Die 7 häufigsten sexuellen Fantasien
Was sie bedeuten, wie man sie mit dem/der PartnerIn bespricht und ausprobiert
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Was sie bedeuten, wie man sie mit dem/der PartnerIn bespricht und ausprobiert
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Jannis ist pansexuell und hat sowohl mit Männern als auch mit Frauen Sex, Janine befriedigt sich zehnmal am Tag selbst, Brigitte hatte Sex im Kornfeld und wurde dabei von einem Spanner-Reh beobachtet, Niklas geht häufig zu Prostituierten, Ivy wird geil, wenn sie einen Audi sieht und unterwirft sich gerne, Bernd hat viele sexuelle Erfahrungen in Thailand gesammelt, Thorsten steht auf Angora- und Mohair-Pullover – allein in einer einzigen Sendung “Domian” kommen zahlreiche verschiedene sexuelle Varianten und Gelüste auf den Tisch. Die AnruferInnen haben also sexuelle Fantasien und leben diese auch voll aus.
Dies ist leider nicht immer so. Zwar haben viele, wenn nicht alle Menschen erotische Träume. Doch die meisten Männer und Frauen trauen sich nicht, ihre Fantasien in die Tat umzusetzen, etwa weil sie sich für ihre Vorlieben schämen und/oder nicht wissen, wie sie mit ihren SexualpartnerInnen darüber sprechen sollen.
Das Ausleben erotischer Fantasien ist jedoch wichtig, um eine erfüllte Sexualität zu erleben. Zudem dient so manche heiße Wunschvorstellung als Trigger, der das Lustempfinden steigert und gezielter zu Orgasmen führt. Natürlich kann es sein, dass eine Fantasie in der Realität nicht das hält, was sie verspricht. Dennoch lohnt es sich, bestimmte Gelüste auszuleben, und sie vor allem nicht als etwas Unnatürliches oder Ungehöriges anzusehen.
In diesem Artikel zeigen wir Dir daher, dass erotische Sehnsüchte weit verbreitet sind und erklären Dir anhand der sieben häufigsten Sexfantasien, wie Du diese mit Deinem Partner/Deiner Partnerin besprechen kannst, was sie bedeuten und wie Du sie am besten auslebst.
Was genau ist eine sexuelle Fantasie?
Hierbei handelt es sich um “sexuell erregende mentale Bilder”, durch die die Libido gesteigert wird und sexuelle Erfahrungen verbessert werden können. Derartige Fantasien sind völlig normal und jeder Mann bzw. jede Frau hat sie von Zeit zu Zeit; sie sind einfach Teil eines gesunden Sexuallebens. Erotische Gedanken können von persönlichen Erfahrungen beeinflusst werden. Zudem spielen das Geschlecht, gesellschaftliche Zwänge, Geschlechterstereotypen und die sexuelle Orientierung eine Rolle.
Sollten die Fantasien jedoch zwanghaft werden und ist eine normale Sexualität ohne das Ausleben der erotischen Gedanken nicht mehr möglich, entsteht zudem ein großer Leidensdruck oder wird das eigene Leben sowie das Leben Dritter durch die Sehnsüchte negativ beeinflusst, so ist zumeist die Grenze zu einer psychischen Krankheit erreicht. Wenn dies auf Dich zutrifft, solltest Du daher einen Psychologen/eine Psychologin oder einen Sexualtherapeuten/eine Sexualtherapeutin aufsuchen.
Mit dieser Frage beschäftigten sich die Wissenschaftler der University of Montreal in Quebec, Kanada, im Jahre 2014. Um herauszufinden, worüber Männer und Frauen fantasieren und welche dieser Fantasien als “normal” angesehen werden können, befragten sie 1516 KanadierInnen (799 Frauen, 717 Männer) online.
Im Zuge der Befragung wurden die TeilnehmerInnen mit 55 verschiedenen sexuellen Fantasien konfrontiert. Daraufhin mussten die Probanden unter anderem angeben, ob und wie sehr sie an der jeweiligen Fantasie interessiert sind.
Waren mehr als 50 % an einer gewissen erotischen Vorstellung interessiert, so wurde diese als “normal” eingestuft, bei einer Zustimmung von mehr als 84,1 % galt die Fantasie sogar als “typisch”.
