ausbleiben von feuchten Träumen ist ganz normal. Solltest du sehr häufig Schlaforgasmen haben und willst der Ursache auf den Grund gehen, kann es sich lohnen, einen Arzt oder Psychologen zurate zu ziehen.

Wenn du nicht alleine schläfst und es dir unangenehm ist, als Mann morgens mit einem nassen Bettlaken aufzuwachen oder als Frau bedenken hast, ob es nachts zu hören war, dass du unbewusst gekommen bist, rede mit deinem Partner bzw. deiner Partnerin darüber. Eventuell könnt ihr auch gemeinsam in eurem Sexleben experimentieren und mögliche Gründe für nächtliche Orgasmen ausfindig machen.

Hab keine Angst davor, dich zu öffnen. Vielleicht geht es deinem Partner oder deiner Partnerin ähnlich und die Offenbarung von sexuellen Träumen und intensiven Nächten kann euer Sexleben sogar intensivieren.

Übrigens: Samenzellen sterben auf dem Bettlaken, der Bettwäsche oder der Kleidung nach wenigen Minuten ab. Man(n) muss sich also in der Regel keine Sorgen machen, dass auf diesem Weg eine ungewollte Schwangerschaft passiert.

Fazit: Feuchte Träume sind ein ganz normaler Teil unseres Erwachsenenlebens

Feuchte Träume zu haben kann ein ganz normaler Teil unseres Lebens sein, ob als Teenager oder Erwachsener, als Mann oder Frau. Aber auch das Ausbleiben von feuchten Träumen ist kein Grund zur Besorgnis.

Wenn du in einer Beziehung bist und es dir unangenehm ist, dass du hin und wieder Schlaforgasmen hast, rede mit deinem Partner oder deiner Partnerin darüber, vielleicht könnt ihr gemeinsam experimentieren.

Und auch als Single kannst du mit deiner eigenen Sexualität spielen und zum Beispiel herausfinden, ob sich durch Selbstbefriedigung vor dem Schlafengehen die Anzahl deiner feuchten Träume verändert.

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