Neben Urin und vaginalem Ausfluss beeinflusst auch Schweiß den Geruch deiner Vulva und deiner Unterwäsche. Allerdings ist Schweiß nicht gleich Schweiß.
Dein Körper verfügt über zwei unterschiedliche Arten von Schweiß-Produzentinnen: apokrine und ekkrine Schweißdrüsen. Die ekkrinen Schweißdrüsen sondern bei körperlicher Anstrengung – etwa beim Sport – Schweiß ab, der den Körper abkühlen soll. Diese Art von Schweiß besteht fast vollständig aus Wasser und ist damit nahezu geruchlos.
Im Gegensatz zu ekkrinen Schweißdrüsen finden sich apokrine Schweißdrüsen nicht auf dem ganzen Körper, sondern insbesondere in den Achselhöhlen, an den Genitalien und am After. Sie schütten ihren Schweiß aus, wenn du Stress oder Angst hast – etwa vor einer Prüfung oder bei einem Date.
Auch dieser Schweiß ist an sich geruchlos, allerdings enthält er Stoffe, die von den Bakterien verdaut werden, die natürlicherweise auf deiner Haut leben. Dieser Verdauungsprozess erzeugt den typischen Achselschweißgeruch und weil du dieselben Schweißdrüsen und Bakterien an deiner Vulva hast, kann der Geruch auch hier entstehen.
„Eine gesunde Vagina hat normalerweise einen milden, moschusartigen Geruch, der nicht unangenehm oder überwältigend ist“, hat uns Dr. Zeeshan Afzal verraten.
Lösung:
Regelmäßiges Duschen sollte ausreichen, um dem Schweißgeruch entgegenzuwirken. Allerdings solltest du dabei keine Seife verwenden, da diese die Vaginalflora und die Schleimhäute der Vulva angreifen kann. Wasche deine Vulva stattdessen mit warmem Wasser und reinige die Zwischenräume zwischen deinen Vulvalippen mit deinen Fingern.
Ebenso solltest du kein Deodorant auf deiner Vulva auftragen. Falls dir der Geruch besonders streng vorkommt oder du ständig schwitzt, solltest du die Ursache von deine:r Hausärzt:in abklären lassen.
Ständiger Angstschweiß etwa kann Teil einer Angststörung sein und auch eine diabetische Unterzuckerung, die Menopause oder eine Schilddrüsenüberfunktion können dafür verantwortlich sein.
Fazit:
Vaginaler Ausfluss mit einem unangenehmen Geruch ist in den meisten Fällen Ausdruck einer Erkrankung. Auch wenn er dich stört, solltest du ihn nicht durch häufiges Waschen oder Sprays überdecken. Das erschwert nicht nur deine:r Ärzt:in die Diagnose der zugrundeliegenden Erkrankung, sondern ist auch schädlich für deine Vulva und Vagina.
Insbesondere Vaginalduschen stehen in der Kritik, weil sie die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht bringen und damit zu Infektionen führen und sexuell übertragbare Krankheiten begünstigen können.
Ein leicht säuerlicher Geruch, etwas Schweißgeruch und ein metallischer Geruch während der Periode sind vollkommen normal. Du nimmst sie vielleicht wahr, wenn du an deiner Unterwäsche riechst, doch in der Regel sind diese Gerüche nicht stark genug, um den Menschen in deiner Umgebung aufzufallen.