Vaginaler Ausfluss: Was die Farbe, Konsistenz und der Geruch über Deine Vagina verraten

Ausfluss aus der Vagina ist vollkommen normal und kann sich von Tag zu Tag unterscheiden. Wenn er sich drastisch verändert, kann das allerdings auf eine Erkrankung hinweisen.

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Vaginaler Ausfluss Farbe Konsistenz Geruch Bedeutung Fraulila.de
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Zum Leben mit einer Vulva gehört der vaginale Ausfluss unweigerlich dazu. Vor allem zu Beginn der Pubertät sind viele davon verunsichert, wie viel sich über den Tag hinweg in ihrer Unterhose ansammelt. Ohne Frage kann er an starken Tagen ein unangenehmes Nässegefühl verursachen, doch letztlich ist er eine überaus nützliche Körperfunktion.

Wir haben mit dem Gynäkologen Ferdinand Obi über normalen und unnormalen Ausfluss gesprochen, warum es ihn gibt und was er dir über deine eigene Gesundheit verraten kann.

Was ist vaginaler Ausfluss?

Der tägliche vaginale Ausfluss ist laut Ferdinand Obi „eine Mischung aus Zervikal- und Vaginalsekret, Epithelzellen und Bakterien.“

  • Zervix ist der Fachausdruck für den Gebärmutterhals. Dieser sitzt am Ende der Vagina und verbindet diese mit der Gebärmutter. Hier wird ein Sekret produziert, das langsam über die Vagina abläuft.
  • Vaginalsekret ist ein sogenanntes Transsudat. Transsudation ist ein Prozess, bei dem Flüssigkeit aus den Arterien und Venen in ein anderes Organ geleitet wird. Um die Vagina herum liegen zahlreiche Blutgefäße, die ihre Flüssigkeit teilweise an die Vaginalwand abgeben. Hier vermischt sich das Transsudat mit dem Zervikalsekret.

„Vaginaler Ausfluss ist ein natürlicher, körpereigener Prozess, der die Sauberkeit, Lubrikation und Gesundheit der Vagina erhält“, verrät uns Ferdinand Obi.

Durch die Lubrikation werden Verletzungen an der Schleimhaut verhindert, zudem transportiert der Ausfluss abgestorbene Hautzellen und Krankheitserreger aus der Vagina heraus und bietet Spermien einen guten Untergrund für ihre Reise zur Gebärmutter.

Bei sexueller Erregung werden zusätzlich die Bartholin-Drüsen aktiv, die ihr Sekret in den Vaginalvorhof leiten. Dieser wird zusätzlich befeuchtet, damit beim Sex keine Reibung und dementsprechend keine Verletzungen entstehen.

Erfahre in diesem Artikel, warum einige Menschen beim Sex zu feucht und andere nicht feucht genug werden, und was du dagegen tun kannst.

Wie sieht normaler Ausfluss aus?

Normaler weißer und geruchsloser Ausfluss

Vaginaler Ausfluss kann sich laut Ferdinand Obi von Tag zu Tag ändern: „Er variiert je nach Alter, Zeitpunkt des Menstruationszyklus und hormonellen Schwankungen. Meist ist er jedoch klar oder weiß und kann eine schmierige Konsistenz haben.“ Getrockneter Ausfluss kann auch eine gelbe Farbe haben.

Nach der Menstruation wird meist wenig bis gar kein Ausfluss produziert. Setzt der Ausfluss wieder ein, ist er vorwiegend klebrig und dickflüssig. Zu dieser Zeit existiert keine reife Eizelle, weshalb die Vagina auf Abwehr eingestellt ist: Die Reise von der Vaginalöffnung zum Gebärmutterhals macht der klebrige Ausfluss für Spermien und speziell für Krankheitserreger besonders schwer.

Kurz vor dem Eisprung nimmt die Menge des Ausflusses zu und um die Vagina zu einer spermienfreundlichen Umgebung zu machen, wird er immer flüssiger. Nach dem Eisprung wird der Ausfluss wieder klebrig, bis die nächste Monatsblutung einsetzt.

Normaler, Brauner und blutiger Ausfluss

Brauner und blutiger Ausfluss

Während der Monatsblutung vermischt sich der Ausfluss mit Blut und abgestorbener Gebärmutterschleimhaut. Kleinere Blutungen können auch vor und nach der Monatsblutung auftreten.

