Alles über die Scissoring Sexstellung – 14 Tipps, Techniken und Fragen
Ein Vergnügen, an welchem sich die Geister scheiden
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Ein Vergnügen, an welchem sich die Geister scheiden
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Im Rahmen einer Umfrage unter mehr als 8000 Frauen, die mit Frauen schlafen, gaben rund 40 % der Befragten an, dass sie regelmäßig Scissoring in ihr Sexleben integrieren. Die Stellung, bei welcher zwei Frauen ihre Kitzler aneinander reiben, hat also viele Fans. Andererseits stehen genauso viele Frauen Scissoring eher skeptisch gegenüber. Manche meinen sogar, dass die Sexualpraktik gar nicht existiert und nur ein Mythos aus Pornofilmen ist. Das gespaltene Meinungsbild zeigte sich auch in den zahlreichen Kommentaren zu genannter Umfrage.
Hier einige Beispiele:
An dieser Sexstellung scheiden sich also die Geister – die einen lieben sie, die anderen mögen sie gar nicht. Lies Dir folgende Tipps und Tricks durch, schnappe Dir Deine Partnerin für ein kleines Scissoring-Experiment und entscheide dann selbst, ob Du zum Fan-Girl wirst oder den heißen Scherensitz in Zukunft lieber sein lässt.
Scissoring ist eine Stellung für Lesben oder Frauen anderer sexueller Orientierungen, bei welcher diese sich zunächst einander gegenüber aufs Bett setzen. Dann stützen sie sich mit den Händen hinter ihrem Rücken ab und kreuzen ihre Beine, sodass sich jeweils ein Bein über dem der anderen und ein Bein unter dem der anderen befindet. Dann rücken sie immer näher aneinander heran, sodass sich ihre Vaginas berühren. Nun können Sie ihre Kitzler und Vulven aneinander reiben.
Da diese Position in etwa so aussieht, als würden zwei Scheren ineinander greifen, hat sich der Begriff “Scissoring”, welcher dem englischen Wort für “Schere” entlehnt ist, etabliert.
Häufig wird Scissoring unter Zuhilfenahme der Finger als Symbol für lesbische Frauen verwendet. Dies ist vor allem deshalb der Fall, weil die Stellung in vielen Pornofilmen gezeigt wird, sodass Heteros häufig denken, dass Lesben stets so Sex haben. Tatsächlich greifen viele lesbische Paare jedoch nie auf Scissoring zurück.
Ein Begriff, mit welchem Scissoring häufig in Verbindung gebracht wird, ist “Tribadismus” oder auch “Tribadie”. Bei diesem bereits etwas veralteten Wort handelt es sich jedoch um einen Oberbegriff für Aktivitäten, bei welchen eine Frau ihre Klitoris oder Vulva zur sexuellen Stimulation an etwas reibt. Dies kann beispielsweise die Scheide der Partnerin sein, eine Reibung kann aber auch am Penis des Partners, am Oberschenkel, Bauch oder Rücken eines anderen Menschen und sogar an leblosen Gegenständen wie Stofftieren oder Kissen erfolgen. Scissoring ist als spezielle Sexstellung also ein Teilbereich von Tribadismus.
Das Reiben der Scheide an Gegenständen ist übrigens ein ganz normaler Vorgang, der bereits in der frühen Kindheit einsetzt. So beginnen Kinder manchmal schon um das dritte Lebensjahr herum damit, ihren Körper zu entdecken. Auch Selbstbefriedigung kann in diesem Alter schon stattfinden.
Im herkömmlichen Sinne ist Scissoring natürlich vor allem für lesbische Pärchen geeignet, da hier unumgänglich zwei Vulven aufeinandertreffen, was den “Idealfall” des Scherensitzes darstellt. Allerdings gibt es natürlich auch Frauen, die sich nicht als lesbisch, sondern etwa als bisexuell, pansexuell etc. definieren, sodass die Zielgruppe der Stellung nicht nur Lesben umfasst.
