Unter einer Schmierblutung versteht man bräunlichen vaginalen Ausfluss unabhängig von der Periode. Dabei handelt es sich nicht um eine Erkrankung, sondern um ein Symptom. Verschiedene der oben genannten Erkrankungen können zu Schmierblutungen führen, zudem kommen folgende Ursachen infrage:
- Einnistungsblutung (zu Beginn einer Schwangerschaft, ungefährlich)
- Gelbkörperschwäche (Progesteronmangel, ungefährlich, kann aber Symptom einer Erkrankung sein)
- Entzündungen oder Tumore an den Eileitern oder der Gebärmutter
- Endometriose
- Polypen oder Myome an der Gebärmutter oder dem Gebärmutterhals (meist gutartige Wucherungen)
- Portioektopie (gutartige Veränderung am Gebärmutterhals)
Gar kein Ausfluss – ist das ein Problem?
Statt sein Aussehen und seinen Geruch zu verändern, kann der vaginale Ausfluss auch ganz oder größtenteils ausbleiben. Dies kann ein erstes Anzeichen für die Menopause sein, die meist im Alter von 40 bis 45 Jahren beginnt.
Es gibt zudem Medikamente, die den Ausfluss hemmen können, etwa solche gegen Endometriose, Fibrose und Unfruchtbarkeit. Auch eine Entfernung der Eierstöcke, Chemotherapie und Depressionen können den Ausfluss mindern.
Laut Ferdinand Obi können zudem hormonelle Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder das polyzystisches Ovarsyndrom, Stress, Dehydration und Infektionen wie die bakterielle Vaginose oder die Vaginalmykose die Menge des vaginalen Ausflusses reduzieren.
Tipps für eine gesunde Vagina
Viele der genannten Krankheiten können behandelt, vor allem aber verhindert werden. Wichtig ist unter anderem eine gründliche, aber nicht übertriebene Intimhygiene. Deine Vulva solltest du nur mit Wasser und gewaschenen Händen reinigen. Seifen irritieren die Haut im Intimbereich und in Schwämmen und Waschlappen nisten sich gerne Keime ein.
Da deine Vagina sich selbst reinigt, solltest du auf keinen Fall Vaginalduschen oder andere Arten der Reinigung anwenden. Damit entfernst du nicht nur schädliche, sondern auch nützliche Bakterien aus deiner Vaginalflora. Dadurch können Entzündungen und Krankheiten wie Gebärmutterhalskrebs, bakterielle Vaginose und verschiedene sexuell übertragbare Krankheiten begünstigt werden.
Zur Intimhygiene gehört auch, nach dem Stuhlgang von vorn nach hinten abzuwischen, damit keine Darmbakterien in deinen Intimbereich gelangen. Gelangen diese beispielsweise in die Harnröhre, können sie eine Blasenentzündung auslösen.
Ebenso wichtig ist geschützter Geschlechtsverkehr (Safer Sex). Mit neuen oder wechselnden Partner:innen solltest du stets ein Kondom oder ein Lecktuch verwenden. Bei Verdacht auf eine sexuell übertragbare Krankheit solltest du vorerst auf Sex verzichten, da Kondome kein hundertprozentiger Schutz vor allen sexuell übertragbaren Krankheiten sind.
Ein warmes und feuchtes Milieu begünstigt das Wachstum von Bakterien und Hefepilzen, weshalb du dies in deinem Intimbereich vermeiden solltest. Zieh Badeanzüge und verschwitze Sportklamotten nach dem Sport aus und trage Baumwollunterwäsche statt Unterwäsche aus synthetischen Stoffen. Nachts kannst du ohne Unterwäsche schlafen, wenn dir das angenehm ist.
Wann du dich an eine: Ärzt:in wenden solltest
Du solltest dich unmittelbar an deine:n Hausärzt:in oder Gynäkolog:in wenden, falls du schwanger bist und eines der in diesem Artikel genannten Symptome hast. Selbst eine Pilzinfektion, die oft mit rezeptfreien Medikamenten behandelt werden kann, sollte bei einer Schwangerschaft von eine:r Ärzt:in behandelt werden.
Auch Blut im Urin, Schmerzen beim Wasserlassen und Sex, Veränderungen hinsichtlich deiner Periode und Schmierblutungen sind immer ein Grund für einen Termin bei deine:r Ärzt:in. Notiere dir so früh wie möglich deine Symptome und wie sie sich verändern, da dieser Verlauf deine:r Ärzt:in bei der Diagnose helfen kann.