Die fünf Sprachen der Liebe: Definition, Bedeutung & Tipps
Welche Bedeutung die fünf Liebessprachen haben und wie du „Ich liebe dich“ in der richtigen Liebessprache sagst
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Welche Bedeutung die fünf Liebessprachen haben und wie du „Ich liebe dich“ in der richtigen Liebessprache sagst
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Was gibt es Schöneres, als frisch verliebt zu sein? Du schwebst auf Wolke sieben und möchtest am liebsten nie wieder von der Seite deines Schatzes weichen.
Doch mit der Zeit verblasst die anfängliche Euphorie und der Alltag kehrt zurück – ohne rosarote Brille. In Deutschland schaffen es statistisch gesehen immer weniger Paare bis zur Ehe. Laut dem Statistischen Bundesamt Destatis ist die Zahl der Eheschließungen auch im Jahr 2021 gesunken.
Ein einfacher, aber effektiver Schritt gegen die Liebesmüdigkeit ist, die Sprache der Partner:innen zu lernen. In seinem Buch „Die Fünf Sprachen der Liebe“ beschreibt der international gefragte Eheberater Dr. Gary Chapman fünf unterschiedliche Arten, jemanden zu lieben. Die fünf Liebessprachen sind für ihn der Schlüssel zu einer langen Partnerschaft.
Dr. Gary Champans Theorie der fünf Liebessprachen wurde wissenschaftlich bestätigt und sein Buch feierte viele Erfolge als Bestseller. Neben dem Klassiker veröffentliche Dr. Chapman unter anderem auch „Die Fünf Sprachen der Liebe für Kinder“, „Die Fünf Sprachen der Liebe für Männer“ und „Die Fünf Sprachen der Liebe für Singles“.
In diesem Artikel erklären wir dir die fünf Sprachen der Liebe und welche Auswirkung sie auf deine Beziehung haben können. Außerdem zeigen wir dir, wie du die richtige Sprache wählst, um deiner besseren Hälfte „Ich liebe dich“ zu sagen, denn nicht jedes „Ich liebe dich“ wird von deinem Gegenüber auch als solches wahrgenommen.
Nicht alle Menschen kommunizieren auf die gleiche Art und Weise – das lässt sich sowohl im alltäglichen Leben als auch in einer Beziehung zwischen zwei oder mehreren Menschen beobachten. „Eine Liebessprache ist die bevorzugte Art Liebe zu geben und zu empfangen“, erklärt die US-amerikanisch Ehe- und Familientherapeutin Lauren Barry.
„Manchmal haben beide Partner:innen dieselbe Liebessprache und manchmal eben nicht“, ergänzt Lauren Barry. Das Resultat sind dann Missverständnisse, Streitereien und eine (Liebes-)Sprachbarriere. „Oft liegt es nicht daran, dass unsere Partner:innen uns nicht lieben, sondern dass sie es uns nicht so zeigen können, wie wir es gerne hätten.“
Stell dir vor, du bereitest eine Überraschungsparty für deinen/deine Partner:in vor, doch anstatt eines Dankeschöns erhältst du nur einen enttäuschten Gesichtsausdruck. Denn eigentlich wäre er/sie lieber zu Hause geblieben und hätte mit dir auf der Couch gekuschelt – ein klassisches Beispiel für unterschiedliche Liebessprachen.
Wenn du die Liebessprache deines Gegenübers jedoch kennst und ihm/ihr auch deine mitteilst, kann das eure gemeinsame Liebe stärken und die Partnerschaft vertiefen. So fühlt ihr euch auf die für euch richtige Art geliebt und wertgeschätzt.
Laut der Beziehungs- und Elterncoachin Darlene Taylor ist auch das tiefe Verständnis für die Menschen, die du liebst, Teil der Liebessprache. „Du weißt, wer diese Person ist, und verstehst, wie sie am besten Liebe empfängt und gibt.“
Liebessprachen existieren nicht nur in romantischen Beziehungen. Auch für platonische Beziehungen können sie relevant sein. „Im Einklang mit der Liebessprache deiner Freund:innen, Kinder, Teenager:innen und der erweiterten Familie zu sein, hat einen positiven Einfluss auf all diese Beziehungen“, schildert Darlene Taylor im Gespräch mit Fraulila.
