No Fap – Warum Männer aufs Masturbieren verzichten
Mehr Muckis durch weniger Masturbation?
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Mehr Muckis durch weniger Masturbation?
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Kein Zweifel, masturbieren ist eine der schönsten Nebensachen der Welt, gleich neben Sex mit der Partnerin. Und doch gibt es immer mehr Männer, die sich dem sogenannten No Fap Kult anschließen und einfach mal pausieren. Aber warum eigentlich? Steckt dahinter eine selbstsame Form der Selbstkasteiung oder hat das ganze am Ende sogar Vorteile?
Wie so oft in der digitalen Welt, ist auch die NoFap Bewegung ein Resultat der Internetkultur. Angefangen hat das alles 2011, als der US-Amerikaner Alexander Rhodes für sich selbst entschied, auf Pornos und Masturbation zu verzichten. Er selbst behauptete, dass er ein Porno-Problem habe und sich sechsmal täglich mit ansprechenden Filmen befriedigt. Er hatte keine Lust mehr auf diese Dauerlust und entschied sich, sein Leben zu ändern.
Warum aber sollten nun tausende Männer mitmachen, nur weil irgendeiner, der irgendwo sitzt im Internet behauptet, er masturbiere nicht mehr? Wer kann das denn eigentlich kontrollieren? Woher wissen wir, dass die kommunikativen No-Fapper nicht gerade, während sie sich selbst auf Twitter für ihr Durchhaltevermögen feiern, die Hand in der Hose haben? Das Internet ist geduldig und reden kann jeder viel.
Entscheidender ist es daher, einfach mal zu schauen, welche Vorzüge die Enthaltsamkeit mit sich bringt. Und wie lange du die Hände über der Bettdecke lassen musst, um wirklich davon zu profitieren. Denn eigentlich ist Masturbation sogar eher gesund und hilft dabei, deine eigene Sexualität wahrzunehmen und anzuerkennen!
Ohne Grund würde wohl keiner auf etwas verzichten, was eigentlich gut tut! Irgendwie müssen Männer es gegenüber ihrer Fleshlight ja auch rechtfertigen, warum die plötzlich in der Mottenkiste verstauben muss! Die NoFap-Gemeinde ist sich sicher, dass es sowohl körperliche als auch mentale Benefits gibt, wenn der Griff zum Penis einfach mal ausbleibt. Folgende Vorzüge werden häufig genannt:
Vielleicht kennst du es aus dem Sport! Du nimmst dir fest vor, jeden Morgen vor der Arbeit joggen zu gehen. Wenn du es nicht schaffst, bist du mies gelaunt und machst dir Vorwürfe. Gehst du hingegen wirklich, bist du (zu Recht) stolz auf dich und deine Motivation und Selbstachtung zeigt. Aber warum sollte das beim Sex ebenso sein? Eine Annahme geht dahingehend, dass Masturbation als “Schwäche” angesehen wird. Du unterwirfst dich dem Trieb und gibst ihm nach. Ähnlich wie die Tüte Chips, die dich lockend ruft und du kannst nicht wiederstehen.
So gab es bereits Fallberichte, die sich mit dem sogenannten masturbatorischen Schuldsyndrom auseinandersetzten und aufzeigten, dass zwanghaftes Masturbieren mit dem Auftreten psychischer Erkrankungen korrelieren kann. Doch Masturbation ist heute nichts mehr, wofür du dich schämen müsstest. Auch diese Studie zeigt eindeutig den Zusammenhang zwischen Zweifeln an der Wissenschaft und Schuldgefühlen bzw. negativen Auswirkungen der Masturbation!
Ob und wie du zu diesem sensiblen Thema stehst ist daher eine reine Kopfsache. Fakt ist, dass ein gesundes Sexualverhältnis mit dir selbst auf keinen Fall schädlich für deine Gesundheit ist. Eher im Gegenteil, wie eine Studie zum Thema Prostatakrebs und Ejakulationen zeigt. Daraus geht hervor, dass regelmäßige Ejakulationen sogar dabei helfen können, das Risiko für Prostatakrebs zu minimieren!
Rein biologisch gibt es keinen Zusammenhang, warum dir der Orgasmus die Kraft rauben sollte. Klar, wenn du fünf oder sechsmal pro Tag mit deiner Partnerin eine wilde Nummer erlebst, bist du irgendwann kaputt. Das bist du aber auch, wenn du jeden Tag fünfmal joggen gehst. Der Energieboost, den viele Anhänger der NoFap Bewegung erfahren, erlebst du wahrscheinlich aus psychologischen Gründen.
Vielen Männern geht es so, dass sie nach Hause kommen, überlegen was sie machen können, und dann erst einmal masturbieren, um den Arbeitsstress loszuwerden. Während der Abstinenz ist aber genau das nicht möglich. Und da schlichtes Ausruhen und Chillen nicht reicht, wird auf andere körperliche Tätigkeiten zurückgegriffen. Joggen statt masturbieren, putzen statt wi**sen!
Wenn du also nach dem masturbieren faul bist, liegt das ganz allein an dir. Du musst dir dafür nicht selbst ein Zölibat auferlegen, sondern kannst auch deine tägliche Runde um den Block erst drehen, bevor du dich deinem besten Stück widmest! Der Boost, von dem alle reden, ist nur der verzweifelte Versuch die körperliche Energie umzusetzen, die sonst in Form eines Samenergusses abgebaut wird!
