Alles, was Du über einen Nylon-Fetisch wissen musst
Warum das zarte Material viele Menschen um den Verstand bringt
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Warum das zarte Material viele Menschen um den Verstand bringt
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“Es ist ein sehr zärtliches Material”, erklärt Contessa Juliette, die Sexpertin Sandra in ihr Bett eingeladen hatte, um dort ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. “Wenn man dann noch die lackierten Zehen hindurchsieht, ist das höchst erotisch”, so die kesse Ex-Domina.
Die beiden erfahrenen Damen wollten sich eigentlich über das Thema “Fußfetisch” unterhalten, kamen dabei jedoch auch immer wieder auf den zarten Nylonstrumpf in Sandras Hand zu sprechen, der für die YouTuberin scheinbar unwiderstehlich roch.
Unter dem Video kommentierten zudem viele ZuschauerInnen, unter anderem auch Hermann Kleinert, der sich als Liebhaber bestrumpfter Frauenfüße outete: “Bei mir erzeugt es eine unglaubliche Anziehungskraft, wenn eine hübsche Frau mit schönen Beinen – und Füßen – eine schöne Nylonstrumpfhose trägt. Aber leider sind wir in der Damenwelt nicht gerade herzlich willkommen. Für Frauen ist es nur ein ganz normales Kleidungsstück, aber für viele Männer ist es mehr als nur das. Und das haben die meisten Frauen selbst im 20. Jahrhundert noch nicht auf dem Schirm.”
Ein Fuß- und Nylon-Fetisch ist also immer noch nicht voll gesellschaftsfähig. Dass für ein Naserümpfen jedoch gar kein Grund besteht, zeigen wir Dir in diesem Artikel.
Einen Fetisch zu haben, bedeutet zunächst, dass eine Person durch ein Objekt sexuell erregt wird. Bei diesem Objekt kann es sich um einen Gegenstand wie ein Auto, Materialien wie Leder, Gummi oder Latex, Kleidungsstücke wie Schuhe, aber auch um Körperteile wie Füße handeln.
Bei einem Nylon-Fetisch geht es demzufolge darum, dass ein Mann oder eine Frau dieses Material und Kleidungsstücke aus diesem Material besonders erregend findet.
Was für ein Material ist Nylon genau?
Nylon ist eine “vollsynthetisch hergestellte Faser”, die im frühen 20. Jahrhundert erfunden und 1935 zum Patent angemeldet wurde. Die Herstellung der Kunstfaser beruht auf der Annahme des Nobelpreisträgers Hermann Staudinger, dass Makromoleküle mit echten chemischen Verbindungen existieren.
Hierauf aufbauend entdeckten Wissenschaftler nach einer Vielzahl von Experimenten, dass sich Adipinsäure und Hexamethylendiamin zu Makromolekülen verbinden. Diese werden Polyhexamethylenadipinsäureamid genannt. Da diese Bezeichnung jedoch mehr als kompliziert ist, sprach man auch von Polyamid 6.6, welches landläufig als Nylon bekannt ist.
Als Erfinder des Nylons gilt der US-Amerikaner Wallace Hume Carothers. Er war es auch, der 1937 ein Patent zur Herstellung von Nylonstrümpfen anmeldete.
Der Stoff wurde somit zunächst zur Herstellung von Strumpfhosen verwendet. Da die Faser einfach und günstig herzustellen war, konnten sich nun auch “ganz normale” Hausfrauen schöne, zarte Beinkleider leisten. So begann der Siegeszug des Nylons.
Weil Nylon neben dem günstigen Preis jedoch noch weitere Vorteile bot, nämlich sehr elastisch, abriebfest, beständig, hitzeresistent, reißfest, färbbar etc. ist, wurde das Material jedoch zunehmend auch zur Herstellung anderer Produkte eingesetzt. So bestehen heutzutage beispielsweise auch Sportoutfits, Unterwäsche, Haushaltsgegenstände oder manche Autoteile aus dem Material.
Wodurch genau ein Nylon-Fetisch entsteht, ist bislang übrigens nicht geklärt. Verschiedene Theorien nennen psychoanalytische, verhaltenspsychologische, soziokulturelle, ätiologische, biologische oder kulturelle Faktoren als Ursachen. Wahrscheinlich ist, dass mehrere Faktoren zusammenkommen.
Ein Team aus WissenschaftlerInnen nahm sich 2007 381 Diskussionsgruppen im Internet vor und überprüfte diese auf verschiedene Fetische. Konservativ geschätzt wurden Beiträge von rund 5000 Männern und Frauen ausgewertet.
Herauskam, dass vor allem sexuelle Vorlieben für bestimmte Körperteile (33 %) und Vorlieben für Objekte, die mit dem Körper assoziiert werden (30 %), hoch im Kurs standen. 33 % der Menschen aus letztgenannter Gruppe präferierten wiederum Objekte, die an den Beinen oder am Po getragen werden, also beispielsweise Strumpfhosen oder Strümpfe.
Doch welches Material sollten diese Beinkleider am besten aufweisen? Hierzu gibt eine belgische Studie aus dem Jahre 2017 Aufschluss.
In dieser wurden rund 1000 BelgierInnen zu ihren Vorlieben im Bereich “BDSM und Fetisch” befragt. Die beliebtesten 10 Fetisch-Materialien und -Objekte sind hiernach:
Unter den Materialien ist Nylon nach dieser Studie also einsamer Spitzenreiter. Der zarte Stoff hat übrigens mehr männliche als weibliche Anhänger. So gaben ganze 44 % der befragten Herren an, auf Nylon abzufahren. Bei den Frauen waren es nur 17,7 %.