Legt man Scissoring zudem weiter aus und sieht es nicht als unumstößlich an, dass zwei Vaginas aufeinandertreffen müssen, so ist die Sexposition außerdem für als männlich geborene Menschen, die jedoch auch ihre weibliche Seite ausleben wollen oder die ihre Geschlechtsidentität sogar bereits gewechselt haben, geeignet. Die Rede ist hier etwa von Demigirls/Demiboys, Transgendern, Pangendern usw.
Wenn Du Scissoring oder Tribadie ferner als eine Sexpraktik ansiehst, bei welcher Du oder Dein Gegenüber Eure Geschlechtsteile an etwas reibt, dann dürfen selbstverständlich auch Homo- oder Cis-Männer mitspielen. Scissoring ist dann ähnlich wie “Dry Humping” zu verstehen – aber ohne Klamotten!
“Für mich persönlich ist es keine Aktivität, mit der ich zum Orgasmus kommen kann, sondern eher um mich zu stimulieren”, erklärt Alanah Cole, die in einer lesbischen Beziehung lebt und regelmäßig YouTube-Videos zu diesem Thema dreht. “Es ist eine Art Vorspiel. Ich weiß, dass manche Menschen durch Scissoring kommen können, aber ich denke, dass es für die meisten Menschen eher eine Aktivität ist, auf die Du während des Geschlechtsverkehrs zurückgreifst, und nicht das große Aha-Erlebnis.”
Ob Du durch Scissoring zum Orgasmus kommen kannst, ist also – wie immer – eine Frage der persönlichen Erregbarkeit. Wenn Du es beispielsweise auch beim Masturbieren magst, wenn Deine Klitoris an etwas reibt (nicht nur an Deinem Finger oder an einem Vibrator), dann besteht sicherlich die Möglichkeit, dass Du auch beim Scissoring zum Orgasmus kommst. Da zwei Parteien involviert sind und die Vagina Deiner Partnerin sich anders anfühlt als Deine Hand, kann es aber sein, dass Du während des Scherensitzes nicht optimal stimuliert wirst, sodass es für einen sexuellen Höhepunkt nicht reicht. Du kannst jedoch auf jeden Fall das Gefühl genießen und Scissoring als eine Art Vorspiel nutzen.
Auch hierauf hat Alanah Cole eine Antwort: “Zunächst musst Du es selbst ausprobieren, denn es fühlt sich für jeden verschieden an. Für mich persönlich fühlt es sich wie ein weicherer Körperteil als ein Finger, der an der Klitoris reibt, an. Wenn Du Dir also etwas Weicheres vorstellen kannst, dann fühlt sich Scissoring so an. Ein bisschen feuchter, als wenn Du es Dir selbst machen würdest. Einfach das Gefühl, dass etwas an Deiner Klitoris reibt, aber weicher.”
Wirklich begeistert von dem Gefühl beim Scissoring zeigt sich YouTuberin Nef, die im Verlaufe ihres Videos richtig ins Schwärmen gerät: “Ihre Feuchtigkeit, deine Feuchtigkeit, ihre Wärme, deine Wärme, ihre Pussy, deine Pussy… das ist einfach sexy, einfach sexy!” Die US-Amerikanerin erzählt außerdem detailliert, wie sie Scissoring das erste Mal mit einer anderen Frau ausprobiert hat. “Sie presste ihre Vagina auf meine und ich sage dir dieses Gefühl, die Vibrationen, ich war so erstaunt. Ich war so schockiert, wie gut es sich anfühlte. Ich habe mich gefragt, wofür ich all dies jahrelang verpasst habe. Ich habe mich gefragt, wofür ich überhaupt Penisse brauchte. Das ist einfach der Wahnsinn!”, so die taffe Influencerin, die nun schon seit über zehn Jahren ausschließlich mit Frauen schläft.