„Du kannst Teile davon auch für die Arbeit und die Beziehungen zu Kolleg:innen nutzen. Wenn jeder/jede wüsste, wie er/sie Akzeptanz, Lob und Wertschätzung zeigt, empfängt und gibt, kann ein positives und einladendes Umfeld geschaffen werden.“
Egal, ob auf romantischer oder platonischer Ebene, die Liebessprache des Gegenübers zu kennen, stärkt die Beziehung zueinander. Wer „richtig“ geliebt oder verstanden wird, ist zufriedener. Wichtig dabei ist ein ausgewogenes Geben und Nehmen.
„Die Sprachen der Lieben umfassen fünf unterschiedliche Arten, wie Menschen geliebt und geschätzt werden wollen“, bestätigt Sam Holmes, Beziehungscoach und Autor von „Feel and Thrive“. Die fünf Liebessprachen unterscheiden sich in Bezug auf Kommunikation, Zuneigung und gewünschte Taten.
Das bekannte Sprichwort „Ein Blick sagt mehr als tausend Worte“ trifft bei dieser Liebessprache nicht zu. Menschen, die sich durch Anerkennung und Lob geliebt fühlen, freuen sich vorwiegend über:
Spricht deine bessere Hälfte diese Liebessprache, kann sie nicht genug von positiven, verbalen Äußerungen bekommen. Auch ein einfaches „Ich liebe dich“ ist Musik in ihren Ohren.
Für diese Liebessprache gilt: Qualität vor Quantität. Spricht dein/deine Partner:in die Liebessprache der Zweisamkeit, möchte er/sie deine ungeteilte Aufmerksamkeit haben. Dein Schatz fühlt sich geliebt, wenn du präsent bist und dich auf ihn/sie konzentrierst, wenn ihr zusammen seid.
„Auch lange und tiefgründige Gespräche gehören zu den Vorlieben der Personen mit dieser Liebessprache“, kommentiert Sam Holmes. Es ist wichtig, nicht nur physisch, sondern auch geistig anwesend zu sein. Das Handy oder der Computer haben hier nichts verloren.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2022 ist Zweisamkeit die am häufigsten verbreitete Liebessprache, gefolgt von Zärtlichkeit, Hilfsbereitschaft, Anerkennung und Lob und Geschenke als Liebessprache.
Von all den Liebessprachen wird das Schenken und Empfangen oft missverstanden. Wer sich durch den Empfang von Geschenken geliebt fühlt, erscheint auf den ersten Blick gierig und auf Dinge fixiert. Doch das ist nicht der Fall.
„Bei dieser Liebessprache geht es nicht nur um das Materielle. Der Gedanke hinter der Geste zählt“, meint Ehe- und Familientherapeutin Lauren Barry. „Dein/deine Partner:in freut sich über kleine Geschenke, die zeigen, dass du ihn/sie verstehst.“
Personen, die diese Liebessprache sprechen, werden sich über ein Geschenk – und sei es noch so klein – mehr freuen als jemand, der eine andere Sprache der Liebe spricht. Jedes Mal, wenn sie das Geschenk sehen, erinnert es sie daran, dass sie geliebt werden.
Menschen mit dieser Liebessprache schätzen kleine Hilfstätigkeiten oder Gefallen besonders. „Ein frisch gekochter Kaffee oder Tee am Morgen kann mehr aussagen, als du vielleicht denkst“, erläutert Lauren Barry.
Wer die Liebessprache der Hilfsbereitschaft spricht, freut sich womöglich mehr über ein Frühstück im Bett oder eine saubere Küche als über eine Umarmung. Sie fühlen sich geliebt, wenn andere ihnen Arbeit abnehmen. Im Ausgleich tendieren sie dazu, für andere Aufgaben zu übernehmen.
Wer Zärtlichkeit als Liebessprache bevorzugt, definiert seine Liebe durch körperliche Zuneigung. Dazu zählt nicht nur Sex. „Auch Händchen halten, Umarmungen und Kuscheln gehören dazu“, konstatiert Sam Holmes.
Personen mit dieser Liebessprache wollen ihrem/ihrer Partner:in nahe sein. Neben einer Schulter zum Anlehnen gehört dazu auch ein offenes Ohr“, ergänzt Lauren Barry. „Persönliche Gespräche und physische Berührungen bilden die perfekte Kombination für diese Liebessprache“, meint Sam Holmes.
