Wie viele Dates sollte man warten, bevor man Sex hat?
Und was ist wirklich an der Drei-Date-Regel dran? Wir klären auf!
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Und was ist wirklich an der Drei-Date-Regel dran? Wir klären auf!
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Jede Beziehung ist anders. Einige sind nur sexueller Natur, andere sind romantisch oder sogar spirituell. Fakt ist: Es gibt keine pauschale Antwort auf die Frage, nach wie vielen Dates man Sex haben sollte.
Dates und Sex gehören unter den richten Umständen zu den schönsten Dingen des Lebens. Doch wie lange sollte man mit dem Sex warten? – eine Frage, über die sich viele von uns schon jahrelang den Kopf zerbrechen und trotzdem noch keine befriedigende Antwort gefunden haben.
„Die Entscheidung, auf wie viele Dates man geht, bevor man Sex hat, ist sehr persönlich und beruht auf den eigenen Werten und Grenzen. Manche Menschen entscheiden sich dafür, gleich beim ersten Date Sex zu haben, während andere warten, bis sie sich mit der anderen Person und der Beziehung verbunden und wohlfühlen“, erklärt die US-amerikanische Sexual- und Paartherapeutin Trisha Andrews.
Spätestens seitdem die TV-Show Sex and the City die „Drei-Date-Regel“ vor rund zwei Jahrzehnten popularisierte, stehen uns noch mehr Fragezeichen auf der Stirn. Was ist also das perfekte Sex-Timing, um sowohl kurz- als auch langfristig glücklich zu werden?
In diesem Artikel erklären wir dir, warum es für Dates und Sex kein festes Regelwerk gibt und worauf es wirklich beim ersten Mal mit einem/einer neuen Partner:in ankommt.
„Die Entscheidung, beim ersten Date Sex zu haben, ist sehr individuell und hängt davon ab, wie wohl du dich fühlst und wo deine Grenzen liegen. Doch auch dein:e Partner:in muss dem Geschlechtsverkehr vorab zustimmen“, erläutert die indische Sexualberaterin- und pädagogin Dr. Simran Shamanur.
„Versuche stets, ein langfristiges Ziel vor Augen zu haben. Die meisten Menschen gehen auf Dates, ohne einen Plan im Kopf zu haben, was oft zu unverbindlichem Sex führt, der wiederum zu nichts führt“, rät der Lebenscoach und Beziehungsexperte Cheyenne Bostock.
„Nimm dir stattdessen etwas Zeit, um darüber nachzudenken, was dein langfristiges Ziel ist, und arbeite dich dann rückwärts vor, um herauszufinden, ob Sex beim ersten Date deine Chancen erhöht.“
Egal, ob du beim ersten, zweiten oder zehnten Date Sex haben möchtest, Trisha Andrews empfiehlt, sich jedenfalls vorab mit folgenden Punkten zu beschäftigen:
„Kommunikation ist das A und O bei jeder sexuellen Aktivität und es ist wichtig, die Bedürfnisse und Grenzen der anderen Person zu respektieren“, unterstreicht Dr. Simran Shamanur.
Wissenschaftlich gesehen gibt es keinen „perfekten“ Moment. Eine Studie aus dem Jahr 2014 befragte 10.932 Personen in romantischen Beziehungen und die Antworten könnten nicht unterschiedlicher sein.
Während 47,9 % mehrere Wochen warteten, bevor sie mit ihrem/ihrer Partner:in Sex hatten, gaben 35 % an, entweder beim ersten Date oder einem der ersten Dates Sex gehabt zu haben.
Demnach entscheidest du, wann der richtige Moment gekommen ist. Wer dennoch eine Hilfestellung braucht, sollte sich laut Cheyenne Bostock mit folgenden Fragen beschäftigen, bevor er/sie mit dem/der Partner:in ins Bett hüpft:
Wenn du diese Fragen positiv beantworten kannst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der richtige Moment gekommen ist. Dennoch solltest du nicht auf dein Gegenüber vergessen und auch ihm/ihr die Chance geben, das richtige Timing zu finden.
„Um den richtigen Moment zu bestimmen, solltest du auf die verbalen und nonverbalen Signale deines Partners oder deiner Partnerin achten. Wenn er/sie zögerlich oder unsicher wirkt, tritt einen Schritt zurück und suche das Gespräch mit ihm/ihr. Außerdem solltest du dir deiner eigenen Bedürfnisse und Wünsche bewusst sein und diese deinem/deiner Partner:in klar mitteilen können“, beschreibt Dr. Simran Shamanur.
„Die durchschnittliche Anzahl der Dates, bevor man Sex hat, ist sehr unterschiedlich. Es gibt keinen festen Zeitplan dafür. Manche Menschen haben gleich beim ersten Date Sex, während andere länger warten, bevor sie intim werden“, schildert Dr. Simran Shamanur.
