Pornosucht: 10 Anzeichen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Wenn das Scrollen auf Pornoseiten endlos wird...
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Suchterkrankungen sind äußerst vielfältig und beziehen sich nicht nur auf die Klassiker wie Drogen, Alkohol oder Glücksspiel. Auch Sexsucht und Pornosucht gehören dazu! Letztere tritt seit dem Beginn der Internet-Ära sogar vermehrt auf, da der Zugang zur Pornografie deutlich vereinfacht wurde.
Doch was bedeutet das für dich? Bist du automatisch pornosüchtig, nur weil du beim masturbieren gern heiße Filmchen schaust? Oder gibt es klare Anzeichen, wann aus normalem Konsum ein suchtgefährdendes Verhalten wird?
In einer Umfrage gaben 12 Prozent der männlichen Befragten an, dass sie 11 – 20 x pro Monat Pornos im Internet konsumieren. Klingt viel, aber ist das bereits eine Sucht? Wie klassifiziert sich eine solche Sucht?
Forscher sind sich nicht einig darüber, ob die selbstdiagnostizierte Pornosucht überhaupt von nennenswerter Relevanz ist. Eine Sucht zeichnet sich nicht dadurch aus, dass du sie selbst als solche wahrnimmst, sondern an klaren, typischen Symptomen, die den Suchtcharakter stärken.
Eine Studie sagt klar, dass eine selbsternannte oder diagnostizierte Pornosucht nicht zwangsläufig auch eine tatsächliche Pornosucht darstellen muss. Daher ist es wichtig, sich einmal genauer mit den klassischen Symptomen zu befassen, die eine Pornosucht mitbringt.
Es gibt nicht nur ein Symptom, an dem du eine Pornosucht sofort erkennst. Insbesondere bei Männern ist der Konsum von Pornos weit verbreitet. Verglichen mit Frauen zeigt diese Studie, dass Männer mit einem Anteil von 81,1 Prozent deutlich häufiger Pornos konsumieren als Frauen, mit einem Anteil von 39 Prozent. Die gleiche Studie belegt auch, dass die Anzahl der Männer mit erektiler Dysfunktion in der Pornogruppe signifikant höher lag als bei Männern, die ausschließlich Paarsex hatten. Gibt es also eine Korrelation zwischen Erektionsschwierigkeiten und Pornosucht?
Verschiedene Studien deuten zumindest darauf hin, dass Männer unter 40 Jahren häufiger unter erektiler Dysfunktion leiden, wenn sie zu den Pornokonsumenten gehören. Doch wann ist Pornokonsum gefährlich und wie zeigt sich nun die Sucht?
Wissenschaftler sind sich noch nicht ganz einig darüber, ab wann Pornokonsum eigentlich gefährlich ist. Fakt ist aber, wie diese Studie zeigt, dass der Pornokonsum mit der leichteren Verfügbarkeit zugenommen hat. Durch anonyme Nutzung, einfachen Zugang und günstige Preise steigt die Anzahl der Zugriffe rapide an.
Ein erstes Anzeichen dafür, dass du möglicherweise unter einer Pornosucht leiden könntest, ist ein gesteigerter Konsum entsprechender Filme. Hast du anfangs einmal pro Woche einen Porno konsumiert und bist nun schon bei zwei Clips pro Tag? Dann solltest du zumindest einmal aufmerksam werden.
Ein deutliches Zeichen ist außerdem, wenn dir selbst extreme Pornos nicht mehr reichen. Du willst mehr sehen, härter, noch härter, am härtesten und das ohne jegliche Tabus. Oft nimmst du während des Films gar nicht wahr, welche Personen mitspielen, dir geht es nur noch um den Akt, der ausgeführt wird und hier ist alles gut, was extrem ist und an Perversion angrenzt.
Von früh bis spät hast du Sex im Kopf. Dabei geht es aber nicht um romantischen Blümchensex, sondern um vulgären, harten Sex, den du aus Pornos kennst. Deine Kollegin steht dir gegenüber und du stellst dir vor, wie sie gefesselt im Türrahmen hängt und du mit ihr Sex hast, so wie du es im Porno gesehen hast. Die Fantasien sind unkontrolliert und du kannst sie auch dann nicht verdrängen, wenn du dir Mühe gibst.
Obwohl du in einer Partnerschaft bist, verlierst du mehr und mehr das Interesse an Sex. Es ist dir zu langweilig geworden, mit deinem Partner oder deiner Partnerin Sex zu haben, deinen Trieb baust du durch Pornos ab und vernachlässigst deine Beziehung und dein Sexleben sogar. Masturbieren ohne Pornos ist für dich kaum mehr möglich, du hast keinen Spaß daran oder kommst nicht zum Orgasmus.
Wenn du Freizeit hast, bist du ständig damit beschäftigt Pornos zu schauen und selbst auf der Arbeit gehst du zur Toilette, um dir schnell einen Lust-Kick zu verschaffen. Anfangs waren es nur wenige Minuten, mittlerweile verbringst du Stunden einer Woche damit, Pornos zu schauen und dich darauf zu befriedigen. Du merkst, dass du für andere Dinge weniger Zeit hast und mit deinem Alltag hinterher hängst.
Früher waren es die Kurven deiner Partnerin, die dich auf Touren gebracht haben, heute können sie dich nicht mehr begeistern. Du liebst deine Partnerin, doch die sexuelle Anziehungskraft ist verlorengegangen. Ständig vergleichst du sie unterbewusst mit dem, was du im Porno siehst. Selbst beim Sex mit ihr denkst du in Gedanken an einen Porno, weil du sonst Schwierigkeiten hast, überhaupt eine Erektion zu bekommen.