Weil die Vagina dann trockener ist als sonst, dauert das Ausscheiden des Blutes länger und es oxidiert. Wie bei einer getrockneten Schürfwunde verändert es also seine Farbe von rot zu braun und so kann auch der Ausfluss eine braune Farbe annehmen.

Blutungen oder brauner Ausfluss komplett unabhängig von der Monatsblutung sind dagegen immer ein Warnzeichen, das du mit deine:r Gynäkolog:in abklären solltest.

Wie riecht normaler Ausfluss?

Die Vagina wird von vielen kleinen Organismen besiedelt, von denen die meisten Milchsäurebakterien sind. Wie ihr Name schon sagt, produzieren sie Milchsäure, welche für ein saures Milieu in der Vagina sorgt.

In einer solchen Umgebung können sich die meisten Krankheitserreger nicht vermehren, die Milchsäurebakterien gehören deshalb zu deiner körpereigenen Verteidigung gegen Krankheiten.

Die Milchsäure kann deinem Ausfluss einen leicht säuerlichen Geruch geben, der an Joghurt erinnert. Sofern du dir deine Unterhose nicht direkt vor die Nase hältst, solltest du allerdings keinen nennenswerten Geruch feststellen.

Vor, während und nach der Monatsblutung kann der hohe Eisengehalt im Blut einen metallischen Geruch verursachen. Auch das ist vollkommen normal und fällt den meisten Menschen nicht auf.

Wie viel vaginaler Ausfluss ist normal

An den meisten Tagen sind ein halber bis ganzer Teelöffel vaginaler Ausfluss eine normale Menge. Doch auch wenige Tropfen können laut Ferdinand Obi eine normale Menge sein. Neben den Schwankungen im Rahmen des Menstruationszyklus können auch bestimmte Verhütungsmethoden, eine Schwangerschaft und die Menopause die Menge an Ausfluss verändern.

Die meisten Erkrankungen verändern den Geruch und das Aussehen des Ausflusses eher als die Menge. Erfahre mehr darüber, wie viel Ausfluss normal oder besorgniserregend ist.

Welche Erkrankungen können den vaginalen Ausfluss verändern?

Der leicht säuerliche Geruch und eine durchsichtige bis milchig-weiße Farbe des Ausflusses sind Hinweise auf eine gesunde Vagina. Die Konsistenz kann flüssig wie Eiweiß, cremig oder auch zäh wie Klebstoff sein. Einige Erkrankungen führen jedoch zu Veränderungen am Ausfluss, die deutliche Warnzeichen sind.

1. Bakterielle Vaginose (BV): milchig-grauer und fischig riechender Ausfluss

milchig-grauer und fischig riechender Ausfluss

Die bakterielle Vaginose ist die häufigste Ursache für abnormalen vaginalen Ausfluss bei Menschen mit Vulva im gebärfähigen Alter. Sie wird ausgelöst, wenn die Milchsäurebakterien in der Vagina von anderen Organismen verdrängt werden.

Warum das passiert, ist nicht abschließend geklärt. Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass die Milchsäurebakterien empfindlich auf eine Veränderung des pH-Wertes der Vagina reagieren könnten, die durch Vaginalduschen und Sex herbeigeführt werden kann. Es könnte auch sein, dass bestimmte Viren die Milchsäurebakterien angreifen, sodass sie sich nicht vermehren können.

Risikofaktoren sind Sex mit mehreren oder neuen Sexualpartnern und wenn beim Sex die vaginale auf die anale Penetration folgt. Das Risiko für eine bakterielle Vaginose ist bei lesbischem Sex höher als bei heterosexuellem Sex.

Zu den Symptomen einer bakteriellen Vaginose gehören:

  • Schmerzen und Juckreiz an der Vaginalöffnung
  • Dünner und weißer bis grauer Ausfluss, der insbesondere nach dem Sex nach altem Fisch riecht
  • Brennende Schmerzen beim Wasserlassen oder Sex

Bei 50 Prozent der Betroffenen verläuft eine bakterielle Vaginose asymptomatisch und in manchen Fällen kann sie von allein ausheilen. Dennoch solltest du dich bei einem Verdacht auf bakterielle Vaginose an deine:n Gynäkolog:in wenden.