Da es also sehr viele übliche Sexfantasien gibt, können wir natürlich nicht alle innerhalb eines kleinen Artikels abarbeiten. Wir haben die erotischen Wunschträume daher in sieben verschiedene Kategorien eingeteilt. Hierbei half uns die Untersuchung eines US-amerikanischen Sexualforschers auf die Sprünge:
Dr. Justin Lehmiller, der am renommierten Kinsey Institute forscht, fragte für sein Buch “Tell me what you want” 4175 US-AmerikanerInnen zu ihren sexuellen Fantasien aus. Im Zuge dessen kam er zu ähnlichen Ergebnisses wie in oben genannter Studie und stellte fest, dass sich die erotischen Gedanken vieler Männer und Frauen vor allem um sieben Themen drehen:
Fantasien dieser Kategorie handeln von Sex mit mehr als nur einem Menschen. Denke beispielsweise an den berühmten Flotten Dreier, an Gangbang oder Orgien.
Denkst Du manchmal daran, wie erotisch es wäre, von Deinem Partner/Deiner Partnerin gefesselt, gezüchtigt oder mit schmutzigen Worten erniedrigt zu werden? Oder stehst Du darauf, Deinen Liebsten/Deine Liebste zu dominieren, ihn/sie mit einer Peitsche zu disziplinieren und ihm/ihr Befehle zu erteilen?
Wenn ja, dann fallen Deine Fantasien in diese Kategorie. Sie könnte auch mit der Überschrift “Bondage, Disziplinierung, Dominanz, Unterwerfung, Sadismus und Masochismus” betitelt werden, denn sie beinhaltete alle Spielweisen des BDSM.
Viele TeilnehmerInnen an Lehmillers Studie träumten auch davon, mal etwas völlig Neues auszuprobieren. Unter diese Kategorie fallen also beispielsweise neue Sexstellungen, Sexpraktiken wie Analsex oder Rimming sowie Geschlechtsverkehr an verschiedenen Orten.
Einige Fantasien sind etwas verrückt, andere sogar so außergewöhnlich, dass sie schon lange nicht mehr unter die sexuellen Vorlieben fallen, die gemeinhin von der Gesellschaft akzeptiert werden und als normal gelten. Die Rede ist hier von Paraphilien, zu welchen beispielsweise auch Fetische, BDSM-Praktiken, Voyeurismus oder Exhibitionismus zählen.
Nicht alle Menschen möchten jedoch immer wieder etwas Neues ausprobieren, ihren Fetischen frönen oder sich wilden BDSM-Spielchen hingeben. Für viele Männer und Frauen stellt vielmehr romantischer, leidenschaftlicher und intimer Sex das Ideal dar. Sie wünschen sich, eine emotionale Bindung zu ihrem Partner/ihrer Partnerin herstellen zu können, möchten sich geliebt und begehrt fühlen.
Andere Frauen und Männer träumen dahingegen davon, in einer nicht-monogamen Beziehung zu leben. Sie wollen also nicht nur manchmal einen Flotten Dreier haben, sondern ihre Beziehung gleich komplett öffnen. Unter diese Kategorie fällt somit unter anderem Polyamorie, ein Swingerclub-Besuch, Cuckolding etc.
Letztlich fand Lehmiller heraus, dass viele Menschen es als höchst erotisch empfinden, zumindest in ihrer Fantasie mit Geschlechterrollen zu spielen. So wünschen sich manche Männer beispielsweise, in die Rolle von Frauen zu schlüpfen, sich Reizwäsche anzuziehen oder sich zu schminken. Frauen stellen sich wiederum vor, wie es ist, eine andere Person mit einem Strap-on-Dildo zu penetrieren. Wieder andere Umfrage-TeilnehmerInnen fantasierten über lesbischen bzw. schwulen Sex.
Eine detaillierte und professionelle Analyse Deiner individuellen Fantasien können wir in diesem Artikel selbstverständlich nicht leisten. Denn eine einzige Sehnsucht allein kann auf viele verschiedenartige Hintergründe hinweisen. So bedeutet Dein Wunsch nach einem Dreier unter Umständen, dass Du unsicher bist und daher Bestätigung von außen benötigst. Es kann aber auch einfach heißen, dass Du ein extravertierter Mensch bist und gerne die Nähe mehrerer Personen suchst.
Der oben bereits erwähnte Sexologe Justin Lehmiller geht davon aus, dass erotische Sehnsüchte häufig mit emotionalen Bedürfnissen zusammenhängen:
Dies sind jedoch sehr generelle Aussagen über die Bedeutung sexueller Sehnsüchte. Falls Deine Fantasien Dich beunruhigen und Du daher genauer wissen möchtest, was hinter ihnen steckt, dann suche am besten einen Psychologen/eine Psychologin auf.