Obwohl Nylon erst im 20. Jahrhundert erfunden wurde, zierten Strümpfe schon viel früher die menschlichen Füße. Gestrickte Socken wurden bereits von den alten Ägyptern getragen, was ein Fund an einer Grabstätte in Antinoe, welche auf das Jahr um 500 n. Chr. datiert wird, beweist.
Richtig aufreizend wurden Strümpfe aber natürlich erst, als sie aus Materialien wie Seide gefertigt werden konnten. Sie zauberten glatte, makellose Frauenbeine. Da es Damen im Mittelalter jedoch nicht erlaubt war, ihre bestrumpften Beine öffentlich zu präsentieren, wohnte halterlosen Strümpfen auch immer der Reiz des Verbotenen inne.
Dieses Image hat sich bis heute gehalten, was sich besonders darin zeigt, dass es so viele Nylon-FetischistInnen gibt. Sie lieben den Anblick zarter Beine, die durchschimmernde Haut, das glatte Gefühl und die erotische, leicht sündige Konnotation, die mit halterlosen Strümpfen verbunden ist.
Eine schöne und sehr reizvolle Ergänzung zu halterlosen Strümpfen sind Strapse. Die elastischen Bändchen werden zumeist mit einem Clip am oberen Ende der Strümpfe sowie am unteren Ende einer Corsage befestigt oder sind mit einem Strapsgürtel verbunden.
Gemeinsam mit aufreizenden Dessous, Strümpfen und High-Heels sind Strapse ein unwiderstehlicher Anblick für alle Nylon- und Wäsche-FetischistInnen.
Ebenfalls hoch im Kurs stehen Strumpfhosen aus Nylon. Diese können beispielsweise ohne Unterwäsche getragen werden und geben so einen aufreizenden Blick auf Po und Genitalien der Trägerin/des Trägers frei, ohne jedoch zu viel zu enthüllen.
FetischistInnen, die selbst gern Nylon tragen, stehen zudem auf das Gefühl, dass Vulva bzw. Penis und Hoden unmittelbar mit dem Material in Kontakt kommen. Aber auch für “Entmännlichungsspiele” im BDSM-Bereich eignen sich Strumpfhosen hervorragend.
Diese Strümpfe oder Strumpfhosen mit grober Lochmusterung erzeugen zwar nicht so einen geschmeidigen Effekt wie Feinstrumpfhosen. Allerdings sind die löchrigen Beinkleider ebenfalls höchst erotisch, denn sie verhüllen nur einen Hauch von Nichts.
Sie werden gerne mit Stiefeln und Miniröcken kombiniert und beispielsweise im Swingerclub getragen. Aber auch im Dominastudio sind sexy Netzstrumpfhosen häufig anzutreffen.
Diese Kleidungsstücke sind der Traum aller Nylon-FetischistInnen, denn sie sorgen dafür, dass der komplette Körper mit dem zarten Material bedeckt werden kann.
Wer sich nicht komplett in Nylon hüllen möchte, kann auch einfach einen Body aus diesem Material tragen. Dieser ist ähnlich wie ein Badeanzug geschnitten, bedeckt also Po, Schambereich und Brüste. Besonders aufreizend sind Bodys, die aus Netzstoff oder Spitze bestehen, denn sie lassen zumindest einen wagen Blick auf alle erogenen Zonen zu.
Ein ganz besonders neckisches Kleidungsstück ist ein Ouvert aus Nylon. Hierbei handelt es sich etwa um Slips, Bodys, Catsuits oder BHs, die an pikanten Stellen Öffnungen aufweisen. So sind Nippel oder Vulva völlig unbedeckt, was den Vorteil hat, dass Du oder Deine Partnerin nicht erst alle Kleidungsstücke ausziehen muss(t), um beispielsweise geleckt zu werden oder Sex zu haben.
Ein bestimmter Fetisch oder auch eine Paraphilie wie Exhibitionismus oder Voyeurismus ist zunächst kein Grund zur Sorge. Damit eine Störung der Sexualpräferenz vorliegt, die von einem Psychologen behandelt werden muss, solltest Du über mindestens sechs Monate hinweg einen großen Leidensdruck verspüren.
Kannst Du also über einen längeren Zeitraum hinweg nur noch sexuell aktiv werden, wenn beispielsweise Deine Partnerin Nylon-Strumpfhosen trägt, dann solltest Du hellhörig werden. Wenn Dich dieser Fetisch zudem stark belastet oder Du merkst, wie Du ihn anderen Menschen praktisch aufzwingst, dann solltest Du ebenfalls psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.
Wer sich Fotos einer attraktiven Frau, die Reizwäsche, Nylonstrümpfe und High Heels trägt, anschaut, wird nicht leugnen können, dass diese Kleidungsstücke einen hohen erotischen Reiz ausstrahlen. Durch die Nylons und die hohen Schuhe wirken die Beine noch ein wenig länger und geschmeidiger. Der Stoff sorgt zudem für zusätzlichen Glanz und verhüllt kleine Makel. Auch das seidige Gefühl, welches bestrumpfte Beine und Füße erzeugen, lässt Nylon-FetischistInnen auf Wolke Sieben schweben. Wer könnte ihnen das verübeln?
Eine solche sexuelle Vorliebe klingt also auf den ersten Blick vielleicht ein wenig merkwürdig, hat jedoch Hand und Fuß. Warum versuchst Du es nicht selbst mal? Eine Nylon-Strumpfhose ist schnell gekauft, schnell übergezogen und verspricht Spaß und sexuelles Feuer für den gesamten Abend.
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