2. Vaginalmykose (Vaginalpilz): weißlich-krümeliger Ausfluss

weißlich-krümeliger Ausfluss

Die Vaginalmykose (auch Scheidenpilz oder Vaginalpilz) wird durch eine übermäßige Vermehrung von Hefepilzen in der Vagina ausgelöst. Diese kommen natürlicherweise in der Vaginalflora vor, doch wenn diese aus dem Gleichgewicht gerät und sich die Hefepilze vermehren, können sie Entzündungen verursachen.

Risikofaktoren für eine Vaginalmykose sind etwa Schwangerschaften, die Einnahme von Antibiotika und Stress. 75 Prozent der Menschen mit einer Vulva sind wenigstens einmal in ihrem Leben von einer Vaginalmykose betroffen.

Zu den Symptomen einer Vaginalmykose gehören

  • Juckreiz an der Vaginalöffnung und Vulva
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder Sex
  • Rötung und Schwellung der Vulva
  • Klumpiger, weißer, aber geruchloser Ausfluss

Gegen Vaginalmykosen helfen (teilweise rezeptfreie) Antimykotika aus der Apotheke. Falls du dir mit der Diagnose nicht ganz sicher oder schwanger bist, du zum ersten Mal eine Vaginalmykose hast oder die Symptome nach der Behandlung mit rezeptfreien Medikamenten nicht verschwinden, solltest du dich vor der Behandlung allerdings an deine:n Gynäkolog:in wenden.

3. Trichomoniasi: gelblich bis grünlich-schaumiger, unangenehm riechender Ausfluss

gelblich bis grünlich-schaumiger, unangenehm riechender Ausfluss

Trichomoniasis wird von dem Einzeller Trichomonas vaginalis ausgelöst, mit dem sich sowohl Menschen mit Vulva als auch Menschen mit Penis anstecken können. Die Krankheit ist sexuell übertragbar und verläuft oft symptomfrei.

Wenn es zu Symptomen kommt, sind das meist

  • Schmerzen und Juckreiz an der Vaginalöffnung und Vulva
  • Schaumiger und unangenehm riechender Ausfluss, der weiß, grau, gelb oder grün sein kann
  • Rötung oder Schwellung der Vulva
  • Häufiger Harndrang
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder Sex

Oft kommt es erst spät zu Symptomen, weshalb du bei einem Verdacht vorerst auf Sex verzichten und dich schnellstmöglich von eine:r Gynäkolog:in untersuchen lassen solltest.

4. Gonorrhoe: grün-gelblicher Ausfluss

grün-gelblicher Ausfluss

Gonorrhoe wird von dem sexuell übertragbaren Bakterium Neisseria gonorrhoeae verursacht und kann Menschen aller Geschlechter betreffen. Bei Menschen mit einer Vulva kann sich das Bakterium im Gebärmutterhals, aber auch in der Harnröhre, dem Rektum, den Augen und dem Rachen, einnisten und verursacht

  • Verstärkten, gelblichen Ausfluss
  • Blutungen unabhängig von der Periode
  • Unterleibsschmerzen
  • Brennende Schmerzen beim Wasserlassen (bei Befall der Harnröhre)
  • Juckreiz am Anus, Ausfluss aus dem Anus und Blut im Stuhl (bei Befall des Rektums)
  • Augenschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Ausfluss aus den Augen (bei Befall der Augen)
  • Erkältungssymptome und geschwollene Lymphknoten (bei Befall des Rachens)

Bei Vorliegen dieser Symptome solltest du vorerst auf Sex verzichten und dich an deine:n Gynäkolog:in wenden. Oft verursacht die Gonorrhoe keine Symptome, darum solltest du dich auch dann an eine:n Ärzt:in wenden, wenn ein:e ehemalige:r Sexualpartner:in von dir Symptome hat oder positiv getestet wurde.

5. Chlamydien: gelblich-klebriger und stark riechender Ausfluss

gelblich-klebriger und stark riechender Ausfluss

Auch Chlamydien (genauer: Chlamydia trachomatis) sind sexuell übertragbare Bakterien, die Infektion mit ihnen gehört weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten.

Bei Menschen mit einer Vulva können sie die Harnröhre, den Gebärmutterhals und die Schleimhäute der Gebärmutter und des Eileiters befallen, dabei haben jedoch 80 Prozent der Betroffenen keine Symptome. Wenn es zu Symptomen kommt, sind das meist

  • Schmerzen beim Wasserlassen und Sex
  • Verstärkter Ausfluss
  • Blutungen unabhängig von der Periode
  • Fieber
  • Übelkeit

Breitet sich die Krankheit aus, kann dies im schlimmsten Fall zur Unfruchtbarkeit führen. Bei einem Verdacht auf Chlamydien solltest du dich darum umgehend an deine:n Gynäkolog:in wenden.