Falls Du Deine Fantasien nicht ausschließlich alleine ausleben willst, dann musst Du Deine Partnerin/Deinen Partner einweihen und mit ins Boot holen. Dies kann sich aus zwei Gründen sehr schwierig gestalten: Zum einen empfindest Du Deine Fantasie vielleicht als beschämend und traust Dich daher erst gar nicht, mit Deiner/Deinem Liebsten zu sprechen. Zum anderen ist Dein Gegenüber unter Umständen anders gestrickt als Du und möchte sich auf Deine erotischen Vorstellungen nicht einlassen. Dann stehst Du wieder am Anfang und müsstest beispielsweise eine Affäre suchen, um Deine sexuellen Wünsche doch noch umsetzen zu können, was natürlich auch nicht das Wahre ist.
Auch im Rahmen einer Umfrage des Kondomherstellers DUREX, an welcher 1000 deutsche Männer und Frauen teilnahmen, kam heraus, dass sich 53 % der Befragten nicht oder nur manchmal sicher dabei fühlen, ihre sexuellen Fantasien laut auszusprechen. Andererseits wünschten sich auch 83 % Neuerungen im Bett und 80 % haben ihre Fantasien in der Vergangenheit sogar schon einmal ausgelebt.
Barrieren werden also meistens im eigenen Kopf aufgebaut. Wenn sich Deine Fantasie im Rahmen gemäßigter Wunschvorstellungen bewegt, kannst Du damit im Normalfall ungehemmt rausrücken. Schwierig wird es allerdings, wenn andere Personen hinzukommen sollen oder wenn Deine Fantasie stark von der gesellschaftlichen Norm abweicht. In jedem Fall solltest Du behutsam vorgehen und folgende Tipps beherzigen:
Frage Dich zunächst, ob Du Deine Fantasie wirklich ausleben möchtest. Manchmal ist nämlich die Vorstellung aufregender als die Realität.
Wenn Du wirklich entschlossen bist, in die Vollen zu gehen, dann versetze Dich in die Lage Deines Partners/Deiner Partnerin. Welche Art von Mensch ist Dein Gegenüber üblicherweise? Ist er/sie sehr aufgeschlossen, schüchtern, kritisch oder schnell beschämt? Hierdurch kannst Du die richtige Vorgehensweise eingrenzen und die Reaktion Deiner/Deines Liebsten besser voraussagen.
Falls Dein Schatz normalerweise etwas zurückhaltend ist und nicht so gern Neues ausprobiert, dann taste Dich vorsichtig an das Thema “sexuelle Fantasien” heran. Falls Du Dir beispielsweise Sex zu Dritt wünscht, dann lasse doch ganz nebenbei eine Bemerkung über einen Film fallen, in welchem ein Flotter Dreier vorkommt. Durch seine/ihre Reaktion kannst Du in etwa abschätzen, ob Dein Partner/Deine Partnerin komplett abgeneigt ist oder dieser Art von Sex aufgeschlossen gegenübersteht.
Vermeide es tunlichst, Deine Fantasien ganz plötzlich während des Geschlechtsverkehrs auszusprechen und Deinem Gegenüber somit die Pistole auf die Brust zu setzen. Relativ harmlose Sehnsüchte wie eine erotische Massage oder einen Handjob kannst Du natürlich auch während des Liebesspiels vorbringen. Wenn Du jedoch Deinen Partner/Deine Partnerin einfach umdrehst, um ihn/sie ohne Vorwarnung anal zu penetrieren, kann dies nur in die Hose gehen.
Hast Du Deine Fantasie erst einmal ausgesprochen, dann stehe auch dazu und erkläre Deinem Gegenüber, was genau sie bedeutet. Wenn Du beispielsweise in den Swingerclub gehen möchtest, dann sage ehrlich, ob dies ein einmaliges Abenteuer oder ein regelmäßiges Hobby werden soll. Führe zudem aus, ob Du in dem jeweiligen Etablissement auch mit anderen Männern/Frauen schlafen möchtest.
Falls Dein Partner/Deine Partnerin noch etwas zögerlich reagiert, dann macht doch ab, dass Ihr nicht gleich Vollgas geben müsst. Wenn Du zum Beispiel BDSM-Fantasien hast und Deine Liebste/Deinen Liebsten gerne dominieren möchtest, dann schlage vor, dass Ihr zunächst nur harmlose Fesselspiele ausprobiert. Gefällt dies Deinem Gegenüber, dann kannst Du ihn/sie im nächsten Schritt knebeln oder ihm/ihr leichte Schläge auf den Hintern verpassen.