Der Effekt von Scissoring ist also tatsächlich von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Die einen genießen die Stellung sichtlich und können hierdurch auch zum Orgasmus kommen. Die anderen nutzen Tribadie als Vorspiel, um sich so richtig auf Touren zu bringen. Wieder andere Frauen finden Scissoring nur anstrengend und/oder nicht intensiv genug, um hierdurch ausreichend stimuliert zu werden.
Schließlich kommt es auch auf das Gegenüber an. Mit manchen Partnerinnen klappt Scissoring einfach besser als mit anderen. Dies liegt einerseits an den körperlichen Gegebenheiten. Treffen beispielsweise zwei stabile Frauen aufeinander, so ist Scissoring schwerer zu bewerkstelligen. Auch die Position der Klitoris, ob diese etwa unter den großen Schamlippen liegt oder gut sichtbar ist, spielt eine Rolle.
Es lässt sich also nicht pauschal sagen, wie sich Scissoring anfühlt. Am besten besprichst Du mit Deiner Partnerin, dass Du es gerne mal ausprobieren würdest, und machst dann Deine eigenen Erfahrungen.
Da die Gruppe der Lesben im Vergleich zu jener der heterosexuellen Frauen sehr klein ist, fehlen Ergebnisse intensiver Studien darüber, wie wahrscheinlich es für homosexuelle Frauen ist, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit anzustecken.
Da es bei Lesben nicht zum herkömmlichen Vaginal- oder Analverkehr kommt, ist jedenfalls die Wahrscheinlichkeit, sich mit HIV anzustecken, eher gering. Krankheiten wie “Herpes, Tripper, Pilze oder
bakterielle Vaginose” machen jedoch auch vor lesbischen Frauen nicht Halt.
Falls Du den Gesundheitsstatus Deiner Partnerin also nicht genau kennst, dann solltest Du Dich ausreichend schützen. Du kannst für Scissoring beispielsweise ein Lecktuch zwischen Deine und die Vagina Deines Gegenübers legen, um zu verhindern, dass Vaginalflüssigkeit ausgetauscht wird oder Bakterien übertragen werden.
Es ist zwar nicht gerade sexy, zunächst gemeinsam Sport zu machen, obwohl Ihr bereits so richtig heiß aufeinander seid (obwohl, der Anblick des Körpers Deiner Partnerin, wenn sie diesen so richtig schön stretcht, ist sicherlich nicht zu verachten). Allerdings solltet Ihr beachten, dass die Scissoring Sexstellung ein gewisses Maß an Flexibilität und Ausdauer erfordert. Wer ungeübt an die Sache herangeht, wird also schnell feststellen, dass die Position alles andere als erregend ist.
Versucht daher, auch schon weit vor der Scissoring-Session ein gewisses Maß an körperlicher Stärke aufzubauen. Dies gelingt beispielsweise durch Tanzen, Yoga, Pilates oder ähnliche Sportarten. So klappen auch komplizierte Sexpositionen mit Leichtigkeit.
Am besten funktioniert Scissoring, wenn Ihr bereits richtig erregt seid. Denn dann sind Eure Kitzler gut durchblutet und Eure Vaginas schön feucht. Beste Voraussetzungen also für leidenschaftliches Scissoring!
Ihr könnt Euch zuvor beispielsweise ausgiebig küssen, gegenseitig massieren, Sextoys nutzen oder Euch durch Cunnilingus in Stimmung bringen. Macht einfach alles, was Ihr auch sonst während Eures Vorspiels macht.
Den richtigen Rhythmus und die richtige Position zu finden, sodass Ihr Euch beide wohlfühlt und beide Kitzler aneinander reiben, ist die größte Herausforderung bei der Scissoring Sexstellung. Viele lesbische Frauen finden es einfach zu anstrengend, für lange Zeit die Hüfte anzuheben, sich auf den Händen abzustützen und sich an der Scham der Partnerin zu reiben. Ihr müsst also ein wenig experimentieren, um die Stellung für Euch so angenehm wie möglich zu machen.