6. Beckenentzündung

Beckenentzündungen oder PID (pelvic inflammatory disease) sind Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut, des Eileiters oder des Bauchfells. Sie werden oft durch Bakterien ausgelöst und können Folgen der oben beschriebenen sexuell übertragbaren Krankheiten sein. Doch auch nicht sexuell übertragbare Krankheiten können eine Beckenentzündung verursachen.

In den USA geht man davon aus, dass 5 Prozent der Menschen mit Vulva von Beckenentzündungen betroffen sind. Die Symptome beinhalten

  • Unterleibsschmerzen
  • Fieber
  • Verstärkter, übel riechender Ausfluss
  • Starke Monatsblutungen
  • Brennende Schmerzen beim Wasserlassen
  • Blutungen nach dem Sex
  • Übelkeit und Erbrechen

Manchmal treten nur leichte Symptome auf. Insbesondere, wenn du zuvor eine sexuell übertragbare Krankheit hattest, solltest du diese allerdings ernst nehmen und dich damit an eine:n Ärzt:in wenden.

7. Genitalherpes: glasiger Ausfluss

Glasiger Ausfluss

Genitalherpes kann von zwei unterschiedlichen Herpesviren (HSV-1 und HSV-2) ausgelöst werden, die fast ausschließlich beim Sex übertragen werden. Die Krankheit ist nicht heilbar und tritt in Schüben auf. Bei Menschen mit Vulva ist der erste Ausbruch gekennzeichnet durch

  • Schwellung und Rötung der Vulva
  • Schmerzhafte Bläschen im Genitalbereich
  • Brennende Schmerzen beim Wasserlassen
  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Geschwollene Lymphknoten in der Leiste

Er kann allerdings auch vollkommen symptomfrei verlaufen. Die späteren Schübe gehen meist mit milderen Symptomen einher, bei manchen Menschen kommt es jahrzehntelang nicht zu einem erneuten Ausbruch.

Die Herpesbläschen können nicht nur an der Vulva, sondern auch in der Vagina und am Gebärmutterhals entstehen. Platzen die Bläschen dort, kommt es zu einem dünnen und gelegentlich blutigen Ausfluss.

Obwohl Genitalherpes nicht heilbar ist, solltest du dich bei einem Verdacht dennoch an deine:n Gynäkolog:in wenden. Mit dem richtigen Behandlungsplan können die Beschwerden akuter und künftiger Ausbrüche gelindert und die Viruslast gesenkt werden, was das Risiko der Weitergabe der Viren an Sexualpartner:innen verringert.

Bei einer Infektion mit Genitalherpes solltest du während eines Ausbruchs keinen Sex (auch keinen Oralsex) haben, um deine:n Sexualpartner:in nicht anzustecken.

8. Urogenitaltuberkulose: gelblich-krümeliger Ausfluss

gelblich-krümeliger Ausfluss

Die Urogenitaltuberkulose ist in Europa eine extrem seltene Erkrankung. Sie entsteht vorwiegend, wenn eine Tuberkulose nicht behandelt wird und von der Lunge über die Blutbahn in den Genitalbereich gelangt. Betroffene klagen oft über wiederkehrende Symptome einer Blasenentzündung, etwa

  • Brennende Schmerzen beim Wasserlassen
  • Unterleibsschmerzen
  • Häufiger Harndrang
  • Blut im Urin

Bei etwa 20 Prozent der Betroffenen verläuft die Urogenitaltuberkulose ohne Symptome, auch unspezifische Symptome wie Verstopfungen sind möglich.

Im Gegensatz zu Europa ist die Tuberkulose besonders in Indien, Indonesien, China, den Philippinen und Pakistan, aber auch zahlreichen afrikanischen Ländern noch weitverbreitet. Solltest du eines dieser Länder besucht und entsprechende Symptome haben, vereinbare einen Termin mit deine:r Hausärzt:in.

Schmerzen beim Wasserlassen und Blut im Urin sollten zudem immer mit eine:r Ärzt:in abgeklärt werden.