Kostspielige Abendessen oder Überraschungspartys sind hier fehl am Platz. Personen, für die Zärtlichkeit eine wichtige Rolle spielt, verbringen den Abend lieber auf der Couch, mit einem Glas Wein in den Armen ihres Partners oder ihrer Partnerin.
Laut Soziologin und klinische Sexologin Sarah Melancon, Ph.D. ist eine Liebessprache eine Art des Verhaltens, das für uns eine persönliche und eine emotionale Bedeutung hat. Demnach können die fünf Sprachen der Liebe auch unsere Beziehungen beeinflussen – sowohl positiv als auch negativ.
Sprichst oder verstehst du die Liebessprache deines Partners oder deiner Partnerin, hat das viele Vorteile für eure Beziehung. „Es fällt dir leichter, der anderen Person deine Zuneigung so zu zeigen, dass sie es auch versteht“, beschreibt Beziehungscoach Sam Holmes. „Das führt zu einer tieferen Verbindung und stärkt die Beziehung.“
Eine Studie mit 100 heterosexuellen Paaren bestätigt, dass das Sprechen der Liebessprache des Partners oder der Partnerin die Beziehungsqualität steigert und für ein positives Klima zwischen den Partner:innen sorgt.
„Zudem ermöglichen uns die Liebessprachen, unsere Liebe gezielter und spezifischer zu teilen, anstatt uns einfach auf unsere eigenen Vorstellungen oder kulturellen Normen zu verlassen (z. B. Rosen zum Valentinstag)“, führt Sarah Melancon, Ph.D. weiter aus.
Eine Studie mit 981 Befragten in hetero- und homosexuellen Beziehungen bekräftigt, dass Menschen mehr Liebe verspüren und in ihrer Beziehung zufriedener sind, wenn ihre Partner:innen ihre Liebessprache verstehen.
Sprechen du und deine bessere Hälfte nicht die gleiche Liebessprache, kann es zu Missverständnissen und Beziehungsproblemen kommen. „Es kann schwierig sein, zu kommunizieren und die Liebe füreinander auf eine Weise auszudrücken, die bei der anderen Person ankommt. Das kann manchmal frustrierend sein“, erklärt Beziehungspsychologie-Experte Sam Holmes.
„Wollen oder schaffen die Partner:innen es nicht, in der Liebessprache der anderen Person zu kommunizieren, kann das negative Folgen für die Beziehung haben“, ergänzt Sam Holmes. Gefühle der Vernachlässigung und Ablehnung sind oft das Ergebnis.
Ehe- und Beziehungstherapeutin Lauren Barry erklärt, dass die Sprachen der Liebe auch zu mehr Druck in der Beziehung führen können. „Die Partner:innen versuchen womöglich, die Liebessprache der anderen Person so gut wie möglich zu beherrschen und dabei quasi Punkte zu erzielen.“
Um deinem Gegenüber deine eigene Liebessprache erklären zu können, musst du zuerst wissen, auf welche Art du dich am meisten geliebt fühlst. „Denk darüber nach, wie du anderen Menschen – Freundin:innen, deiner Familie oder deinen Partner:innen – deine Zuneigung und Liebe zeigst“, appelliert Lauren Barry. „Kuschelt ihr oft auf der Couch? Oder teilst du lieber Komplimente aus?“
Vergleiche die unterschiedlichen Liebessprachen und überlege, welche Punkte auf dich zutreffen. Dabei muss die Zuordnung nicht eindeutig sein. Viele Menschen sprechen mehr als nur eine Liebessprache.
Falls du dir dennoch unsicher bist, kannst du „The Love Language Quiz“ von Dr. Gary Chapman machen.
Mit diesen Tipps kannst du den (Liebes-)Sprachbarrieren zwischen dir und deiner besseren Hälfte auf Nimmerwiedersehen sagen:
„Menschen, die diese Liebessprache sprechen, wünschen sich Komplimente und wohltuende Worte“, erklärt Sam Holmes. Anstatt an langen Reden zu feilen, solltest du jedoch stets zum Punkt kommen. „Halte es einfach und sei direkt, wenn dein/deine Partner:in Anerkennung und Lob benötigt“, empfiehlt Lauren Barry.