Liebhaberinnen der Position haben dies erkannt und die Sexstellung an ihre Bedürfnisse angepasst. So bedeutet Scissoring für viele Frauen nicht, dass sie die herkömmliche Variante mit gekreuzten Beinen ausführen. Vielmehr ist es beispielsweise auch möglich, dass eine Partnerin mit gespreizten Beinen auf dem Rücken liegt und die andere sich über ihren Schoß kniet und ein Bein zwischen ihre Oberschenkel schiebt. Dann umfasst die Partnerin, die oben sitzt, den Oberschenkel der anderen und zieht diesen etwas nach oben sowie nach innen. Nun dreht sie sich etwas in die andere Richtung und kann so noch näher an die Vulva ihrer Liebsten heranrücken.
Schaue Dir auch dieses Video an, um weitere Scissoring-Varianten kennenzulernen.
Ihr müsst nicht unbedingt eine Position finden, in welcher Eure Vaginas aufeinandertreffen. Legt Euch beispielsweise ähnlich wie in der Missionarsstellung aufeinander, wobei eine Partnerin jedoch ihren Oberschenkel zwischen die Beine der anderen schiebt. Nun könnt Ihr Eure Vulven gegenseitig an Euren Oberschenkeln reiben. Diese Position ist viel einfacher durchzuführen, als die herkömmliche Scissoring Sexstellung, jedoch nicht minder erregend.
Falls Scissoring allein Euch nicht genug ist, weil Ihr hierdurch nicht ausreichend stimuliert werdet, Ihr das Gefühl von Vagina auf Vagina aber trotzdem sehr genießt, dann nutzt doch spezielle Sextoys, um das Gefühl ein wenig zu intensivieren.
Diese Toys eignen sich super als Scissoring Accessoires:
“Ich empfehle euch wirklich sehr, dass ihr Gleitgel verwendet”, sagt Sex-Bloggerin Nadia Bokody. “Denn durch die ganzen Nervenenden, die sich in der Klitoris verbergen, werdet ihr euch sehr unwohl fühlen, wenn ihr ohne jegliche Flüssigkeit daran reibt. Diese trockene Reibung kann sogar Mikrorisse verursachen. Diese kleinen Risse in der Haut, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind, können wirklich sehr unangenehm sein und die Klitoris sogar für einige Zeit außer Gefecht setzen.”
Nutzt also beim Scissoring schön viel Gleitgel, sodass alles flutscht und keinerlei Hautirritationen entstehen.
Beim Scissoring geht es mehr um Hingabe und Rhythmus als darum, die korrekte Stellung zu finden und alles richtig zu machen. Legt also nicht zu viel Wert auf die Technik. Küsst Euch doch erst einmal leidenschaftlich, reibt Eure Körper aneinander und schaut dann, ob sich auch Eure Vaginas treffen.
Was sich für die eine wundervoll anfühlt, ist für die andere vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aufgrund körperlicher Gegebenheiten, fehlenden Rhythmusgefühls, mangelnder Ausdauer, inkompatibler Partnerinnen, schwachem Erregungsgrad etc. funktioniert Scissoring nicht immer gleich gut. Dies ist kein Grund zur Sorge oder zum Ärger. Lesbischen Paaren steht ein buntes Portfolio an weiteren Stellungen und Praktiken zur Verfügung!
Obwohl, eigentlich kannst Du es ja einfach mal ausprobieren. Zwar sprechen viele lesbische Frauen sich gegen die Sexstellung aus, da sie unbequem sei und man sich zu sehr verbiegen müsse, um die Reibung an der jeweils anderen Klitoris erotisch und stimulierend zu gestalten. Jedoch musst Du mit Deiner Partner die Position ja nicht zur schweißtreibenden Yoga-Übung werden lassen. Wie oben gezeigt könnt Ihr die ursprüngliche Scissoring Sexstellung auch leicht abwandeln, sodass sie nicht allzu anstrengend wird. So können sich Eure Vulven ohne große Mühe berühren, was für viele Frauen ein sehr angenehmes und lustvolles Erlebnis sein kann. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert!
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