Eigentlich müsste der Bizeps doch gerade durch die Masturbation wachsen, immerhin wird der Arm so täglich trainiert. Tatsächlich steigt das Muskelwachstum kurzfristig an bzw. wird geboostet, doch das hat einen medizinischen Grund! Es liegt nur indirekt am Verzicht auf Masturbation. Eine Studie hat gezeigt, dass nach drei Wochen Abstinenz ein höherer Testosteronspiegel beim Mann zu verzeichnen ist. Dieser wiederum kann das Muskelwachstum beschleunigen. Ein Grund, warum zahlreiche Athleten Testosteron als Supplement vor dem Training einnehmen.
Mehr Muckis kannst du aber auch durch einen hohen Proteinverzehr, durch kontinuierliches Training und durch gesunde Ernährung aufbauen. Dir deshalb kein Stelldichein mit dir selbst mehr zu gönnen, könnte auf Dauer zu verdammt mieser Laune führen!
Die erektile Dysfunktion ist keineswegs nur eine Erkrankung alter Männer, sondern kann auch im jungen Alter vorkommen. Wie eine Untersuchung zeigt, sind zahlreiche junge Männer davon überzeugt, dass sie durch häufigen Pornokonsum impotent würden. Tatsächlich besteht die Möglichkeit nur indirekt. Das häufige konsumieren von Pornos ist mit einer erhöhten Erwartungshaltung gekoppelt. Schaust du dir täglich die schönsten Pornostars, mit ihren unersättlichen Mündern und anderen Körperteilen an, projizierst du ein Stückweit Realität in diese Filme.
Die Wahrheit sieht aber ganz anders aus. Das reale Leben ist nicht so, wie es im Pornofilm gezeigt wird. In der echten Welt fragst du keine Frau, warum Stroh auf dem Boden liegt und zwei Minuten später bekommst du von ihr einen Blowjob. Diese künstliche Erwartungshaltung kann allerdings dazu führen, dass der Pornokonsum tatsächlich einen negativen Einfluss auf deine Potenz hat. Schuld ist dann aber nicht die Masturbation selbst! Hilfreicher ist es also, nicht auf Selbstbefriedigung, sondern auf die permanente Konfrontation mit Sexfilmen zu verzichten. Masturbieren dank der Fantasie!
Schlechte Nachrichten für dich! Hier können wir leider kein Gegenargument finden, wie auch diese Studie eindrucksvoll darlegt. Tatsächlich ist es durch Enthaltsamkeit möglich, die Qualität des Spermas zu steigern. Schon nach durchschnittlich vier Tagen nimmt die Gesamtspermienanzahl zu, die Zahl der beweglichen Spermien steigt und auch das Spermavolumen wird üppiger. Die Chance auf eine Befruchtung lag in obiger Studie deutlich höher, wenn zuvor eine Abstinenz von mindestens vier Tagen erfolgt war.
Die gute Nachricht aber ist: Wenn du gerade kein Baby mit deiner Partnerin planst, braucht dich das Ergebnis nicht zu interessieren. Und wenn ihr gerade dabei seid, einen neuen Erdenbürger zu zeugen, sind die vier Tage Abstinenz für dich wahrscheinlich gar kein Problem, denn du hast ein Ziel, auf das du hinarbeitest! Der Wunsch nach einer höheren Befruchtungschance ist also tatsächlich ein gut nachvollziehbarer Grund für Abstinenz!
Drei Tage nicht masturbiert und schon springst du wie ein junges Reh am Morgen zur Arbeit. Du kannst die neuen Aufgaben deines Chefs kaum abwarten und leistest natürlich freiwillig Überstunden. Trotz nerviger Kollegen, trotz Regenwetter und einem Streit mit deiner Freundin bist du den ganzen Tag glücklich und pfeifst fröhliche Lieder. Sorry – wenn du daran geglaubt hast, müssen wir dich enttäuschen! Nicht masturbieren ist kein Garant für gute Laune oder einen Motivationsboost.
Du kannst aufs masturbieren verzichten und trotzdem mit mieser Laune den gesamten Tag auf dem Sofa verbringen und Netflix schauen. Es gibt keinen wissenschaftlichen Konsens, warum der Verzicht auf etwas, was eigentlich positiv für dich ist, deine Laune heben sollte. Im Gegenteil, viele Männer, die gern und häufig masturbieren, würden bei einem Verzicht eher mit schlechter Stimmung reagieren!
Keine Sorge, wenn du mal für einige Tage nicht zu deinem Masturbator greifst, wirst du keine Folgeschäden davontragen. Allerdings sind der Wissenschaft tatsächlich jede Menge Gründe bekannt, warum du ohne Bedenken masturbieren und dich entspannen kannst. Du darfst also deinen Prostata-Vibrator wieder aus dem Exil holen und dich bei der Anal-Fleshlight entschuldigen, dass du sie pflichtbewusst in den Schrank gepackt hast! Schnapp dir dein Gleitgel und halt dich fest – diese Vorzüge soll masturbieren sogar für dich haben:
Auch wenn die NoFap-Bewegung bereits hohe Wellen geschlagen hat, sehen wir darin nicht den ultimativen Gesundheitstipp, den jeder Mann unbedingt umsetzen muss. Wenn du selbst fühlst, dass du zu viele Pornos schaust und hier etwas ändern möchtest, gibt es Alternativen. Es muss nicht immer ein Sexfilm sein, lies zum Beispiel einfach mal einen erotischen Roman und erweitere deine Fantasie! Doch der Verzicht auf Pornos bedeutet nicht, dass du deshalb nicht mehr Hand anlegen darfst! Ob du es ausprobieren möchtest, liegt letztlich an deinen Vorlieben – doch medizinisch notwendig ist die NoFap-Bewegung nicht.
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