Selbstverständlich kann es passieren, dass Dein Partner/Deine Partnerin Deine sexuellen Vorlieben nicht ausprobieren möchte. Dies musst Du akzeptieren. Versuche keinesfalls, Deinen Schatz zu bedrängen oder zu etwas zu überreden, was er/sie nicht will.
Wenn Dein Partner/Deine Partnerin negativ reagiert, dann könnt Ihr unter Umständen eine abgeschwächte Version Deiner Fantasie ausprobieren.
Sollte auch dies nicht möglich sein, möchtest Du Deine erotische Wunschvorstellung jedoch unbedingt in die Tat umsetzen, dann trenne Dich sauber von Deiner Frau/Deinem Mann und suche Dir jemanden, der Deine Sehnsüchte teilt.
Die eigenen erotischen Fantasien auszuleben, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Du musst für Dich selbst entscheiden, wie weit Du gehen möchtest, und herausfinden, auf was genau Du stehst. Falls Du jedoch einige Anregungen benötigst, dann schaue Dir folgende Tipps zum Ausleben der sieben häufigsten Fantasien an:
Der Flotte Dreier ist eine der beliebtesten Sexfantasien, jedenfalls für Männer. Laut einer Umfrage der Frauenzeitschrift PETRA würden 74 % der befragten Herren Sex zu dritt liebend gerne einmal ausprobieren, für 28 % von ihnen müsste die eigene Partnerin hierbei sogar gar nicht mit von der Partie sein. Dahingegen schlossen 93 % der befragten Frauen einen Dreier kategorisch aus.
Falls Du ein heterosexueller Mann bist, dann wird es also etwas schwierig, Sex mit mehreren Frauen zu haben. Andererseits zeigte die kanadische Studie, dass viele Damen zumindest in ihrer Fantasie einem Dreier nicht gänzlich abgeneigt sind. Unter Umständen hilft ein Besuch eines Swingerclubs oder einer GangBang-Party aus dem Dilemma, denn hier kommen Menschen zusammen, die allesamt die Leidenschaft für wilde Orgien teilen.
Wenn Du allerdings in einer Beziehung bist und Dein Wunsch nach einem Dreier sehr stark ist, dann muss eine offene Diskussion mit Deinem Partner/Deiner Partnerin stattfinden. Frage Dich jedoch zuvor, warum Du Dir Sex mit anderen Menschen wünschst. Falls Du mit Deinem jetzigen Sexleben unzufrieden bist, dann wäre es vielleicht angebrachter, zunächst Stellungswechsel, Sextoys oder Rollenspiele anstatt einer Ménage-à-trois vorzuschlagen. Benötigst Du Bestätigung und Aufmerksamkeit von außen, dann stärke Dein Selbstwertgefühl oder erkläre Deinem/Deiner Liebsten, dass Du Dich derzeit nicht beachtet fühlst.
Ein Flotter Dreier ist ein Wunschtraum vieler Menschen. Bedenke jedoch, dass Du mit dem Vorbringen dieser Fantasie unter Umständen Deine Beziehung aufs Spiel setzt und Eifersucht sowie Gefühle des Nicht-Genug-Seins heraufbeschwörst. Wäge also gut ab, ob es diese Sehnsucht wirklich wert ist.
“Chains and whips excite me (Ketten und Peitschen erregen mich)”, singt Rihanna in ihrem Hit “S&M“. Das sieht nicht nur die Sängerin so: Fantasien aus dem BDSM-Bereich sind äußerst verbreitet, wobei Frauen sich tendenziell lieber unterwerfen und Männer eher dominieren wollen. Andererseits gibt es auch viele Herren der Schöpfung, die sich gerne von einer Femdom/Domina beherrschen lassen. “Der Kitzel entsteht so’n bisschen dadurch, dass du als Kunde oder als Sklave die Macht, die Kontrolle abgibst”, erkannte der YouTuber Leeroy, als er eine Domina in ihrem Studio besuchte.
BDSM-Praktiken umfassen beispielsweise Folgendes:
Neue Dinge auszuprobieren, klingt eigentlich ganz einfach. Doch wo anfangen? Was könnte man machen? Bei der Ideenfindung und Umsetzung hapert es zumeist, obwohl sich viele Menschen vor allem im Falle von langen Partnerschaften eine abwechslungsreichere Sexualität wünschen. Hier sind einige vergleichsweise einfache und harmlose Ideen, mit welchen Ihr starten könnt:
Das Ausleben von Tabus ist einerseits problematisch, da einige sexuelle Vorlieben berechtigterweise verboten sind. Beispiele hierfür sind im Strafgesetzbuch in den “Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (§§ 174 – 184 StGB)” aufgeführt. Andererseits ist es schwierig, den Partner/die Partnerin für Fetische, BDSM und andere (extreme) Neigungen zu begeistern, wenn er/sie diese Vorliebe nicht teilt.