Eine bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie bestätigt, dass sowohl Sex beim ersten Date (50 % der Männer, 40 % der Frauen) als auch das längere Warten (28 % der Männer, 32 % der Frauen) beliebte Strategien sind. Zudem glaubt rund ein Viertel der Befragten (27 % der Frauen, 23 % der Männer), dass die Spannung in der Anfangsphase steigt, wenn man länger mit dem Sex wartet.
Nicht zu schnell und nicht zu langsam – das Timing bleibt eine Frage der individuellen Wünsche: 25 % der Frauen und 12 % der Männer gaben an, dass Personen, die beim ersten Date ins Bett wollen, für sie als Partner:in nicht infrage kommen. Im Gegensatz dazu sagen 19 % der männlichen und 8 % der weiblichen Befragten, dass sie bei zu langem Zögern das Interesse verlieren.
„Das Verlangen nach Sex ist vom ersten Tag an da. Es geht nicht darum, eine bestimmte Anzahl von Verabredungen abzuwarten“, klärt Cheyenne Bostock auf. „Wichtig ist, nicht zu vergessen, dass es eine persönliche Entscheidung ist, die auf gegenseitigem Respekt und Einverständnis beruhen sollte“, fügt Dr. Simran Shamanur hinzu.
Wer sich mit Sex und Dates beschäftigt, hat sicher schon von der „Drei-Date-Regel“ gehört. „Sie besagt, dass man bis zum dritten Date warten sollte, bevor man Sex hat“, schildert Dr. Simran Shamanur. Angeblich ist die Wahrscheinlichkeit, dass einen die andere Person anschließend abblitzen lässt, dadurch geringer. Doch was ist wirklich an dieser „Regel“ dran?
Leider garantiert das Warten bis zum dritten Date überhaupt nichts. Zudem solltest du Entscheidungen über dein Sexualleben nicht basierend auf Regeln treffen.
„Die Idee der ‚Drei-Date-Regel‘ kursiert schon seit geraumer Zeit. Es gibt jedoch keine magische Anzahl von Dates, die man abwarten sollte, bevor man Sex hat“, zeigt Sexualtherapeutin Dr. Melissa Cook auf. „Letztlich sollte der Zeitpunkt der sexuellen Aktivität immer auf dem Wunsch der Partner:innen beruhen“, ergänzt Dr. Simran Shamanur.
Um die Frage dieses Artikels ausführlich zu beantworten, sollte auch der Sex per se thematisiert werden. Doch ab wann sprechen wir von Sex?
„Unter Sex versteht man in der Regel alle sexuellen Handlungen zwischen Partner:innen (z. B. Oral-, Vaginal- oder Analverkehr)“, erläutert Dr. Simran Shamanur. Auch gegenseitige Masturbation oder wildes Petting kann laut Dr. Melissa Cook als Sex verstanden werden.
Dennoch gibt es keine universell gültige Definition für den Begriff Sex.
Eine kanadische Studie mit 298 heterosexuellen Studierenden fand heraus, dass auch unter jungen Menschen kein Konsens darüber herrscht, was als „Sex haben“ bezeichnet wird.
„Grundsätzlich geht es nicht um den körperlichen Teil des Sexes, sondern um die emotionale Beteiligung an jeder Art von sexueller Aktivität“, betont Dr. Simran Shamanur.
„Ein Date kann jede Art von Aktivität sein, für die sich die beteiligten Personen entscheiden. Das kann von einem Abendessen oder einem Glas Wein über einen Kinobesuch bis zu einem gemeinsamen Hobby oder Interesse reichen“, führt Dr. Simran Shamanur aus.
„Die Definition eines Dates kann je nach kulturellen oder persönlichen Normen variieren, aber im Allgemeinen geht es darum, Zeit miteinander zu verbringen, um sich besser kennenzulernen.“ Ob diese Zeit nun virtuell, vor dem Smartphone oder bei persönlichen Treffen zu zweit genossen wird, ist dabei irrelevant. Jede:r entscheidet selbst, was für ihn/sie ein Date ist.
„Eine Verabredung kann letztendlich alles sein, bei dem man auf unterhaltsame, ansprechende und interaktive Weise Zeit zusammen ist“, beschreibt der Beziehungsexperte Cheyenne Bostock.
Jede Beziehung ist anders, und eine allgemeingültige Regel, die für alle Beziehungen gilt, existiert nicht. „Es gibt keine feste Anzahl an Dates, bevor man Sex haben sollte. Jede:r sollte auf seine/ihre Intuition vertrauen und offen und ehrlich mit der anderen Person kommunizieren“, fasst Paartherapeutin Trisha Andrews zusammen.
„Die Entscheidung zum Sex hat mehr mit den eigenen Vorstellungen, Werten, Prinzipien und Überzeugungen zu tun als mit der Anzahl der Dates. Jede:r Einzelne ist dafür verantwortlich, diese Entscheidung für sich selbst zu treffen“, ergänzt Cheyenne Bostock.
„Das Wichtigste ist, dass sich beide Partner:innen sicher und wohlfühlen und dem Sex ausdrücklich zugestimmt haben“, beendet Trisha Andrews das Interview mit Fraulila.
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