Um deinem/deiner Partner:in deine Liebe zu zeigen, kannst du Folgendes machen:
Der Ton macht die Musik. Es kommt nicht nur darauf an, was du sagst, sondern auch WIE du es sagst. Sei stets ehrlich und erfinde nichts, nur um deinen/deine Partner:in glücklich zu machen. Denn nur dann hören sich deine Komplimente und Liebesbotschaften auch authentisch an.
Menschen mit dieser Liebessprache möchten „Quality Time“ mit ihren Liebsten verbringen. Leg das Handy also mal weg, schalte den Computer aus und „schenk deinem/deiner Partner:in deine volle Aufmerksamkeit“, empfiehlt Sarah Melancon.
Folgende Tipps helfen dir, deine Liebe zum Ausdruck zu bringen:
Darlene Taylor schildert im Interview mit Fraulila: „Nicht alle Geschenke müssen groß und teuer sein. Achte auf die kleinen Dinge, die dein/deine Partner:in mag.“ Dazu zählen beispielsweise:
„Denk daran, den Geschenken einen Sinn zu geben. Es geht um den Gedanken hinter dem Geschenk, nicht um den Geldwert“, ergänzt sie.
„Um, deinem/deiner Partner:in deine Liebe zu beweisen, hilf bei Aufgaben und Erledigungen“, meint Beziehungscoach Sam Holmes. Warte nicht darauf, dass dein/deine Partner:in dich um Hilfe bittet, sondern ergreife selbst die Initiative.
Egal, wie groß oder klein die Aufgabe auch sein mag, Personen mit dieser Liebessprache schätzen jede Anstrengung. Um deinen Schatz glücklich zu machen, kannst du zum Beispiel Folgendes tun:
Die Tipps für diese Liebessprachen mögen offensichtlich scheinen – und der Schein trügt nicht. „Hier gilt: Behalte deine Hände nicht bei dir“, erläutert Darlene Taylor im Interview. „Umarmungen, Küsse, Rückenmassagen und jede Art von körperlicher Zuneigung geben deinem/deiner Partner:in das Gefühl, geschätzt zu werden.“
Hier sind einige Beispiele, wie du deinem/deiner Partner:in deine Liebe zeigen kannst:
„Extra Pluspunkt: Je länger die Umarmung oder der Kuss ist, desto mehr Leidenschaft spürt dein/deine Partner:in“, fügt Darlene Taylor hinzu.
Es handelt sich hierbei ausschließlich um angemessene und einvernehmliche Zärtlichkeit. Die körperlichen Berührungen können dabei je nach Situation und Art deiner Beziehung unterschiedlich aussehen.
Auch wenn Dr. Gary Champans Theorie der fünf Sprachen der Liebe in mehreren Studien wissenschaftlich bestätigt wurde, erfährt seine Kategorisierung der menschlichen Liebe ebenso Kritik.
„Es darf nicht vergessen werden, dass jeder Mensch anders ist und Liebe weitaus komplexer als diese fünf Kategorien ist“, schildert Beziehungscoach Sam Holmes.
Im Gegensatz zu Dr. Gary Chapmans Theorie der fünf Liebessprachen erklärt etwa Truity anhand einer Studie mit 500.000 Teilnehmer:innen, dass es sieben Sprachen der Liebe gebe.
Auch Soziologin und klinische Sexologin Sarah Melancon, Ph.D. kritisiert die Bedeutung der Liebessprachen: „Beziehungen sind sehr komplex. Vertrauens- und Kommunikationsprobleme erfordern individuelle Lösungen, die auf die einzelnen Partner:innen abgestimmt sind.“
„Die fünf Sprachen der Liebe helfen uns nicht dabei, Beziehungsprobleme zu lösen. Viel eher dienen sie als Mittel, um die Liebe innerhalb einer Beziehung zu vertiefen.“
Die fünf Sprachen der Liebe helfen uns, Liebe in Beziehungen zu verstehen und auszudrücken. „Trotzdem ist jeder Mensch einzigartig. Wichtig ist, offen für die Bedürfnisse des anderen zu sein und die eigene Liebessprache an die des Partners oder der Partnerin anzupassen“, fasst Sam Holmes zusammen.
Auch wenn du die fünf Sprachen der Liebe nicht für bare Münze nehmen solltest, können die Liebessprachen ein wichtiges Instrument des gegenseitigen Verständnisses sein. Wenn du also das nächste Mal „Ich liebe dich“ zu deiner besseren Hälfte sagen möchtest, achte darauf, es in der richtigen Sprache zu tun.
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