9. Schmierblutungen: bräunlicher Ausfluss

bräunlicher Ausfluss bei Schmierblutungen

Unter einer Schmierblutung versteht man bräunlichen vaginalen Ausfluss unabhängig von der Periode. Dabei handelt es sich nicht um eine Erkrankung, sondern um ein Symptom. Verschiedene der oben genannten Erkrankungen können zu Schmierblutungen führen, zudem kommen folgende Ursachen infrage:

  • Einnistungsblutung (zu Beginn einer Schwangerschaft, ungefährlich)
  • Gelbkörperschwäche (Progesteronmangel, ungefährlich, kann aber Symptom einer Erkrankung sein)
  • Entzündungen oder Tumore an den Eileitern oder der Gebärmutter
  • Endometriose
  • Polypen oder Myome an der Gebärmutter oder dem Gebärmutterhals (meist gutartige Wucherungen)
  • Portioektopie (gutartige Veränderung am Gebärmutterhals)

Gar kein Ausfluss – ist das ein Problem?

Statt sein Aussehen und seinen Geruch zu verändern, kann der vaginale Ausfluss auch ganz oder größtenteils ausbleiben. Dies kann ein erstes Anzeichen für die Menopause sein, die meist im Alter von 40 bis 45 Jahren beginnt.

Es gibt zudem Medikamente, die den Ausfluss hemmen können, etwa solche gegen Endometriose, Fibrose und Unfruchtbarkeit. Auch eine Entfernung der Eierstöcke, Chemotherapie und Depressionen können den Ausfluss mindern.

Laut Ferdinand Obi können zudem hormonelle Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder das polyzystisches Ovarsyndrom, Stress, Dehydration und Infektionen wie die bakterielle Vaginose oder die Vaginalmykose die Menge des vaginalen Ausflusses reduzieren.

Tipps für eine gesunde Vagina

Viele der genannten Krankheiten können behandelt, vor allem aber verhindert werden. Wichtig ist unter anderem eine gründliche, aber nicht übertriebene Intimhygiene. Deine Vulva solltest du nur mit Wasser und gewaschenen Händen reinigen. Seifen irritieren die Haut im Intimbereich und in Schwämmen und Waschlappen nisten sich gerne Keime ein.

Da deine Vagina sich selbst reinigt, solltest du auf keinen Fall Vaginalduschen oder andere Arten der Reinigung anwenden. Damit entfernst du nicht nur schädliche, sondern auch nützliche Bakterien aus deiner Vaginalflora. Dadurch können Entzündungen und Krankheiten wie Gebärmutterhalskrebs, bakterielle Vaginose und verschiedene sexuell übertragbare Krankheiten begünstigt werden.

Zur Intimhygiene gehört auch, nach dem Stuhlgang von vorn nach hinten abzuwischen, damit keine Darmbakterien in deinen Intimbereich gelangen. Gelangen diese beispielsweise in die Harnröhre, können sie eine Blasenentzündung auslösen.

Ebenso wichtig ist geschützter Geschlechtsverkehr (Safer Sex). Mit neuen oder wechselnden Partner:innen solltest du stets ein Kondom oder ein Lecktuch verwenden. Bei Verdacht auf eine sexuell übertragbare Krankheit solltest du vorerst auf Sex verzichten, da Kondome kein hundertprozentiger Schutz vor allen sexuell übertragbaren Krankheiten sind.

Ein warmes und feuchtes Milieu begünstigt das Wachstum von Bakterien und Hefepilzen, weshalb du dies in deinem Intimbereich vermeiden solltest. Zieh Badeanzüge und verschwitze Sportklamotten nach dem Sport aus und trage Baumwollunterwäsche statt Unterwäsche aus synthetischen Stoffen. Nachts kannst du ohne Unterwäsche schlafen, wenn dir das angenehm ist.

Wann du dich an eine: Ärzt:in wenden solltest

Du solltest dich unmittelbar an deine:n Hausärzt:in oder Gynäkolog:in wenden, falls du schwanger bist und eines der in diesem Artikel genannten Symptome hast. Selbst eine Pilzinfektion, die oft mit rezeptfreien Medikamenten behandelt werden kann, sollte bei einer Schwangerschaft von eine:r Ärzt:in behandelt werden.

Auch Blut im Urin, Schmerzen beim Wasserlassen und Sex, Veränderungen hinsichtlich deiner Periode und Schmierblutungen sind immer ein Grund für einen Termin bei deine:r Ärzt:in. Notiere dir so früh wie möglich deine Symptome und wie sie sich verändern, da dieser Verlauf deine:r Ärzt:in bei der Diagnose helfen kann.

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