Sicherlich findest Du im Netz Gleichgesinnte, ob Du diese dann aber auch im echten Leben treffen und mit ihnen Deinen Fetisch ausleben kannst, steht auf einem anderen Blatt. Besuche bei Prostituierten, Dominas oder in Swingerclubs sind andere Möglichkeiten, Deiner sexuellen Leidenschaft zu frönen. Dies ist jedoch nicht ganz billig und auch sehr unpersönlich.
Vielleicht kannst Du Tabus wie Kaviar-Sex, Vampirismus, Atemkontrolle oder sadistische Fantasien daher zunächst als reinen Wunschtraum, der zur Steigerung Deiner sexuellen Lust dient, ansehen. Bestimmt findest Du online auch Pornos, die sich mit Deiner speziellen Fantasie beschäftigen. Wenn Dir das nicht ausreicht, dann suche aktiv nach Menschen, die Deine Sehnsucht teilen, versuche aber auch zu realisieren, dass das Ausleben von Tabus wahrscheinlich eher zu den seltenen i-Tüpfelchen Deines Lebens gehören wird.
Neben allen Fetischen, Stellungen, Praktiken und Sextoys kommt manchmal zu kurz, dass Sex auch eine sehr intime Art ist, als Paar miteinander zu kommunizieren und eine starke Bindung aufzubauen. Hierfür braucht es Vertrauen, Romantik, Intimität und Leidenschaft. Schnelle Nummern, Rein-Raus-Fertig-Geruckel, egoistisches Gehabe oder Pornosex sind dahingegen absolut fehl am Platze. Falls auch Du Dir leidenschaftlichen, romantischen und gefühlvollen Geschlechtsverkehr wünschst, dann beachte Folgendes:
“Ich habe den Eindruck, dass es eine große Welle gibt, seit zehn, zwanzig Jahren mindestens. Es gibt viel Literatur dazu und taucht jetzt eben auch vermehrt in meiner Paartherapie-Praxis auf. Eher gebildete Menschen, Akademiker, auch Leute, die in alternativen Lebensformen unterwegs sind und anders leben und sich auch politisch engagieren”, erklärt Paartherapeutin Bettina Schimanski in einem WDR-Interview auf die Frage hin, wer in einer offenen Beziehung lebt.
Eine offene Beziehung bedeutet, dass beide Seiten sich trotz ihrer festen Partnerschaft gegenseitig Sex mit anderen Menschen zugestehen. Noch weiter geht die Polyamorie. Hierbei werden verschiedene Liebesbeziehungen nebeneinander unterhalten, reiner Sex ist also nicht das Wichtigste.
Offene Beziehungen beruhen auf Vertrauen. Falls Du also gerne mehrere (Sex-)PartnerInnen neben Deiner Hauptbeziehung haben möchtest, dann musst Du dies ausführlich mit Deinem Gegenüber besprechen. Willigt Deine Liebste/Dein Liebster ein, so hast Du freie Bahn, bedenke jedoch, dass einige Probleme auf Dich zukommen könnten:
Frauen müssen sich beim Sex ihrem Partner passiv hingeben, Männer müssen aktiv penetrieren. Reizwäsche ist nur etwas für Damen, Kleider und Röcke sowieso. Wenn Du als Mann von Sex mit einem anderen Mann träumst, bist Du gleich schwul.
Die Gesellschaft verfällt oft in ein Schwarz-Weiß-Denken, wenn es um Sexualität geht. In der Fantasie vieler Menschen sieht dies jedoch glücklicherweise anders aus. Sie bewerten ihre sexuelle Identität nicht nur danach, ob sie Männlein oder Weiblein sind. Um Geschlechterrollen aufzulösen, ist beispielsweise Folgendes möglich:
Für mehr Erregung, aus Neugier, um sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen, der Realität zu entfliehen oder sich während des Geschlechtsverkehrs nicht ablenken zu lassen – Laut Lehmiller gibt es viele verschiedene Gründe für erotische Fantasien. Egal welcher Grund hinter Deinen Sehnsüchten steckt, wichtig ist, dass Du Dich für Deine Gelüste nicht schämst und sie als Teil Deiner Sexualität akzeptierst. Wenn Du ganz gelassen mit Deinen Fantasien umgehst und einige im besten Falle noch auslebst, dann steht einem erfüllten Sexualleben nichts mehr im Wege.
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