Mit Freunden feiern gehen, in der Clique das neue Restaurant besuchen – all das ist für dich nicht mehr interessant, denn du hast lieber Lust, es dir mit einem Porno selbstzumachen. Einmal, zweimal, dreimal pro Abend und dafür sagst du auch schon mal ein Treffen ab. Hinterher bist du zwar frustriert, kompensierst die Wut aber damit, indem du einfach den nächsten Porno anschaust.
Du wirst wütend auf dich selbst. Eine Studie zeigt, dass das Prinzip einer Pornosucht funktioniert wie eine klassische Sucht. Dein Belohnungszentrum wird aktiviert, kurz nach der Befriedigung geht es dir gut. Anschließend kann es zu Selbsthass und mangelnder Selbstakzeptanz kommen, weil du dich selbst als willensschwach erachtest.
Das Gefühl wird verstärkt, wenn du versuchst auf Pornos zu verzichten, aber aufgrund eines inneren Drangs scheiterst. Mit jedem weiteren Film wirst du wütender auf dich selbst und rutschst in einen Teufelskreislauf ab.
Sinnlich und intensiv masturbieren kann die eigene Sexualität fördern. Wenn du hierfür einen Masturbator oder einen Vibrator nutzt, kannst du das Feeling noch verstärken. Bei einer Pornosucht hingegen vergeht die Lust auf Masturbation oft schnell und es wird zu einem Akt des Zwangs, dich wieder und wieder zu befriedigen. Das positive Gefühl, was sich während des Höhepunkts einstellt, ist in kürzester Zeit wieder verschwunden und wird von negativen Fühlen übertrumpft.
Alles was du legal im Netz finden kannst, reicht dir nicht mehr. Du brauchst immer härtere Extreme und hast dich schon mehr als einmal dabei erwischt, illegal Inhalte zu suchen, weil das Maximum Extrem für dich noch nicht erreicht ist. Auf deinem Handy befinden sich sensible Filme, die niemand sehen darf und du hast dein Handy aus Sorge um einen Verlust mit mehreren Passworten gesichert.
Wichtig ist zu wissen, dass Pornografie nicht per se etwas Schlechtes ist. Ebenso wie Alkohol! Die Dosis macht bekanntermaßen das Gift. Wenn du hin und wieder einen Porno schaust, dich dabei mit deiner Fleshlight entspannst und genüsslich zum Orgasmus kommst, spricht überhaupt nichts dagegen. Visuelle Stimulation kann Spaß machen, sofern sie natürlich durch legale Inhalte geschieht!
Sucht hingegen ist eine krankhafte Form des Konsums und längst nicht mehr mit einem angenehmen Effekt verbunden. Am Anfang steht sehr häufig der Faktor, dass der spätere Suchtstoff zur Linderung von Beschwerden eingesetzt wird.
Eine Alkoholsucht entsteht nicht selten aus schweren Problemen heraus, der Alkohol wird als Kummerlöser verwendet und die Sucht etabliert sich. Auch beim Pornokonsum spielt sich ein ähnliches Schema ab. Anfangs kann der Konsum erfolgen, weil du die Einsamkeit deines Singledaseins überbrücken möchtest, weil du Frust in der Beziehung hast, weil du Masturbation und Sex mit Pornos zum Stressabbau verwendest.
Wird dadurch dein Belohnungssystem angeregt und du verspürst ein gutes Gefühl, entsteht automatisch der Wunsch nach “mehr”. Die meisten Menschen, die eine Sucht jeglicher Art entwickeln, haben biologische oder psychologische Risikofaktoren. Dazu gehören beispielsweise:
Immer häufiger wird gefordert , dass sich Therapeuten mehr mit der Gefahr einer Pornosucht auseinandersetzen, denn in den letzten zehn Jahren sind die Fälle deutlich angestiegen und die Konsumbereitschaft hat ihren Höhepunkt voraussichtlich noch nicht erreicht.
Bislang gibt es noch keine einheitliche Behandlung einer Pornosucht, da deren Existenz leider immer noch von Forschern angezweifelt wird. Allerdings gibt es häufig Ursachen für die Sucht und mit der Therapie dieser, kannst du die Sucht in den Griff bekommen. Bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten ist es wichtig, dass dieser die Existenz der Pornosucht nicht leugnet und dir somit das Gefühl gibt, du würdest dir deine Beschwerden nur einbilden.
Als Behandlungsmethode kommen verschiedene Optionen in Betracht:
Es ist ein Mythos, dass glückliche Paare keine Pornos schauen. Selbst in einer Beziehung kann es passieren, dass ein Partner hin und wieder einen Porno anschaut und dazu masturbiert. Manche Paare schauen erotische Filme sogar gemeinsam als Teaser, um sich dann miteinander zu vergnügen. Problematisch wird es, wenn das eigene Sexleben als langweilig erachtet wird und der Porno als Ersatz herangezogen wird. In diesem Fall solltest du versuchen, dein Sexleben, egal ob Solosex oder Partnerschaftssex, mit anderen Mitteln zu beleben und nicht auf Pornografie auszuweichen. Die folgenden drei Tipps sorgen für mehr Spaß beim Solosex und Partnersex!
Wer hin und wieder einen Porno schaut, braucht sich nicht permanent vor einer drohenden Sucht zu fürchten. Auch das Bier am Wochenende führt nicht bei jedem Konsumenten zur Alkoholsucht. Wenn du Anzeichen für eine Pornosucht bei dir erkennst, solltest du dir ohne Scham Hilfe suchen. Es ist nicht peinlich, an einer Sucht zu erkranken, es zeigt eher Stärke, wenn du bereit bist, dir Hilfe zu suchen. Wenn du allerdings keinerlei Probleme hast und nur ab und an gern mal einen Porno schaust, ist das völlig in Ordnung und du kannst auch weiter Spaß daran haben!
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